Träne über träne, und sie fallen und fallen, sie fliessen, sie fliessen wie Bäche, wie Seen, oder sogar wie Meere. Ein Meer so groß wie die Welt so groß wie das Universum oder vielleicht auch nur so groß wie meine Trauer. Trauer ist das falsche Wort, man trauert um verstorbene Personen, man trauert nach Haustieren, deren Leben ein ende gefunden hat, aber ich trauere über das lebende der Welt. Ich trauere viel, und oft allein, nein eigentlich immer allein, weil niemand mit mir schwimmen will, in meinem großen Meer. In diesem großen Meer, diesem Salzgeladenen Meer, weil Tränen aus Salz bestehen, und vielleicht tut es deswegen so weh, weil man kein Salz über eine Wunde streuen soll und schon garnicht in ihm schwimmen soll weil der Arzt gesagt hat, man soll sich von schlechtem Fern halten, hat er mir nicht erklärt, wie ich mich vom Leben fernhalten soll, weil er es nicht weiss, weil er unwissend in seinem wissen ist, mit seiner Fachsprache, in der die hälfte seiner wörter die er verwendet eh nicht im duden stehen oder den medikamenten, die er verschreibt damit man seinem doktortitel glauben kann. Aber ich schwimme, ich schwimme in diesem Meer aus Tränen und ich schwimme alleine weil Ich glaube die Menschen haben angst, angst mit mir in diesem Meer zu sein, weil sie nicht schwimmen können und untergehen, weil die angst, zu versagen größer ist, als die stärke zu kämpfen, kämpfen, um an das Ufer zu kommen. Deswegen schwimme ich alleine, und ich kann gut schwimmen, ich schwimme Sekunde für Sekunde, stunde für stunde, manchmal sogar Tag über Tag, oder monat über monat und das macht stark, stärker als ich je sein wollte, oder könnte, denn starke Menschen müssen viel ertragen, mit vielem klar kommen, aber vielleicht will ich das gar nicht, vielleicht will ich meinen Status auch in „Best life ever" umschreiben, oder vielleicht will ich auch mal in ein anderes Land reisen, neue sprachen lernen oder ein neues Hobby beginnen, oder vielleicht reicht es mir schon, wenn ich nichtmehr schwimmen muss. Wenn ich, wie die anderen an den Strand gehen kann, mit meinen Freunden, der Familie oder bekannten. Aber ich kann nicht, ich kann mir weder die Sonnencreme leisten, die mich vor Harten Schlägen schützt, oder den Schwimmreifen, der mich nicht untergehen lässt, oder das Eis, dass mich runterkühlt, wenn ich mal geladen bin. Sowas habe ich nicht, aber was habe ich schon, ich, habe ein Handy aber keine Freunde, ich besitze ein Bett, in dem es mir zu kalt ist und ich habe ein Herz dass nicht mit mir spricht. was ich sehe sind die Menschen am Strand die sich Freunde nennen, mir lachend zuwinken und zureden dass ich es auch an den Strand schaffe, während sie ihr Eis essen und sich eincremen. ich habe ein Meer, ein Meer dass mich umgibt, dass mich einschliesst und niewieder rauskommen lässt, ein Meer dass mich an vergangenes erinnert und mir zeigt, dass ich morgen die gleichen schwimmbewegungen machen muss, wie Gestern, wie vorgestern und wie vor paar tagen, wie vor paar wochen und monaten und vielleicht auch schon jahren, ich weiss es nicht mehr, weil ich versuche nach vorne zu schauen, nach vorne zuschauen.
DU LIEST GERADE
Gestern, Heute, Morgen
Teen FictionIn dieser kurzen Geschichte habe ich mit vielen Metaphern gearbeitet, was ich am schreiben ja so liebe, die Metaphern! :)