#2 Aus Kotokos Leben

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Kotokos Sicht:

Als ich nach Hause kam und endlich meine dämlich geflochtenen Haare aufmachte, schmiss ich mich sofort auf mein Bett. ,, Endlich." Dachte ich und richtete mich wieder langsam auf. Ich schlenderte zur Küche, wo ich die Produkte für das Mittagessen aus dem Kühlschrank holte. Ich kochte für zwei.
Für mich und meine Oma. Seit 6 Jahren lebte ich schon bei ihr . Als ich 10 Jahre alt war, hat meine Mutter mich und meinen Vater verlassen.

Sie hatte es satt sich ständig mit meinem Vater zu streiten, außerdem hasste sie uns. Sie hat mir nie Zuneigung geschenkt. Als ich noch so jung war, habe ich nicht verstanden, dass sie nicht mehr zurückkehren würde, nachdem sie uns verließ. Ich habe Tage lang geweint und mich gefragt, wieso sie mich nicht mitgenommen hat. Jetzt weiß nich es natürlich. Sie würde als allein erziehende Mutter nirgends gut ankommen, außerdem ist sie immer so unreif gewesen. Sie hatte eigentlich keine Ahnung, wie man mit einem Kind umgeht.

Nach ungefähr 4 Monaten, gab mich mein Vater bei meiner Oma ab. Ich verstand die Welt nicht mehr. Sie wollten mich beide nicht haben! Ich verfiel in einen Zustand, aus dem ich nur schwer wieder raus kam. Als erstes war es recht harmlos. Ich habe nie viel geredet, fast gar nicht. Doch dann wurde es von Tag zu Tag schlimmer. Ich hörte auf zu essen, konnte nie schlafen...Danach war ich lange Zeit im Krankenhaus und als es mir wieder besser ging, kümmerte sich meine Oma um mich zuhause.Sie nahm sich immer frei, um mich zu beaufsichtigen und sie tut mir immer noch leid dafür. Rächt schnell lebte ich mich bei ihr ein. Sie half mir die schlechten Dinge zu vergessen und stattdessen neue schöne Dinge zu erleben. Doch da war es natürlich nicht vorbei.

Nach ungefähr 3 Jahren, als ich von der Schule kam, saß mein Vater plötzlich im Wohnzimmer. Ich ging völlig durch. Sofort fing ich an zu weinen und zu schreien. Ich schrie ihn an und meinte, dass ich ihn nicht mehr sehen will, er würde sich doch sowieso nicht um mich kümmern. Das stellte mein Leben wieder auf den Kopf. In der Schule wurde ich immer schlechter, außerdem ließ ich alles an meinen Mitschülern aus. Ich schlug auf sie ein, brüllte sie und sogar meine Lehrer an. Meine Arme Oma wusste nicht was sie tun sollte. Ich bin immer spät nach Hause gekommen, weil ich auf der Suche nach ihm war. Völlig dämlich, denn er lebte weit weg von uns. Und als das noch nicht genug gewesen wäre kam als ich 13 Jahre alt geworden bin ein Brief von meiner Mutter. An diesem Tag war ich so glücklich gewesen, denn schrieb sie würde mich abholen kommen. Natürlich ist das nie passiert. Ich war so naiv und wartete 5 Monate auf sie, bis ich dann endlich aufgehört habe zu glauben, dass sie kommen würde. Wie kann man so etwas tun? Machte es ihr Spaß?
Einen Monat später, nachdem ich aufgehört habe zu glaube, sie würde kommen, kam wieder ein Brief und sie schrieb es täte ihr Leid, sie könne nicht kommen, weil sie viel zu tun hat. Die Situation in der Schule wurde nicht besser und schließlich wurde ich rausgeworfen. Als sie mich von der Schule geschmissen haben war ich 14 und meine Oma beschloss mir eine letzte Chance zu geben. Sie sagte, sie würde mich auf eine Realschule schicken, wo ich mich verbessern und mich benehmen soll, wenn nicht würde sie mich leider ich ein Heim schicken müssen. Ich wollte dort auf keinen Fall hin und ließ mich darauf ein. Ich musste mich dazu zwingen meine Lehrer und Mitschüler in Ruhe zu lassen. Dabei merkte ich,wie gut es mir tat Freunde zu haben. Auch wenn ich mich verstellte es tat mir gut.

Meine Noten gingen bergauf und schließlich habe ich eine gymnasial Empfehlung bekommen. Nun bin ich 15 und gehe auch auf das Gymnasium, das ich empfohlen bekommen habe. Es ist nervig sich zu verstellen und dabei jemand ganz anderes zu sein, kann man eigentlich ist, aber nur so kann ich mein wahres ich verstecken...

Mein bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt