VII [ Michael... ]

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Pepes Sicht:

"Warum... wenn ich fragen darf?" hörte ich ihn sagen, denn meinen Blick hatte ich auf den Tisch geheftet.
Ich überlegte. Sollte ich es ihm sagen. Ich spürte seinen wartenden Blick.
Wie würde er reagieren, wenn er's erfährt?!
"D-du musst nicht reden, wenn du nicht willst...", sagte er: "Aber du musst wissen, ich habe immer ein offenes Ohr für dich."
Ich sah ihn an.
Hatte er das gerade ernsthaft gesagt?!
"Öhh... ok. D-Danke?" ich wusste gar nicht was ich darauf antworten sollte.
Michael lächelte mich schief an, aber irgendwie sah er süß dabei aus.
Warte, was?
Was zur Hölle dachte ich da?!
Ich wurde gerade aus'm Haus geschmissen, bin auf der Straße gelandet und das erste was ich mache ist mich in irgendwelche Jungs zu vergucken?!
Schlechte Idee, Pepe.
Ganz schlechte Idee.
"Ist etwas?" durchbrach Michaels Stimme meine inneren Monologe.
"Nein, nein.", winkte ich ab und versuchte mich wieder einzukriegen.
"U-und warum geht's dir nicht so toll?" drehte ich die Frage um. Er sah mich gequält an.
"Naja, also, meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben...", fing er an zu erzählen. Ich sah ihn erschrocken an. "... und mein Vater kommt damit nicht so ganz klar... er ist Alkoholabhängig. Er hat seinen Job deswegen verloren und nun müssen wir schauen wie wir mit dem Geld, dass uns der Staat zur Verfügung stellt, klarkommen. Das reicht gerade mal für die Steuern und ein bisschen Essen, aber mehr auch nicht, da mein Vater viel Geld davon ja auch für sein tägliches Bier ausgibt." Ich sah ihn ungläubig an.
Ich konnte es einfach nicht fassen...
Das es Menschen gibt, denen es so extrem schlecht geht, und dann bin da ich mit meinen Möchtegernproblemen, werde aus dem Haus geschmissen weil ich auf Männer stehe.
"D-Das... das hört sich schrecklich an." sagte ich und legte unbewusst meinen Arm um seine Schulter. Er sah mich komisch an und ich zog sie sofort wieder zurück.
"Naja... mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt." kam es von ihm, als wäre seine Situation normal. Ich bewunderte ihn gerade ein wenig. Seine Lage war bestimmt acht mal schlimmer als meine und trotzdem tat er so, als ginge es ihm bestens.
"Da sind meine Probleme ja nichts gegen..." murmelte ich, jedoch anscheinend deutlich genug, dass er es verstand.
"Nunja, dass sieht jeder anders... denke ich. Ich glaube für jeden ist die schrecklichste Situation die man ja durchleben musste, auch die schrecklichste die man haben kann... falls du verstehst was ich meine." sagte er erklärend. Ich nickte leicht.
"Mag sein." sagte ich knapp.
Es war eine Zeit lang Still zwischen uns, bis er sich traute und das Wort ergriff.
"D-du siehst müde aus? Willst du dich vielleicht hinlegen?"
Geschockt sah ich ihn an.
"D-du lässt mich hier pennen?" fragte ich ungläubig.
Er nickte leicht.
"Klar.", er sah mich verständnisvoll an: "Also sofern du willst, natürlich."
Ich sah ihn dankend an.
Denn ja, ich war wirklich müde und ich konnte mir vostellen, dass man mir das auch ansah, denn ich konnte nur mit Mühe meine Augen offen halten.
Michael warf mir ein Kissen zu und verschwand durch die Tür. Er kam mit einer Decke wieder und legte sie auf die Couch.
"Wenn du mich brauchst, ich bin im Nebenzimmer." sagte er noch, dann hatte er sich schon umgedreht und war wieder durch den Tührrahmen verschwunden. Ich blinzelte noch ein paar Mal um sicherzustellen, dass ich nicht schon längst träumte und legte mich dann hin.
Wieso zur Hölle tat er das für mich?
Ich war zu Müde um darüber nachzudenken, da döste ich schon weg.

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Sorry, dass das Kapitel nicht schon gestern gekommen ist, irgendwas war mit meinem Internet falsch.
Ich hoffe mal, dass das nicht nochmal auftritt. o-O

Gemeinsamer Absturz. [ Selfishii ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt