Zu diesem Text möchte ich als allererstes etwas erzählen, weil die Geschichte dazu irgendwie supertoll ist und die Gefühle, die ich zu der Zeit hatte, mich im Nachhinein gerne daran erinnern lassen - auch, wenn ich mich damals wohl nicht so wundervoll gefühlt habe.
Kurz bevor dieser Text entstand, war ich im Rahmen eines Programms zum Jubiläum des Ende des "Großen Krieges" (das ist der erste Weltkrieg; den nannten die anderen Länder "großer Krieg", weil es zum ersten Mal sehr brutale (Massenvernichtungs)Waffen gab - in Deutschland ist der zweite WK aufgrund ebenjener Geschichte, die wir in mehreren Fächern im Unterricht zigmal durchnehmen, populärer und man weiß nicht soviel vom ersten) für eine Woche mit ein paar Mitschülern in unserer Partnerstadt in Südfrankreich. Es gäbe wohl sehr viel zu erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen - vielleicht könnte ich die Geschichte daraus aber mal aufschreiben...
Hierauf vorbereitend hatten wir uns bereits vorher einige Male getroffen und bereits da war mir ein Mädchen sehr im Kopf geblieben. Mit der Zeit verliebte ich mich wirklich sehr in sie und als wir dann in Frankreich waren, habe ich tatsächlich in fast jeder der Nächte dort von ihr geträumt. Ich war wie gesagt wirklich sehr verliebt in sie und das brutale Gefühl nach dem Aufwachen, wenn ich realisierte, das alles bloß geträumt war, gab den Anstoß zu diesem Lied und ist in der ersten Strophe auch verarbeitet. Man kennt das ja vielleicht ein Stück weit auch aus anderen Träumen, aber mich zerriss und zerschnitt dieses Gefühl brennend an diesen Morgenden - es war wirklich unglaublich schmerzhaft. Auf der Fahrt zurück beschloss ich schließlich, dass ich sie nicht noch zusätzlich mit meinen Gefühlen belasten wollte - sie hatte bereits viel zu kämpfen in dem Moment und ich wusste, dass sie sich ein megaschlechtes Gewissen machen würde, wenn sie von meinen Gefühlen wüsste. Sie war einfach perfekt. Ich weiß nicht, ob ich ihr das je gesagt habe, aber ich war tatsächlich so voller Liebe, dass ich enorm viel für sie getan hätte - ich wusste bloß nicht, was. Das einzige, bei dem ich mir sicher war, dass keine Gefahr von Schmerzen für sie bestünde war, (meiner Auffassung in dem Moment nach, ) ihr nichts von meinen Gefühlen zu sagen. Das tat ich dann erst einige Zeit später, aus uns wurde leider nichts, aber das ist, wie gesagt, eine andere Geschichte und hat nichts mehr mit dem Text zu tun. Ich überlege bloß gerade, ob mir zu der Zeit auch klar wurde, dass ich sie trotzdem weiterhin lieben würde und der Text das auch ausdrückt - ich bin mir nicht ganz sicher.Angefangen zu schreiben habe ich ihn dann in einer der Folgewochen an einem Morgen in einer Freistunde in unserer Bibliothek in der Schule. Die erste Strophe bezieht sich eigentlich komplett auf meine Erlebnisse, aber wie oft, wenn ich schreibe, komme ich dann etwas von mir weg und mache eine Geschichte daraus, die, ähnlich wie zwei Halbgeraden in einem sehr spitzen Winkel (tut mir Leid, ich denke so!), an einem Punkt gemeinsam losging und sich dann langsam von dem eigentlichen Erlebnis entfernt. Ich würde den Perspektivenwechsel bzw. die "zwei" Geschichten von "ihr" und "ihm" in der ersten Strophe ein wenig auf Oomph! schieben, deren Musik ich sehr gerne höre und die öfters mit sowas spielen (Nicht von dieser Welt entstand zwar erst vor kurzem, ist aber dahingehend sehr ähnlich und auch an sich ein echt tolles Lied - hört es euch an!). Die zweite Strophe bricht damit dann wieder ein bisschen und ich glaube, das liegt daran, dass ich meine tollen Ideen mit Mustern im Text, in der Erzählweise oder in den Worten (sucht mal, findet ihr in fast jedem Lied O.o) fast nie ganz durchzuhalten schaffe, was eigentlich ja ein wenig schade ist. Aber wenn ich mir dann zusehr Vorgaben auferlege, kommt nachher meist auch nichts Gutes mehr bei raus, von daher ist es so wohl das beste.
Dass der Refrain sich verändert, finde ich an sich sehr schön! Farin Urlaub macht das wohl auch oft so ("wohl", weil es mir erst nach dem Erwähnen in einem Interview bewusst aufgefallen ist), aber ich finde das an sich auch viel besser und schöner! Ein komplett steifer Refrain ist meiner Meinung nach oft ein wenig unsinnig und es ist dann eher schade um den Text.Ich glaube, die Zeile auf die ich am meisten stolz bin, ist hier:
"wenn ich im Labyrinth der Welt alleine bin"
... :)
____
Sooo, jetzt habe ich mal einen meiner Texte etwas ausgeleuchtet und meine Beweghintergründe dazu erläutert. Es wär schön, wenn irgendwer, der das hier liest, kommentieren könnte, ob es sehr langweilig oder vielleicht sogar interessant ist.. falls das hier überhaupt jemand liest. Ich hoffe, mein Schreibstil ist nicht zu kompliziert, ich glaube, das hier geht sogar noch - ich hab mal eine Geschichte angefangen und mich später selbst in Schachtelsätzen verloren O.o Das blöde ist, dass ich auch immer so denke und dann den Anfang nicht mehr finde, aber im Moment ist das zu viel Information! Was ich eigentlich noch sagen wollte: Ich würde es wahnsinnig toll finden, wenn jemand mir schreibt, wie er den Text interpretieren oder auslegen würde. Die Hintergrundinfos dazu habt ihr ja jetzt. :)
Liebste Grüße!
Janik :)
DU LIEST GERADE
Kommentare zu "Gedichte und Lieder"
RandomHaha, super Idee, die mir da beim Schreiben des Vorworts vom anderen Buch kam: Ich erzähle einfach mal Hintergrundgeschichten und Gedanken zu den Liedern und Gedichten, die ich in ebenjenem, ebengenannten Buch veröffentliche! Haha, welch ein Geniest...