Mumm

1. Kapitel

Der Wecker klingelte und Sizilia schaut genervt auf die Uhr.
Warum musste sie den auch immer um 6 Uhr aufstehen? Egal, um Schule kommt man nicht rum.
Müde stand sie auf und zog ihre etwas dreckigen, alten Klamotten an. Sizilia mochte keine Markenklamotten. Sie mochte generell keine neuen Klamotten. Sizilia brachte ihr alltägliche Morgenroutine zu Ende und machte sich langsam auf den Weg zu ihrer 5 Kilometer entfernten Schule. Sie lief, da ihre Eltern nicht genügend Geld für den Bus hatten. Nach einer Stunde kam sie endlich an der Schule an. Es war mittlerweile 7:30 Uhr.
"Hallo! Da bist du ja endlich Siz!", begrüßte Monika ihre Freundin wie jeden Tag. "Moni, du weißt doch das ich jeden Tag erst um halb Acht ankomme!"
Monika lachte. "Es immer wieder schön dich zu sehen, Miesepeter", sagt sie und wuschelte ihr durch die Haare.

Im Unterricht bei Sizilias Mathelehrerin schlief sie fast ein. Wie konnte man nur so eine einschläfernde Stimme haben?
Doch leider half jedes meckern nicht.
Sicilia setzte sich gerade hin, lies sich aber gleich wieder fallen. Nein, ihre Willenskraft sollte sie sich für den Sportunterricht aufheben.
Die Stunde verging schleppend und Sicilia verbrachte die Zeit damit die Uhr anzustarren. Doch je länger sie auf die Uhrzeiger achtete, um so langsamer vergingen die Minuten, bis sie sich einbildete das die Zeit rückwärts laufen würde.
Moni stupste sie an.
"Hey, Siz, bist du noch da?"
Erschrocken fuhr Sizilia auf und sagte laut "23". Mit einem Blick zu Moni fragte sie: "War ich nah dran?" Monika lächelte. "Die Stunde ist seit 3 Minuten aus" Sizilia lies sich erleichtert auf den Tisch fallen.

Nach einigen weiteren Nervtötenden Stunden hatte Sizilia endlich Mittagspause. Wie gewohnt gingen sie und Moni zum Schwarzen Brett ihrer Schule. Ganz Oben stand wie immer: Realschule Schiller. Es stand zwar der Name eines Dichters im Namen, aber die Schule interessierte sich wenig für Lyrik. Es klang nur intelligenter als wenn man den Namen des Dorfes dazusetzte. Realschule Ebersberg. Klingt scheiße, oder?

Jedenfalls stand darunter wie immer wer die Schülersprecher waren, welche Klassen auf Klassenfahrt waren und wann die Wahlfächer waren. Nichts besonderes. Ich wollte gerade wieder weg gehen, als ich bemerkte das etwas Neues am Schwarzen Brett hing.

'Neue Schüler an unserer Schule:
-Benno Salaraz, 5g
-Margo Spiegelman, 10d
-Quentin Jacobsen, 9b
-Leon Forst, 8e'

8e? Das waren wir.
Ich stupste Monika an. "Hey, Moni" sie sah mich an und ich zeigte auf das Plakat. Ich sah wie Ihr Augen die schwarze Schrift lasen. Als sie fertig war meinte sie: "Cool! Ein neuer Klassenkamerad! Leon Forst, klingt doch ganz nett. Hoffentlich ist er Heiß"
Ich verdrehte lächelnd die Augen. Monika war schon immer die gewesen die gerne hinter Jungs hersah, sie war auch schon mit zwei zusammen. Ich im Gegensatz hielt nicht so viel vom anderen Geschlecht, wofür ich auch bekannt war. Ich fand, das man mit Jungs höchstens befreundet sein sollte und so war ich die einzigste die aus unserer Klasse noch keinen Freund hatte. Worüber ich ehrlich gesagt auch ganz froh war, da alle anderen, außer Monika, totale Zicken waren und am liebsten einen Chihuahua in ihren Pinken Taschen hätten.
Lachend gehen wir weiter.

"Endlich!", seufzte ich "Endlich haben wir Doppelstunde Sport!"
Ich fetzte zu den Umkleiden und zog mich um, danach ging es in die Turnhalle.
Die Stunde war genauso schön wie jede, doch am Ende verkündete unsere Lehrerin: "Ab den nächsten Stunden studieren wir mit den Jungs einen Partner Tanz ein. Nur damit ihr das wisst" Sie zwinkerte uns zu und die anderen gingen aus der Turnhalle. Die meisten mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Widerlich.
Als alle draußen waren ging ich zur Lehrerin.
"Entschuldigung?", fragte ich.
"Ja, Sizilia?"
"Ich wollte fragen ob alle Mädchen mitmachen müssen, weil wir haben ja ein Mädchen zu viel"
"Aber Sizilia, ihr bekommt doch einen neuen Klassenkameraden, also kannst auch du dich nicht drücken"
Och nee... Ich murmelte noch ein Kurzes "Okay" und schlenderte dann zu den anderen in die Umkleide.

Auf dem Nachhauseweg dachte ich darüber nach, mit wem ich wohl tanzen muss. Wahrscheinlich mit Timo, den nimmt ja sonst kein Mädchen.
Ich seufzte.
Jap, es wird Timo, denn der ist genauso wie ich.