eine seltsame Begegnung

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Die Türen des Saals wurden aufgestoßen und ein großer hagerer Mann betrat schwungvoll den Raum. Seine Augen durchsuchten mit einem schweifenden Blick den Raum und blieb an meinem Bruder und mir hängen. Er musterte uns einen Moment, und sprach uns dann an:" Ihr seid Rose und Jakob Marino? " Das letzte Wort spuckte er uns voll abscheu vor die Füße. Ich konnte vor Schreck nur nicken, während mein Bruder zur Salzsäule erstarrt war. Ihm machte dieser alte, stolze Mann mindestens genauso viel Angst wie mir. Aber wieso trug man an einem Sonntag auch Anzug und Jacket und verhielt sich auch sonst so wie ein Totengräber...
Die ganze Situation wurde sowieso immer skurriler... Dad war uns echt eine Erklärung schuldig. Was zur Hölle machen wir hier?
All diese Fragen mussten aber warten, denn "Mr. Stolz" hatte einen doch sehr zügigen Schritt.
Er führte uns durch mehrere Gänge. Diese wahren sehr hoch und es hallte stark, doch am beängstigenden waren die ganzen Gemälde, die uns von überall anstarrten.
Ich versuchte einen Blick auf die Bildunterschriften zu werfen und schnell fiel mir auf, dass die meisten Portraits zu einer Familie gehörten. Der Familie La Eskirunee. Ein seltsamer Name, doch ich hatte das Gefühl ihn schonmal gehört zu haben.
Während ich noch überlegte woher ich den Namen kannte, blieb unser Führer plötzlich stehen, sodass ich beinahe in ihn hineinstolperte. Er drehte sich rasend schnell um und starte mich mit einer Wut an, die mir unerklärlich war. Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Sein Blick hatte etwas raubtierhaftes und er began leicht zu grinsen und kam noch näher. Ich hatte furchtbare Angst, doch ich konnte mich nicht rühren.

Eine Tür wurde geöffnet und jemand betrat den Flur: "Thimon, Stop!" Er zuckte zusammen und drehte seinen Kopf wütend in Richtung der Stimme. Er wollte wohl schon etwas zurück Rufen als er sich wieder fing.
Auf einmal war alles vorbei. Er richtete sich wieder auf; sein raubtierhaftes Verhalten verschwand urplötzlich und sein Blick klärte sich auf. Er drehte sich um als wäre nichts gewesen und öffnete die Tür, welcher wegen er vor wenigen Sekunden noch so ruckartig stehengeblieben war und Schritt durch sie hindurch. Einen Moment rührte sich keiner von uns beiden. Dann warf Jakob mir einen besorgten und fragenden Blick zu. Da ich aber immer noch nicht reagierte folgte er aber Thimon.
Ich konnte es kaum fassen! Was zur Hölle war hier gerade passiert? Das ganze wurde immer seltsamer. Ich hatte nun definitiv eine Riesenangst vor diesem Thimon, ...was wollte dieser Kerl nur? Und was wäre gewesen wenn diese Stimme ihn nicht aufgehalten hätte? Wer war das überhaupt? Langsam drehte ich mich zu meinem Retter um. Es war ein großer Junge mit schwarzen Haaren, der mich, sobald ich mich undrehte, interessiert ansah. Doch dann riss er sich mit einem Kopfschütteln zusammen und sagte mit einem aufmunternden Lächeln:" Nun geh schon!", und deutete auf die offene Tür hinter mir. Ich wollte ihn noch fragen wer er ist oder nicht zumindest bedanken, doch er war schon hinter der nachsten Tür verschwunden bevor ich nur den Mund öffnen konnte.

Ich stand also ein weiteres Mal völlig verwirrt auf dem Flur, doch dieses Mal besann ich mich eines besseren und folgte dem Beispiel meines Brudes.

Ich musste laufen um die beiden einzuholen, doch nach einem kurzen Sprint hatte ich sie erreicht.
Jakob murmelte:" Alles oke?"
Ich wollte antworten, doch da wir offentsichtlich da waren, nickte ich nur kurz. Ich versuchte alle Gedanken an das eben Geschehene bei Seite zu schieben und stand nun neben meinem Bruder erwartungsvoll vor der Tür.
Thimon öffnete die Tür kurz und wollte schon hineingehen als ich einen wütenden Ausruf meines Vaters hörte:"Er hat was getan?" Was war da los? Warum war mein Vater so wütend?
Doch bevor ich mehr mitbekommen konnte, schloss Thimon die Tür wieder, räusperte sich und trat einen Schritt zurück. Ich sah ihn verdutzt an, wieso war ihm das so unangenehm?

Ich fragte mich was dort drinnen vor sich ging, doch durch diese massive Tür konnte man nichts hören.

Ich wollte gerade Thimon ansprechen und fragen, warum wir hier jetzt schon seit zehn Minuten vor dieser riesiger dunklen Holztür standen und einfach nur warteten, als die Tür von innen geöffnet wurde.
Ich konnte meinen Augen nicht trauen! Aus der Tür kam die Person, die mich eben noch vor Thimon gerettet hatte. Aber er war doch in eine völlig andere Richtung gegangen?
Er sprach mit ernstem Blick zu Thimon:"Du wirst in R-St01 erwartet!"
Thimon nickte geknickt und verließ uns ohne ein weiteres Wort.
Was auch immer dieses Rst-Ding ist... es hatte aus einem stolzen Mann, der vor uns durch die Gänge stolziert war, in Sekundenschnelle einen gebrochenen Mann gemacht.
Denn Thimon ging langsam den langen Gang hinunter.

Nach einem Moment der peinlichen Stille erfasste der Junge das Wort und sagte:" Ihr werdet drinnen erwartet", und wollte uns die Tür öffnen. Doch ich fragte noch schnell:"Was ist dieses Rst1-Dingens?"
"Hoffe einfach, dass du dort niemals hin musst!", dann öffnete er die Tür.

Ach verdammt, 8ch hatte mich bei ihm immer noch nicht bedankt. Dafür, dass er mich vor Thimon gerettet hat und wue er heißt, weiß ich auch noch nicht.

Jetzt war es zu spät ihn zu fragen, denn Jakob und ich hatte bereits den Saals, der hinter der Holztür lag betreten.
Und wir staunten nicht schlecht!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 17, 2016 ⏰

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