Someday

1.

Erschöpft zog ich meinen dunkelblauen Reisekoffer die Straße entlang . Ich setzte einen alten schwarzen Converter vor den anderen und hoffte nicht jeden Moment zu stolpern .
Der eiskalte Oktoberwind fegte durch die triste kleine Siedlung .
Ein Gänsehaut Schauer durchfuhr meinen Körper und ich machte den letzten Knopf meiner dünnen Jeansjacke zu .
Das Haus vor dem ich stehen blieb war vermutlich ursprünglich einmal weiß gewesen .Jetzt war es grau und es waren deutlich Kerben in der Hauswand zu erkennen .
Nicht die perfekte Gegend für eine frisch 19 jähzrige die plante ihre beiden jüngeren Geschwister zu sich zu holen .
Das Haus war sehr klein . Es führte eine brüchig Holztreppe zu einer kleinen Veranda . Die Veranda war überdacht und das hölzerne Dach war ebenfalls gräulich .
In meiner Jackentasche kramte ich nach dem Schlüssel .
In der tristen Siedlung standen natürlich noch mehr Häuser .
Alle sahen runtergekommen aus , manche sogar noch runtergekommener als meines . Egal ob es runtergekommen war , egal ob es in einem ärmlichen Viertel war , es war mein Haus und endlich konnte ich retten was mein Vater verbockt hatte .
Ich schloss die Tüte auf und betrat einen kleinen Flur , einer Treppe führte von hier aus nach oben .
Vom Flur aus führte eine große Türe in das relativ große Wohnzimmer .
Wenn man im Wohnzimmer links um die enge ging , fand man zur Küche .
Ich fand einen Tisch mit vier Stühlen vor.  Auf dem Tisch lag ein weißer Kuvert auf dem in einer geschwungenen Schrift " Ella ''  stand .
Vorsichtig öffnete ich den Umschlag und holte einen Brief heraus .

Liebe Ella ,

wenn du das liest hast du es geschafft , du bist in deinem neuen Zuhause angekommen . Du hast bestimmt Hunger oder ? Selbst wenn nicht , im Kühlschrank stehen Nudeln die ich heute morgen hinein gestellt habe .
Ich hätte liebend gerne auf dich gewartet aber ich musste schnell zurück zur Arbeit mein Engel . Ich hoffe du bist glücklich . Liv und Josh solltest du bald zu dir holen können ..
Ich weiß du wolltest dich selbst darum kümmern aber ich habe die Miete für die ersten vier Monate genommen und im Eisfach findest du einen weiteren Umschlag mit ein wenig Geld für eine oder drei Winterjacken . Ich will nicht das du den ganzen Winter in dieser dünnen Jeansjacke rum rennst .
Ich werde dich sobald wie möglich besuchen . Bitte iss genug und pass auf dich auf . Du kannst jederzeit anrufen !
In liebe deine Tante Diana .

Mit wässrigen Augen legte ich den Brief  auf den Tisch . Meine Tante hatte mich in meinem ganzen Leben immer unterstützt , obwohl sie selber nicht reich war , war es ihr wichtiger mir und meinen Geschwistern ein gutes Leben zu bieten als sich etwas zu gönnen .
Ich wischte mir die Tränen weg und atmete tief durch .
Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche hervor und wählte die Nummer meines Bruder Josh .
Während es wählte öffnete ich die Tiefkühltruhe .
Ich fand eine umschlag und öffnete ihn Im Umschlag war ein Geld Bündel .
" Ach du scheiße ." Brachte hervor und zählte das Geld .
700 Dollar !!
Erneut rief ich meinen Bruder an .
" Was ist ?" Meldete sich Josh ans Telefon .
" Josh ich bins ! Pack deinen Koffer und den von deiner Schwester auch ! Komm so schnell nach Portland wie du kannst . Ihr könnt doch schon diesen Monat zu mir ." Sagte ich glücklich .
" Wir sind morgen da ." Sagte Josh kalt , "Josh ist alles okay ?" Fragte ich besorgt .
"Alles bestens ." Sagte er monoton .
Im Hintergrund hörte man irgendwo das zerschmettern vermutlich Glas .
" was ist passiert ?!" Fragte ich nun eindringlicher .
" ich sorge dafür das Mel nichts passiert ." Sagte er nur .
" Ich weiß aber was ist mit dir ?!" Fragte ich den Tränen nahe .
" Ich werde es überleben ." Sagte er monoton ," morgen werden wir den 11 Uhr Zug nehmen ." Sagte er und legte auf