Kapitel 1

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Die Tür flog mit einem knallenden Geräusch ins Schloss. Sein kleiner Finger, der die feuchte Träne auffing, wanderte sofort wieder zurück in die Jackentasche. Streichelnd fühlte dieser das weiche Päckchen, das 20g weißen Stoff beinhaltete.
Jeden Abend zog er dieselbe Scheisse ab, um sich, seinen kleinen Bruder John und seine Mutter über das Wasser zu halten. Als Dank dafür gab es eine starke Klatsche ins Gesicht, die einen grässlichen Fleck hinterließ.
Nach einer schnellen Handbewegung, die die kalten Schweißperlen von seiner Gesicht entfernte, trottete Drey über das dreistufige Treppchen um sich auf den Weg zum Treffpunkt zu machen. Laufend suchte er nach Lines und Rymes in seinem Schädel, wie immer. In jeder freien Minute textete er. Dafür war er geboren. Dafür lebte er. Für den Rap.
Nächte für Nächte flowte er über die selbst zusammengebauten Beats. Aber das nicht mit einem hochwertigen Aufnahmemikrofom, dafür besaß er viel zu wenig Geld. Er speicherte seine Songs durch ein billiges Plastikheadset,wonach man seine Stimme nur stockhaft und mit nervigem Rauschen im Hintergrund verstand. Trotzdem war Drey besser als die ganzen anderen Whack-MCs im Untergrund.
Die Freestylebattles, die alle paar Monate auf den Straßen oder Bahnhöfen stattfanden, bestritt er bisher ohne Niederlage. Er liebte das Pfeifen und Jubeln der Menge, die ihm beim Zerstören seiner Gegner zuschaute.
Sein Ziel war es, aus dem System auszubrechen und so viel Geld zu verdienen, bis seine Mutter und sein Bruder in einem Palast wohnten.
Aber nicht mal ein einziger Cent sprang aus seiner Kunst heraus. Deshalb musste er den gefährlicheren, kriminellen Weg wählen.
Nach einer halben Stunde erreichte Drey mit einem erleichterten Gefühl die verlassene Garage, wo die Übergabe stattfinden sollte. Im Dunkeln ist es sehr gefährlich und leichtsinnig, sich in der Nähe der Parks zu bewegen. Die hungrigen Gangs warten nur darauf, einen schluchzenden Jugendlichen zu beklauen und bedrohen, um ihm nachher einen Messerstoß in die Schulter zu verpassen.
Deshalb trug er immer eine 9mm Pistole bei sich, die ihm beim Fernhalten seiner Gegner half. Zudem werden die Schwarzen von der Polizei unterdrückt. Aber nicht wegen den kriminellen Taten, nein. Hier geht es um Rassismus.
Seine Mom wollte das nicht. Jeden Abend weinte sie, während sie sich Sorgen machte. Schließlich hatte sie ja schon ihren geliebten Mann bei einem tragischen Autounfall verloren. Sie setzte alles daran, zu verhindern, dass sich ihre Söhne verletzen, geschweige denn sterben.
Aber Drey hatte keine andere Wahl. So ein Kackleben, dachte er sich. Er wollte endlich raus aus diesem dreckigem Ghetto.
Tief zog er seine Basecap über die Stirn. Ein pfeifender Windzug durchzuckte seinen Körper. Nach Wärme wimmernd, fragte er sich, wann die Arschlöcher nun endlich kommen würden. Die Frage ergab sich wie von selbst, als er die kalte Mündung einer Knarre an seinem Nacken spürte.

Yoo, Leute das war der Anfang von meiner Rapstory. Falls es euch gefallen hat, würde ich mich über nen Vote sehr freuen. Folgt mir doch einfach, damit ihr kein Kapitel verpasst. Wenn ihr außerhalb von Wattpad noch interessierr seid, dann schaut mal auf meinem Youtubechannel vorbei, der sich TheGraPe nennt (Es gibt mehrere Thegrapes, ich bin der kleine hübsche Junge mit 79 Abos:D)
Gespannt wie es weitergeht? Bin schon beim Schreiben fürs nächste Kapitel :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 06, 2015 ⏰

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