''Weist du, was es für eine Hürde ist dich zu finden?'', fragte er sie mit einer kraftlosen und trägen Stimme. Ihre Mundwinkeln zuckten kurz.
''Und weist du, wie schwer es ist?'' Er knackte seine Hände und lehnte sich an der Holztür an. Seine Haare waren nass, sowie seine Kleidung von dem Sturmregen, der da draußen um sich tobte.
''Weist du, was für Sorgen ich mir gemacht habe?'' Er war ausgehungert. Langsam glitt er an der Tür zu Boden und atmete erschöpft.
''Weist du, wie sehr ich dich vermisst habe?'' Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er streckte seine Hand nach ihr aus, wollte das sie zu ihm kommen soll. Mit wackeligen Beinen kam sie zu ihm, nahm seine kühle Hand in ihre warme und kniete sich vor ihm hin. Ihre verbunden Hände rieb sie an ihrer Wange und sah ihn an. ''Ich weiß, Kaname''
Sie ließ seine Hand los und legte ihr Haar beiseite. ''Aber Kaname, du siehst ganz abgemagert und blass aus, nimm dir etwas Blut meinerseits'', flüsterte sie ihm zu.Zu verlockend klangen ihre Worte für ihn. Selbst der Anblick ihres Halses brachten ihm zum lauten Schlucken. Doch er hatte sich geschworen nie etwas von ihr zu trinken.
Schnell neigte er seinen Kopf beiseite, sodass seine Haare sein Gesicht bedeckten.
Seufzend bedeckte sie wieder ihren Hals und legte einen Zeigefinger unter seinen Kinn. ''Sieh mir in die Augen und sag, dass du nichts willst'', forderte sie ihn auf.
Sie nahm ihren Finger von ihm und legte ihre Hände in ihren Schoß. Seine haselnussbraunen Augen spiegelten Hass und Ekel vor sich selbst. Verzweiflung, doch straken Willens war er sich sicher, dass er sein Versprechen nicht brechen würde. ''Sag es mir!''
Ihre Stimme klang zornig. Sie verstand nicht, warum er es sich so schwer machte. Ein kleiner Biss und er war wieder gestärkt. Sie wollte nicht, dass er leiden musste. Er sollte wieder stark sein. Das Abenteuer sollte weiter gehen, dass war ihr Wunsch.''Anika, ich will nichts von dir. Kein einzigen Tropfen Blut. Rein gar nichts''
Kanames Worte widersprachen seinen unstillbaren Hunger nach ihr. Sie war köstlich, zu verlockend.
Doch ein Fluch lag in ihrem Blut, ein Todesurteil. Denn ohne ihre Erlaubnis dürfte man nichts von ihr Trinken, sonst würde man auf der Stelle an Höllenqualen sterben. Zu oft versuchte man es bei ihr.
Das wusste Kaname. Schon lange begleitete er sie auf ihren Wegen. Und jetzt war sie auf der Flucht vor ihrer eigenen Mutter. Der Anfang ihres Lebens, wie Anika es nannte. Sie verabscheute sich selbst, hasste es so zu sein. Aber es hatte doch seine positiven Aspekte so zu sein, wie sie war.
Ein Mischling, eine Kreatur, die es nie so zu geben gab.
Kaname sah in ihr sein eigenes Ich. Sie waren sich zu ähnlich und zu stark miteinander verbunden, um voneinander los zu kommen. Aber sie bedeuteten sich gegenseitig den Tod. Oder doch das Leben?Sie lachte still vor sich hin.
''Du weist, dass dein Körper etwas anderes sagt, als das was aus deinem Mund kommt.''
Ihr weicher, aber wissendhafter Blick ließ ihn schlucken und reizte an seine Nerfen. Doch warum ließ sie es immer drauf ankommen?, schwirrte durch seinen Kopf. Doch er blieb stumm.
''Ich verstehe -'', fing sie an und stand auf, ''Doch du musst dir keine Vorwürfe machen. Du brauchst keine Gedanken an mich verschwenden. Denn eins muss dir klar sein.''
Er sah hoch in ihren ernsten Gesichtsausdruck, der aber einen selbstsicheres Lächeln auf den Lippen trug. Ihre Augen funkelten heut Nacht so hell wie noch nie, so ein starkes Eisblau.
''Irgendwann werde ich alles ins verderben stürtzen und nicht mal du kannst mich aufhalten. Niemand. Kein Wesen.'' Er schwieg.
Ihr Blick wurde weicher, trotzdem wirkte er düster und verschlossen. ''Deshalb brauche ich eine starke Selbstbeherrschung, die du selbst auch hast, wenn du schon nichts von mir trinken willst.'' Kurz wollte er dazwischenfunken, Wiederworte geben, doch sie schüttelte leicht lächelnd den Kopf.
Sie wollte zu Ende sprechen.''Erinnere dich an die düsteren Zeiten und an die Jetzigen, die besser werden.''
Wieder Mal kniete sie sich vor ihm hin, nahm seine Hand in ihre.
''In einen tiefen und lagen Schlaf werde ich liegen müssen, verstehst du? Eine Bestrafung, trotzdem ein kleiner Frieden der Sicherheit der Welt.'' Warum sagte sie so was?
Ihre Augen verdunkelten sich und eine damönische Aura kam von ihr. Wie?
''Aber ich bin nicht die einzige Bedrohung, die selbst für dich ist. Nein, selbst für deine wertvollsten und liebsten Erinnerungen, deine Liebe.'' Sie lächelte und schritt zur Tür.
''Grüße sie von mir, Juri und Haruka Kuran.'' Ihre Hand legte sie um die Klinge und drückte sie hinunter. Die Tür wurde weit aufgerissen. Der Regen legte sich langsam.
Er konnte nichts tun, alles wurde verschwommen, schwer zu erkennen. Sie sollte nicht gehen, hier bei ihm bleiben. Sie dürften sich nicht trennen, nicht nach solch einer kurzen Zeit.
''Zur späten Zeit kommt eine Gefahr allerseits wieder zurück aus dem trotzigem Schlaf geweckt.''
Ihre Stimme klang wie eine traurige Abschiedrede, obwohl das eher ein kleines Zitat einer Vision von ihr anhörte. ''Bis zu einer schönen Zeit.''
Dann verschwand sie in der eisigen Zeit im Regen, der wieder anfing zu toben.
Und die Zeiten änderten sich, aber wendeten sich wieder. Hin und her.
Doch unausehrkläriges wurde aufgedeckt, Geheimnisse und Taten vollmeistert.
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Vampire Knight Guilty - Die Wahre Darkrose 2
FanfictionDieses Mal werden die Erinnerungen wach gerüttelt in jedem. Gefühle geäußert und eine Gefahr wird bestreitet. Doch was passiert mit allen, nachdem das alles bewältigt ist? "Erinnerungen erscheinen uns so wichtig. Dabei ist es wichtiger, sie beware...