2. Jeremy

84 3 0
                                    

"...Ähm... Praktikum!", war mein letzter Satz in unserem Telefonat. Zum Glück liess sich der Captain des Footballteams damit abwimmeln und beendete das Gespräch mit einem, mehr oder wenig, zufriedenen Grummeln.

In Wahrheit, hatte ich natürlich gar kein Praktikum. Obwohl, wenn man das Praktizieren anderer Sachen dazuzählte...

Nein, Spass beiseite, natürlich hätte ich den Vormittag gerne mit dem ein oder anderen Mädchen verbracht, jedoch wäre ich nicht Jeremy Greyson, wenn ich nichts anderes zu tun hätte.

Wie der Zufall es so verlangte, war einem meiner Klienten der Stoff ausgegangen, was für mich soviel hiess wie: "Wenn ich meinen Stoff nicht in den nächsten drei Tagen bekomme, ist dein kleiner Freund ein Kopf kürzer."

Und das, war noch nett ausgedrückt.

So loyal sie ich meinem kleinen Freund eben war, entschloss ich mich doch noch aufzustehen, und mich wenigstens mal an die Beschaffung der Ware zu machen. Dafür war ja glücklicherweise kein Anzug plus Krawatte nötig.

Ich erhob mich also aus meinem Bett, das noch vor gar nicht langer Zeit, die kuriosesten Verrenkungen mitmachen musste. Ich grub den Blonden Haarschopf aus, der unter einem Berg Kissen und Decken lag.

Der Berg drohte zu kippen, als der dazugehörende Körper, sich streckte und schlussendlich aus dem Gewimmel gekrochen kam.

Während sie ihren BH auf dem Boden meines Zimmers suchte, und ihn schlussendlich unter meinem Bett fand, hielt ich Ausschau nach einem Ausweis.
Schliesslich wäre es ja unhöflich gewesen, wenn ich ihren Namen nicht wusste.

"Uhm... Jeremy, kann ich dein Bad benutzen?", sagte die Kleine, die anscheinend Kylie hiess, mit einer ziemlichen Raucherstimme.

Ich nickte und verschwand aus meinem Zimmer, um mir einen starken Espresso zu machen.
"Schau nur, dass du weg bist, sobald mein Dad kommt, der wird dich nicht so verwöhnen wie ich gestern."

Ohne auf Ihre Reaktion zu warten, rutschte ich das Treppengeländer runter. In der Küche, machte ich mir erstmal einen Espresso, bevor ich den Kühlschrank bekundete. Ich entschloss mich für die Banane.

Splitterfasernackt wie ich noch war, stand ich also in der Küche mit der Banane und einer Tasse Kaffe in der Hand, also vor der grossen Fensterfront, ein Mädchen vorbeilief.

Unbemerkt fiel mein Blick an mir runter...

...Ooops...

Das Mädchen hatte mich jetzt auch bemerkt und starrte ungehemmt auf meinen, stetig wachsenden grossen Freund.

Sie kam mir sehr bekannt vor, also stellte ich meine, gefährlich schwappende, Tasse auf die Küchenablage, biss verführerisch in meine Banane und lief zu der Tür, die in den Garten führte.

Ich öffnete sie und winkte dem völlig verdutzten Mädchen zu. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich von verdutzt in geschockt und dann in wütend.

Aber hallo...

Sobald sie den Ersten Ton gesagt hatte, wusste ich wieder wer sie war. Diese eiskalte Stimme würde ich wohl überall erkennen.

"Jeremy Greyson, du vulgärer Hund! Was denkst du dir eigentlich?! Dass jeder dein... Zipfelchen sehen will? Manchmal frage ich mich echt, warum du, mit deinem Arschgesicht überhaupt legal bist!"

Arschgesicht? Mädchen, bitte überlass das erfinden von Beleidigungen Menschen, die wirkliche Hobbys haben.

Jessica Parker
Blond.
Eisblaue Augen.
Wunderschön.
...
Eiskalt.
Die grösste Zicke und Diva der Schule.
Tochter der wahrscheinlich einflussreichsten Frau der Stadt.
...
Die, der Aussage meines besten Kumpels nach, eine Affäre mit meinem Dad hatte.
Jackpot!

Ihre Augenbrauen hatten sich amüsant gehoben und ihr Gesicht war mittlerweile Putenrot angelaufen.
Mit einem "Ach fick dich doch" und einem Blick auf ihr Handy verschwand sie, so schnell wie sie gekommen war.

Ich konnte mir schon denken, dass bald die tollsten Bilder von mir und meinem Grossen im Internet kursierten, jedoch interessierte mich das eher wenig... Wer wollte schon so ein Prachtstück verpassen?

Während ich die Türe schloss und den Rest meiner Banane verschlang, hörte ich ein Geräusch auf der Treppe. Die alten Holzstufen waren nicht die jüngsten. Man hatte sie nach dem Umbau gelassen, da sie angeblich 'antik' und 'von unschätzbarem Wert' seien. Blablabla...

Die blondhaarige Kylie hatte wohl vorgehabt, sich still und leise vom Acker zu machen... Da hatte sie die Rechnung wohl ohne mich gemacht.

Kurz bevor sie die Haustüre öffnen wollte, versperrte ich ihr den Weg ins Freie, und grinste sie keck an.

Ihr genervter Gesichtsausdruck war so offensichtlich. Sie kniff die Lippen zusammen und hob die Augenbrauen.

"Ähm... wolltest du mir nicht noch deine Nummer geben? Oder wenigstens deinen BH... als Andenken?", murmelte ich.

Ihre Blauen Augen schlossen sich für einen Augenblick und sie holte tief Luft, bevor sie etwas sagte.

"Geh mir aus dem Weg... Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung wer du bist oder wo wir hier genau sind. Ich war betrunken. Dachtest du echt, dass du so nh' Frauenheld bist und alle abschleppen kannst? Bae komm mal von deinem Trip runter. Fakt ist:
Du bist schlecht im Bett und hast einen kleinen Schwanz. Ciao."

Mit diesen sechs Sätzen schlängelte sie sich an mir vorbei und verschwand durch die Tür.
Sie knallte, als sie endlich wieder ins Schloss fiel.
Verdutzt und wie vom Blitz erschlagen stand ich einige Minuten nur da...

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 28, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Forever Highschool QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt