P.S. I Loved you

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John Stilinski hatte nicht nur seine geliebte Frau verloren, sondern vor einem Jahr auch seinen einzigen Sohn. Es machte ihm schwer zu schaffen, jedoch hatte er es durch Melissa McCalls Hilfe und die Hilfe des Packs geschafft irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Es war ein langes Jahr für ihn gewesen und oft dachte er mit einem traurigen Lächeln im Gesicht an seinen Sohn. Seid dem Stiles tot war, war das große Haus oft sehr ruhig. Ihm fehlte sein hyperaktives Kind das nicht länger als fünf Minuten still sitzen konnte. Ihm fehlte der Redefluss seines Sohnes, sein Lachen, der Schalk der in seinen bronzefarbenen Augen stand. Ihm fehlte alles das, was ihn früher in den Wahnsinn getrieben hätte. Wenn Melissa nicht bei ihm war, oder das Pack das wöchentliche Packmeeting nicht bei ihm zuhause abhielt, war ihm das Haus zu groß, zu leer, zu still, zu einsam.


Ein Jahr ist es her gewesen dass er das Zimmer seines Sohnes betreten hatte. Es war noch genau so wie Stiles es an dem verhängnisvollen Tag verlassen hatte. Bis jetzt hatte er sich nicht aufraffen können dieses Zimmer zu betreten, geschweige denn es zu verändern. Es war das Letzte was er noch von seinem Sohn hatte, aber Melissa hatte Recht. Er musste sich irgendwann von einigen Dingen trennen. Er musste einen Abschluss finden. Er musste für sich selber einen Strich ziehen um nicht an den Tod seines Sohnes unterzugehen. Er musste Stiles sein Zimmer ausräumen. Im letzten Jahr hatte er das ganze restliche Haus mit Hilfe des Packs renoviert. Der einzige der dabei zwar anwesend war, allerdings nie mit angefasst hatte war Derek. Dieser hatte es vorgezogen sich in Stiles Zimmer zu verziehen und auf dessen Bett zu liegen und zu warten. John verstand ihn irgendwie. Er wusste wie es sich anfühlte seinen Partner zu verlieren. Den einen Menschen zu verlieren der dir das Gefühl geben kann das man etwas besonderes ist, der einem das Herz mit einem kleinen Lächeln erwärmen kann und der allen voran einfach nur da sein muss damit man sich wohl, geborgen und geliebt fühlt. Stiles war diese besondere Person für Derek gewesen.


Mit einem leichten lächeln schüttelte der Sheriff seinen Kopf. Mittlerweile stand er mitten im Zimmer seines Sohnes, entschied sich aber sich auf die Bettkante zu setzten. Er erinnerte sich noch genau an den Tag als Stiles ihm erzählte das er Schwul wäre, oder zu dem Zeitpunkt glaubte das er es sein müsste. Stiles hatte ihm von Derek erzählt, das dieser ihm nicht mehr aus dem Kopf ging, das er immer so ein Gefühl von Ameisen unter der Haut hatte wenn der Wolf in der Nähe war. John wusste sehr viel länger von den Gefühlen seines Sohnes für den älteren Wolf als sein Sohn selbst. Er war am Anfang nicht sonderlich begeistert darüber gewesen, nicht die Tatsache das sein Sohn schwul war hatte ihm missfallen, sondern die Tatsache das sein Sohn sich ausgerechnet in Derek Hale hatte verlieben müssen. Aber was hätte er als Vater schon machen sollen? Er wusste ja selber wie es war wenn man sich in die Person verliebte mit der man eigentlich immer nur Probleme hatte. Seine Beziehung zu Claudia hatte auch nicht mit Liebe auf den ersten Blick angefangen. Nein, die beiden hatten sich ständig in der Wolle, selbst wegen Nichtigkeiten, bis die Streitigkeiten weniger wurden und sie sich irgendwann eingestanden hatten, das mehr zwischen ihnen war. So in der Art war es auch mit Stiles und Derek gewesen.


Nachdenklich ließ John seinen Blick durch das Zimmer streifen. Ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung wo er anfangen sollte. Er wusste einfach nicht wie er all diese Erinnerungen in eine Kiste verstauen sollte, die Möbel raus räumen und die Wände streichen sollte. Es war ihm ein Rätsel wie er es schaffen sollte dieses Zimmer zu verändern. Schließlich entschied er sich die Klamotten vom Boden aufzuheben, jedoch hielt er inne als aus einem der Kleidungsstücke ein Brief fiel. John legte die Klamotten auf dem Schreibtischstuhl ab und hob den Briefumschlag auf. Darauf war nur ein einziges Wort zu lesen, eigentlich war es ein Name. Derek. Es war Stiles seine Handschrift, das konnte John ohne Umschweife erkennen. Sein Sohn hatte einen Brief an Derek geschrieben! Wie würde der Wolf wohl reagieren wenn er ihm diesen Brief gäbe? Es war mit Sicherheit nicht geplant gewesen das Derek so lange auf diesen Brief hatte warten müssen, wenngleich auch niemand von diesem Brief gewusst hatte. Mit dem Brief in der Hand verließ der Sheriff das Zimmer seines Sohnes, machte sich auf den Weg ins untere Stockwerk, zog sich seine Jacke über und machte sich auf den Weg zu Dereks Loft. Das er dieses sofort erledigte zeigte eigentlich nur, das er sich so länger von der Aufgabe drücken konnte das Hab und Gut seines Sohnes zu verpacken und zu entsorgen.

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