Prolog

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"Wir sind alle hier versammelt, um uns von einem geliebten Menschen zu verabschieden", sagt der Pfarrer. Ich stehe im Hintergrund... weit weg von den anderen. Ja, sie hat mir viel bedeutet und das tut sie immer noch, aber ich will nicht von jedem bemitleidet werden, oder dauernd zu hören bekommen:" Es tut mir so leid". Die Menschen sagen das nur aus Höflichkeit, doch niemand weiß wie es sich wirklich anfühlt wenn SIE von dir geht. Die Person die dir am Meisten bedeutet... die Person die immer für dich da war... die Person die seit Jahren an deiner Seite steht. Von hinten kann ich alle beobachten. Die Menschen die nur aus Anstand gekommen sind, die Menschen die kommen haben "müssen", weil sie zur Familie gehören aber sich nie gemeldet haben als SIE noch da war, und vor allem die Menschen die um SIE wirklich trauern. Dann gibt es noch mich... einen Menschen der ohne SIE kaum Leben kann... bei dem sich die Seele ohne ihre Anwesenheit einfach nur leer anfühlt... ohne SIE das Leben einfach nicht mehr lebenswert ist. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie nie wieder an die Tür klopfen wird, mich mit ihrem niedlichen Lächeln ansehen wird oder mich nie mehr umarmen wird. Ich halte eine rot-schwarze Rose in der Hand, ihre Lieblingsrose. Als ich sie so ansehe merke ich, dass sie etwas nass ist und mir wird bewusst dass ich weine. Ich schaffe es nicht mehr. Ich gehe nach vorne und lege die Rose auf den weißen Sarg. Danach verschwinde ich... zu "unseren" Ort. Unter die Brücke der Autobahn.

Ich setzte mich an einen der Pfeiler wo unsere Namen mit einem Herz eingeritzt sind. Daneben die Inschrift: "Freunde für ein Leben lang, was auch immer passiert!". Ich sehe mir die "Gravur" für gefühlte 10 Minuten an und fange zu heulen an. Ich drehe mich mit dem Rücken zum Pfeiler und setzte mich tränenüberströmt nieder. Ich hole ein Bild aus der Brieftasche auf dem wir beide abgebildet sind. Wir beide lächeln und sehen so glücklich aus. Dies waren die alten Zeiten. Zeiten die vergangen sind. Zeiten die nie wieder zurückkommen werden. Und nun bemerke ich... nichts wird mehr wie es war.


Bis wir uns wieder sehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt