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Meine Gedanken rasen durch meinen Kopf, während ich versuche meinen Körper zu seinem Limit zu bringen. Ich rase durch die Straßen.

Ich nehme meine Umwelt kaum wahr, alles fliegt wie bunte, verschwommene Flecken an mir vorbei.

Nach einiger Zeit bemerke ich, wie am Horizont eine dunkle Rauchwolke zu sehen ist. In der Ferne höre ich Feuerwehrsirenen und ich zähle eins und eins zusammen.

Ich keuche als ich begreife, dass die Wolke genau über dem Viertel hängt, in dem Blaine wohnt. Eine ungeahnte Welle der Angst ergreift mich.

Ich renne über die Brücke, Bilder der vergangenen Nächte erscheinen in meinem Gehirn. Wie Blaine Bilder geschossen hat, wie ich ihn damals beobachtet hatte. Ich schlucke als meine Nervosität und Angst wieder ansteigen.

Als ich endlich um die letzte Ecke biege, fährt ein Krankenwagen an mir vorbei, den ich jedoch fast nicht beachte, da der Anblick, der sich vor mit bietet, mich völlig erstarren lässt.

Feuerwehrmänner, Polizisten und ein Paar Krankenhelfer laufen hektisch herum, Schaulustige beobachten wie alle versuchen, das Feuer zu löschen.

Das Feuer welches Blaines Zuhause lichterloh leuchten lässt.

Ich suche die Menge panisch nach einem Zeichen von Blaine ab, doch ich sehe ihn nirgends. Das Knistern des Feuers  in der Ferne und der Rauchgeruch umhüllen mich.

Dann finde ich sie. Blaines Eltern.

Ich weiß gleich dass es seine Eltern sind. Seine Mutter hat seine blonden Locken, sein hübsches Gesicht. Sein Vater seine blauen Augen. Die Ähnlichkeit ist unübersehbar.

Doch ich werde nur panischer bei ihrem Anblick.

Blaines Mutter schluchzt mit zusammengekniffenen Augen in das Oberteil ihres Mannes, er hält seine Arme schützend um sie und starrt mit einem tränenerfüllten Blick in das brennende Inferno.

Diesem Bild zu urteilen, weiß ich nun, dass Blaine da drin steckt.

Ich zögere keinen Augenblick und laufe, unbemerkt von den Rettungskräften, zur anderen Seite des Hauses.

Der Hintereingang.

Ich schaue mich um, hier ist gerade niemand. Ich renne los, direkt durch die Tür des Hintereingangs und sofort werde ich von einer Wand der Hitze und des Qualmes umhüllt.

Ich muss nicht atmen, zum ersten Mal kommt mir diese Fähigkeit wirklich zugute.

Der dichte und schwarze Rauch versperrt jedoch selbst meinen übermenschlichen Augen die Sicht und ich kneife sie zusammen, um vielleicht so etwas mehr zu sehen, leider erfolglos.

Ich laufe weiter, meine Hände von mir gestreckt um mich an den Wänden entlangzutasten. Wenig später erreiche ich die Küche, hier ist der Rauch nicht so dicht, doch schon jetzt ist alles geschwärzt und verkohlt.

Meine Zeit läuft ab, und ich entschließe mich, zu seinem Zimmer zu laufen.

Dort, wo der Rauch am dichtesten ist. 

Ich renne die Treppen hinauf, blind nach seiner Zimmertür suchend. Das Knistern des Feuers ist viel näher, auch die Hitze ist beinahe überwältigend.

Meine Kehle schnürt sich zusammen als ich realisiere, dass dies alles Teil eines Planes war.

Doch warum?

Nur aus Langeweile?

Ich kämpfe mich weiter und endlich erreiche ich seine Zimmertür. Mit einem Ruck reiße ich sie auf und dichter Qualm strömt aus dem Zimmer.

Numb (Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt