Er fing daraufhin an, kleine Schalen aus einem Schrank in den Raum zu tragen und sie mit Wasser zu füllen. Er verteilt auf jeden Tisch eine Schale, sodass immer zwei Leute Wasser hatten.
Ich sitze neben einem sehr jungen Mädchen. Sie scheint kaum älter als 14 zu sein. Ihre langen, braunen Haare hat sie halb im Gesicht hängen und ihre Augen wandern hektisch im Raum umher.Ich bin recht nervös und hoffe, dass man es mir nicht so sehr ansieht, denn all die anderen Schüler hier im Raum scheinen so gelassen zu sein.
"Okay. Jeder von euch sollte jetzt mindestens eine Schale Wasser vor sich haben. Wie schon gesagt, fangen wir mit dem Element Wasser an, bevor wir uns den gefährlicheren widmen. Jetzt möchte ich, dass sich einer von euch komplett auf das Wasser konzentriert. Versucht alles um euch herum zu vergessen."
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was hier passieren soll und ich bin eher skeptisch.Ich schaue mich kurz um und sehe, wie Leute anfangen auf das Wasser zu starren. Erst einmal passiert nichts.
Entschlossen rolle ich meine Schultern nach hinten und schaue ebenfalls auf das Wasser. Ich versuche mich gehen zu lassen und alles hinter mir zu lassen. Ich konzentriere mich auf die Worte des Lehrers, der uns weitere Anweisungen gibt.
"Wenn ihr so weit seid, stellt euch vor, wie sich das Wasser langsam bewegt, wie es Wellen schlägt und kleine Figuren formt."
Wie er sagt stelle ich mir vor, wie das Wasser sich in der Mitte sammelt und zu einem kleinen Turm wird, der dann in sich zerfällt, allerdings scheint nichts zu passieren. Ich bin ein wenig enttäuscht, aber lasse mich nicht unterkriegen, weshalb ich es nochmal versuche.
Wie richte ich meine komplette Konzentration auf das Wasser und dieses Mal stelle ich mir vor, wie sich ein Teil des Wasssers vom anderen löst und wie ein Regentropfen in der Luft schwebt. Er fällt nicht nach unten, sondern nach oben.
Und dieses Mal bewegt sich etwas. Ich kann es kaum fassen und freue mich so sehr, dass ich natürlich meine Konzentration auf das Wasser komplett vergesse und der Tropfen wieder zurück in die Schale fällt, aber der Professor scheint es wohl trotzdem mitbekommen zu haben, denn er läuft zu unserem Tisch herüber und lächelt mich an.
"Na da haben wir auf jedenfall mal die erste Person mit einer Affinität zu Wasser."
Ich kann mir ein Grinsen kaum verkneifen. Wer hätte gedacht, dass Wasser mein Element wird. Ich war Wasser nie wirkich sehr verbunden. Es gibt doch immer diese Leute, die es lieben im Wasser zu sein und gar nicht genug davon bekommen. Ich war eher so jemand, der immer auf dem Handtuch in der Sonne gelegen hat und die Hitze spüren musste.
Der Lehrer ließ wieder von mir ab und motivierte den Rest der Klasse es weiter zu probieren, denn jeder von uns hätte eine Affinität.
So ist es dann auch. Ein Mädchen vor mir hat auch eine Wasseraffinität und ein Junge in der letzten Reihe.
Die Meisten von uns scheinen recht frustriert zu sein, aber es gibt ja noch drei andere Elemente.
Nach dieser Stunde, haben wir erstmal eine kleine Pause, die es uns erlaubt etwas zu essen und zu trinken.
Ich gehe also mit den anderen wieder zurück in die Kantine und stehe erstmal etwas verloren an der Tür, da ich nach einem bekannten Gesicht Ausschau halte.
In der Mitte des Raumes erspähe ich dann Annie, die wieder bei Daniel und ein paar anderen Leuten sitzt, die ich noch nicht kenne. Ich mache mich also auf den Weg zu ihrem Tisch.
Annie ist völlig begeistert als sie mich sieht, denn sie springt sofort auf.
"Na, wie waren deine ersten Studen so? Hast du schon heraus bekommen, was für ein Element du beherschst? Also ich behersche ja die Erde, wobei mir Feuer ja besser gefallen hätte oder Wind. Wind muss toll sein! Überlege, was du alles damit machen kannst."
Annie hört gar nicht auf zu reden. Daniels und mein Blick treffen sich und wir beide lächeln uns an. Wieder habe ich dieses Gefühl im Magen, was von etwas Schlechtem begleitet wird.
"Ähm... Annie ich denke Elizabeth ist hungrig und möchte sich vielleicht setzen. Erzähl ihr deine Geschichte doch später einmal."
Ich flüstere ein Danke in seine Richtung und er zwinkert mir nur zu. Daraufhin setzen wir uns alle wieder hin und essen.
Schweigend höre ich zu, wie Annie darüber philosophiert wie es wäre, wenn sie affin zu einem anderen Element oder gar zwei Elementen wäre. Ich muss ein wenig über ihre Naivität grinsen, aber ich habe sehr viel Spaß.
Ich werde auch ein paar neuen Leuten vorgestellt, unter anderem dem Mädchen, welches in der Stunde zuvor neben mir saß. Sie scheint die Schwester von Daniel zu sein.
"Wohl eher Halbschwester. Mein Vater und ihre Mutter haben geheiratet und per Zufall waren wir dann eben beide Schattenjäger."
Die beiden scheinen keine allzu tiefe Bindung zu haben, aber sie respektieren sich dennoch gegenseitig.
Ich finde heraus, dass das Mädchen Amanda heißt und zusammen gehen wir zur nächsten Stunde, als die Pause auch schon vorbei ist.
Sie ist eigentlich gar nicht so schüchtern, wie ich zuvor dachte. Wir unterhalten uns über die Elemente Stunde, die wir erst hatten und dass ich affin zum Wasser bin.
"Es sah so toll aus, als du es geschafft hast das Wasser fliegen zu lassen! Ich hätte das auch gern gekonnt!"
Viel mehr beinhaltet unser Gespräch nicht, aber die Stille ist nicht unangenehm, was ja recht selten ist.
Unser nächstes Fach ist spanisch und so kommen wir darauf, welche Sprachen wir können und welche wir denn gerne lernen würden.
Wir brauchen tatsächlich knapp zehn Minuten, bis wir den richtigen Raum gefunden haben. Alle anderen sind schon da und auch der Lehrer.
In der ersten Reihe sind noch zwei Plätze frei und auf diese setzen wir uns still und leise. Der Lehrer scheint nicht sonderlich begeistert zu sein und beachtet uns kaum noch den Rest der Stunde.
Viel lernen tun wir nicht. Nur so ein paar einfache Sachen, für die Leute, die noch nie spanisch hatten und schon jetzt habe ich meine Probleme, aber Amanda bietet mir ihre Hilfe an, denn sie scheint ein Talent zu sein.
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Schattenjäger
FantasyIn diesem Buch geht es um Schattenjäger. Sie versuchen das Gute und Böse im Gleichgewicht zu halten. Nicht alle sind dafür geeignet. Nur wenige werden ausgewählt. Sie bürgen mit ihrem Leben für das Gleichgewicht. Hier geht es um eine ganz bestimmte...