Kapitel 1: In Class with a Vampire

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Alexander Balakov. Das war sein Name. Eigentlich hatte er noch einen Zweitnamen, aber er durfte ihn in der Öffentlichkeit nicht bekannt geben.

Es hatte nun mal auch Nachteile, zweitältester Sohn einer geheimen Königsfamilie zu sein. Vor allem wenn man dann auch noch erwählter Prinz der Werwölfe war. Ja, er war ein Werwolf. Und ein Prinz. Aber nun war dies auch völlig egal. Da wo er jetzt hingehen würde, spielten Namen und Titel keine Rolle.

Alexander war auf dem Weg in eine amerikanische High School.

Sein Gesichts Ausdruck verritt auch was er davon hielt. Einfach nur Beschießen. Er war doch schon ein ziemlich Intelligenter Junge, er hatte gutes Benehmen und wusste alles über die Menschliche Rasse. Warum musste er dann auch noch auf eine Menschenschule?!

Schon als der Schwarzhaarige Junge denn Bus betrat wusste er, schlimmer konnte es nicht mehr werden. Schnell suchte Alexander einen freien Sitzplatz. Er hatte denn einzigen, Einzelplatz am Fenster bekommen. Der schwarzhaarige Teenager schaute noch eine Weile aus dem Fenster und wartete bis der Bus endlich los fuhr. Mittlerweile standen mehr als 80 Menschen im Bus. Die wenigsten schafften es noch einen Sitzplatz zu erhaschen. Aber das war dem jungen Werwolf auch egal, ihn kümmerte es nur wenn sie endlich losfahren würden.

Noch ungefähr Fünfzehn Minuten, dann fuhr der Bus endlich los.

Die ganze Zeit starrte er nur aus dem Fenster und ignorierte die anderen, unhöflichen und lauten Teenager. Ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als der Bus anhielt und einige von ihnen total auf die Fresse flogen.

Doch seine Freude hielt nicht lange an, als einer der fremden Teenager direkt auf seinem Schoß landete. Es war ein Junge, mit Schulterlangem, Erdbeerblonden Haaren. Mehr konnte der leicht erschrockene Prinz nicht erkennen. Der Junge landete mit der Brust voraus auf seinem Schoß. Perplex sah Alexander auf den Jungen, der sich wieder aufrichtete.

Plötzlich trafen sich ihre Blicke. Es war ein Magischer Moment. Smaragdgrün traf auf Rubinrot.

Doch dann nahm Alexander einen merkwürdigen Geruch, an dem Jungen war.

Hätten Werwolfe keinen übernatürlichen Geruchsinn würde er es nicht merken. Doch der schwarzhaarige Junge war sich sicher, dass dieser Junge kein Mensch war.

Bevor er jedoch denn Jungen weiter Mustern konnte, verschwand er mit einem schnellen „Tut mir leid" aus dem Bus. Alexander blieb noch einige Minuten, in Gedanken versunken sitzen. Bis er sich schließlich auf den Weg ins Sekretariat machte.

Eine Frau dort, anscheinend eine Lehrerin, gab ihm seine Raum und Schließfach Nummer. Die erste Stunde hatte schon angefangen und er sollte sich auf den Weg machen. Alexander hatte wohl grade seinen Klassenlehrer und sollte einfach anklopfen. Sie erzählte auch, dass es heute noch einen Neuzugang geben und er ebenfalls schon vor der Klasse warten soll.

Eigentlich sollte es ihn nicht interessieren, doch aus irgendeinem Grund wollte er unbedingt wissen wer das wohl war.

Langsam machte sich der junge Prinz auf den Weg. Die ewig langen Gange hinunter, bis zu den vielen Türen. Wenn jede einzelne davon in ein Klassenzimmer führte, dann gab es auf dieser Schule wirklich eine Menge davon.

Alexander hatte seine Raum-Nummer schon längst vergessen, ihm reichte die Information dass dort ebenfalls jemand wartet. Der junge Prinz bog einmal um die Ecke zu dem weiterführenden Korridor und erstarrte. Ja, dort stand eine Person.

Nicht nur irgendeine. Es war der Junge aus dem Bus, der auf seinen Schoß fiel. Alexander war sich einer Sache sicher. Das würde wohl jetzt ein ziemlich ungemütliches kurz-Gespräch werden. Immerhin, soweit er das mit bekommen hatte, hatten sie noch ungefähr zwei Minuten bis der Lehrer sie herein bitten würde.

Der Werwolf stellte sich also neben den Jungen und wartete ab. Er würde ganz bestimmt nicht anfangen zu reden, also würde es doch nur ein Langweiliges an geschweige werden. Dieser Junge schien auch nicht wirklich an einem kurzen Gespräch Interessiert zu sein. Er schaute einfach nur mit einem Knallroten Kopf, verlegen zur Seite. War ja auch verständlich. Das war ein ziemlich peinlicher Vorfall.

Plötzlich wurden Alexanders Gedanken von einer lauten Stimme unterbrochen: „IHR KÖNNT JETZT REIN KOMMEN!!!!". Das war wirklich ohrenbetäubend laut, naja für einen Werwolf. Aber damit musste er jetzt auskommen.

Die beiden Jungen betraten den Raum und stellten sich ganz vorne neben das Lehrerpult.

Alexander sah sich ihn der Klasse um, diese Kinder sahen zwar alle ziemlich freundlich aus, aber auch nicht wirklich Intelligent. Langsam zweifelte der Werwolf daran, dass Menschen überhaupt Intelligenz besaßen.

Der Lehrer sprach zu den beiden: „ Also dann ihr zwei. Bitte stehlt euch doch einmal vor. Wie ihr heißt, woher ihr kommt, wie alt ihr seid, Sowas halt." Er lächelte sie an und wartete angelehnt an seinen Tisch.

Der fremde Junge sah Alexander an und er verstand. Also machte er einen Schritt weiter nach vorne und fing an: „Also...Mein Name ist Alexander Balakov und ich bin vor kurzem mit meiner Familie aus Bulgarien her gezogen. Ich bin 16 Jahre alt. Habe keine speziellen Hobbys und hab auch sonst nichts besonders zu erzählen, aber äh...Ich freue mich hier zu sein." Das letzte war eine Lüge, aber das musste diese Teenager ja nicht interessieren. Alexander machte wieder einige Schritte zurück und wies, mit einer leichten Handbewegung, seinen Nachbarn dazu nun seine Vorstellung zu machen.

Leicht fröhlich tippelte der Junge einige Schritte nach vorne und fing an ihn einer ziemlich glücklichen und schönen Stimme, so fand Alexander jedenfalls, an zu erzählen: „Hallo erstmal... Mein Name ist Vladimir Lupine. Ich weiß ist nicht grade ein sehr verbreiteter Name, aber naja. Ich bin 15 Jahre alt und bin, mit meinem Vater vor einigen Tagen, aus Rumänien, her gezogen. Ich lese ziemlich gerne, aber über was möchte ich erstmal für mich behalten. So das war's auch erstmal von mir." Dann sah er nochmal mit einem Lächeln ihn die Klasse und stellte sich wieder neben Alexander.

Beide warteten auf die nächsten Worte des Lehrers während die Klasse höfflich, wenn auch ziemlich ungewollt, applaudierte. Der Lehrer wies die beiden auf einen leeren Tisch zu und meinte das sie beide dort Platzt nehmen sollten.

Jetzt würde Alexander auch noch neben ihm sitzen, wie viele Zufälle gibt es denn?

Wie dem auch sei. Die beiden Jungen setzten sich hin und holten ihre Schulsachen heraus.

Sie hatten jetzt Mathe, Alexanders Lieblingsfach. Er konnte es einfach wirklich gut. Was man von seinem Nachbar nicht behaupten konnte. Vladimir sah ziemlich verwirrt aus. Naja nicht jedem liegt dieses Fach.

Der Lehrer bemerkte das verwirrte Gesicht seines neuen Schülers und bat Alexander darum, seinem Nachbarn zu helfen. Da er es ja anscheinend Verstand. Damit hatte er also endlich eine Möglichkeit einige Worte mit diesem Vladimir austauschen.

Natürlich erklärte der Werwolf erst die Aufgabe und nach einigen Minuten kam dann die Frage: „ Du hast nicht vor mit mir zu reden oder? War das im Bus, für dich etwa so peinlich?" Der Rumäne zuckte zusammen, schaute sich schnell nach dem Lehrer um und sprach: „ Hör zu... Das heute Morgen war ein Unfall ok? Natürlich war das peinlich, aber du hast schon Recht. Das ist kein Grund dich jetzt die ganze Zeit anzuschweigen." Er drehte sich zu Alexander und streckte eine Hand aus: „Also nochmal... Ich bin Vladimir. Du kannst mich aber auch Vlad nennen. Es Freut mich dich kennen zu lernen Alexander!"

Etwas verwirrt durch das plötzliche Lächeln im Gesicht, zögerte der junge Prinz. Doch schließlich ergriff er die Hand und lächelte leicht zurück: „ Mich ebenfalls." Plötzlich spürte der Werwolf etwas, als er die Hand des anderen berührte.

Es war das Gefühl das man bei ihm Zuhause überall spuren konnte. Ein magisches Gefühl. Doch warum sollte er dieses Gefühl bei seinem Sitznachbarn Spüren.

Es sei denn... Da sitzt ein ebenfalls Magisches Wesen neben ihm.

Wenn das so ist... Alexander schaute seinem gegenüber, der diese Energie offensichtlich nicht bemerkt hatte, direkt in die roten Augen und sprach: „ Es freut mich sogar sehr." Vladimir widmete sich wieder seinen Aufgaben, während er von Alexander noch einige Zeit lang angestarrt würde.

Doch schließlich drehte sich auch der Werwolf Prinz wieder nach vorne. Vielleicht ist der Besuch in dieser Schule doch nicht so nutzlos.



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