Kapitel 3

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"Wir müssen reden, Stella.", sprach er und sieht mich mit scheuem Blick an. "Ach ja?", erwiderte ich genervt. Ich hatte keine Lust mit ihm zu reden. Immerhin hat er mir das Herz gebrochen und vermutlich weiß er heute noch nicht mal warum ich damals Schluss gemacht habe. Ich bin jetzt drei Jahre ohne ihn ausgekommem also schaffe ich den Rest meines erbärmlichen Lebens auch noch.
"Ja, ich wollte mich entschuldigen. Ich hab dir damals nicht gut getan und vielleicht tue ich dir jetzt auch nicht gut. Aber ich muss diese Geister aus der Welt schaffen. Und ich will, dass wir wieder miteinander befreundet sein können."
Wow! Er will wieder mit mir befreundet sein? Er hat sich entschuldigt! Was soll ich jetzt bitte antworten? Klar lass uns befreundet sein, ein Bier trinken gehen und dann vögeln wir??

"Können wir das bitte morgen besprechen? Ich bin müde, fühle mich dreckig und möchte gerne nach hause.", sagte ich leise. "Können wir uns bitte morgen treffen? Um 10:00 im Café Lehmann? Ich warte auf dich. Bitte komm, Stella."
Ich stehe wie gelehmt da.
"Mal sehen", bringe noch heraus. Dann drehe ich mich um und laufe die straße hinunter. Weg. Weg von ihm. Ich renne weiter.
Endlich zu Hause.
Ich achte nicht auf meine Großtante. Ich laufe so schnell wie möglich durch das Haus bis ich endlich vor meiner Tür stehe. Den Schlüssel aus der Tasche gekramt, aufgeschlossen, Sachen in den Flur geschmissen, aufs Bett geworfen, angefangen zu heulen.
Er kann doch nicht einfach auftauchen. Er DARF nicht einfach auftauchen. Ich habe ihn damals aus meinem Leben verbannt. Aber ich muss gestehen, er sieht verdammt gut aus. Er hat viel trainiert so wie es aussieht und es hat sich echt gelohnt. Die langen Haare von früher sind jetzt kurz und.... Ach er sieht einfach zum Anbeißen aus.
Aber er ist Alex!, faucht mein Unterbewusstsein.

Eigentlich sollte ich heute trauern.

Doch jetzt, muss ich über IHN nachdenken. Er liegt mir immer noch am Herzen. Vielleicht sollte ich ihm noch eine Chance geben. Vielleicht. Vielleicht sollte ich mich morgen mit ihm treffen, ihm sagen was ich damals gefühlt habe, was ich heute fühle. Was in den letzten drei Tagen passiert. Und warum er erst jetzt kommt um sich zu entschuldigen.
Ja, ich sollte mich mit ihm treffen. Ich MUSS mich mit ihm treffen.

Ich liege im Bett. Ich denke an Adam, an meine Eltern und an Alex.

Als ich aufwache ist es bereits 09:30.
Oh Mist! Ich muss in einer halben Stunde im Café sein!
Ich springe aus meinem Bett, hetze unter die Dusche, ziehe mich an, trockne meine Haare. Laufe los.
Um 10:15 erreiche ich das Café. Alex sitzt bereits an einem Tisch. Als er mich reinkommen sieht, fängt er an zu lächeln. "Ich habe schon gedacht du kommst gar nicht mehr.", sprach er mit freudigem Ausdruck.
"Mir sind ein paar Dinge eingefallen, die ich gerne erfahren würde.", sprach ich, vermutlich viel zu leise.
Er öffnet den Mund um etwas zu sagen.

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