Erstes Kapitel

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Lea steht auf. Es ist früh morgens und sie muss zur Schule. Als sie aus dem Fenster schaut , sieht sie keine Sonne. Es ist aber auch nicht bewölkt oder es regnet . In der neuen Welt gibt es keinen Himmel. Das Mädchen verspürt einen Hauch von Müdigkeit. Verwundert beobachtet sie sich im Spiegel . Müdigkeit darf eigentlich nicht vorkommen. Müdigkeit spiegelt so etwas wie menschliche Gefühle und Bedürfnisse wieder. Doch in dieser Welt dürfen keine menschlichen Gefühle vorkommen. Sie überlegt heute zur Ärztin zu gehen und sich untersuchen zu lassen . Nun holt sie ihre vorgeschriebenen Klamotten  aus dem Kleiderschrank und zieht sich schnell an. Alle sehen hier ,nach Rängen geordnet ,gleich aus. Sie bindet ihre langen Haare zu einem strammen Zopf und holt ihre Schultasche. Sie geht aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter zu den anderen. Lea hat keine Eltern. Niemand hat hier Eltern, denn auch Eltern haben etwas mit Liebe und so auch menschlichen Gefühlen zu tun. Als sie an den Tisch kommen, sieht sie die anderen Jugendlichen und ihre Erzieher.  Erzieher sind Leute , die überprüfen ob sich alle an die Ordnung und Regeln halten. Nun stehen sie alle auf und sprechen gemeinsam den Treueschwur an die Regierung. Dann bekommen sie alle ihre Spritze. Sowas wie Hunger oder Durst kommt in dieser Welt auch nicht vor. Doch ganz abstellen kann man Bedürfnisse nicht und so gibt es Spritzen , die einem alle nötigen Bedürfnisse stillen. Nun gehen sie gemeinsam zur Schule. Doch auf dem Weg wird nicht geredet oder gelacht . Die Jugendlichen gehen wie menschliche Roboter zur Schule. Es gibt keine Bäume, Tiere oder Seen . Alles ist grau . Doch Lea verspürt seit ihrem Geburtstag ein Gefühl...sie spürt sie , in einer Welt die Gefühle verbietet...



The last ActWo Geschichten leben. Entdecke jetzt