Oneshot # 1: Anthony & Baby Luna

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Frohe Weihnachten, meine lieben Leser! Dieser Oneshot sollte eigentlich schon viel früher kommen, hat sich aufgrund diverser Begebenheiten in meinem Privatleben aber leider immer wieder verschoben. Nun schenke ich ihn euch als kleines Weihnachtsgeschenk! ;)

Nach sechs Monaten wieder zu Anthony und Co. zurück zu kehren, fühlte sich ein bisschen an, als käme man nach einer Reise nach Hause. Nichtsdestotrotz bin ich möglicherweise etwas "eingerostet", also bitte seid etwas nachsichtig mit mir.

Und jetzt wünsche ich viel Spaß mit dieser putzigen Szene. ;)



»Kannst du mir mal bitte die Teller reichen?«, fragte Seth.

Dafür, dass die Hälfte des Haushalts nicht mitaß, hatten wir ganz schön viel dreckiges Geschirr, dachte ich mir, während ich meiner Schwester und ihm beim Einräumen unseres XXL-Geschirrspülers zuschaute. Mariella nahm die Teller vom Tisch und gab sie Seth, der einen nach dem anderen fein säuberlich in die dafür vorgesehenen Fächer verstaute.

»Kannst du bitte mal nachsehen, ob wir was vergessen haben?«, fragte sie nun mich, der die ganze Zeit über mit verschränkten Armen und mit dem Rücken an die Küchenzeile gelehnt, gestanden hatte.

»Klar«, antwortete ich und verließ meinen Platz.

Es war Weihnachtsabend, die Gans war gegessen, die Geschenke verteilt. Im Kamin prasselte ein warmes Feuer. Draußen fielen dicke Flocken vom Himmel.

Einige hatten sich in Bellas Kunstpelzkragen verfangen und schmolzen nun, da sie eben mit Edward zusammen das Haus über die Veranda betreten hatte. Ich nickte den beiden kurz zu, so wie ich auch allen anderen auf meinem Weg durchs Haus nur ein Nicken oder ein Lächeln schenkte. Ausnahmsweise war dieses heute ziemlich voll. Rose und Emmett hatten nämlich eine Pause von ihrer Reise eingelegt und auch Carlisle, Esme, Alice und Jasper wollten Weihnachten nicht in Italien verbringen. Jetzt verteilten sich alle kreuz und quer über die Zimmer.

Nachdem ich mich vergewisserte, dass wir alles Geschirr eingesammelt hatten, blieb mein Blick schließlich an meiner Tochter hängen, die es sich im Wohnzimmer, direkt neben unserem von Alice üppig geschmückten Tannenbaum bequem gemacht hatte. Luna saß im Schneidersitz zwischen den geöffneten Geschenken und einigen Überbleibseln des zerrissenen Geschenkpapiers und blätterte durch ein großes Album mit Goldprägung und einem roten, ledernen Umschlag. Immer wieder huschte dabei ein zartes Lächeln über ihr hübsches Gesicht.

Ich wusste, was für ein Album es war. Es war voll von Familienfotos, die wir über die Jahre gemacht hatten. Sie hatte es dieses Jahr geschenkt bekommen.

»Na?«, fragte ich, als ich mich neben meine Tochter setzte. Sie hatte das Album im hinteren Drittel aufgeschlagen. Auf der aktuellen Seite war ein großes Babyfoto von ihr in meinem Arm zu sehen.

Ich erinnerte mich daran.

Ich erinnerte mich, als wäre es erst gestern gewesen ...

Sie war vor etwas mehr als einer Stunde geboren worden und hatte die Zeit danach bei ihrer Mutter verbracht. Dann war sie wieder in ein Handtuch gewickelt worden. »Hey, mein kleiner Mond«, hatte ich ihr zugeflüstert, doch viel Zeit mit ihr blieb mir nicht.

Knapp eine Viertelstunde später kam Carlisle, der sich bis eben noch um Sangreal gekümmert hatte. »Darf ich?«, fragte er vorsichtig. Ganz behutsam und zugegebenermaßen etwas widerwillig, legte ich mein Kind in seine Arme. Dann trug er sie weg. Wahrscheinlich, um sie noch einmal gründlich zu untersuchen.

Ich sah ihm hinterher, dann drehte ich mich um und ging zurück zu Sangis Bett. Dass sie sich meiner Anwesenheit bewusst war, zeigte sie nur kurz, indem sie ihre Mundwinkel hob und für den Bruchteil einer Sekunde die Lider öffnete, dann schien sie wieder mehr oder weniger eingeschlafen zu sein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2015 ⏰

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