Intermezzo Part I- See into the past

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Es ist dunkel und kalt.
Ich kann nicht atmen. Überall ist Wasser. Meine Lunge füllt sich damit und, obwohl ich weiß, dass ich sterben werde, bin ich nicht panisch. Ich lasse es geschehen. Die Kinder sind in Sicherheit. Die Alten, die unsere Kultur bewahren, auch.
Vor meinen Augen laufen Bilder ab.
Sonnenerfüllte Nachmittage mit meinem Bruder Khan. Wie er mir vor so langer Zeit das Surfen beibrachte.
*
"Ach komm schon! Das macht Spaß!", rief er und lief mit dem Brett in die Wellen. Ich folgte ihm bis Wasser meine Füße umspülte. Er war ein Meister, er ritt auf den Wellen, als bräuchte er kein Surfbrett und er bewegte sich, als ob er nie etwas anderes getan hätte.
"Na komm, Kleines! Willst du es nicht auch ausprobieren? ", fragte er als er sich wieder an den Strand spülen ließ. Er watete durch das kniehohe Wasser und nahm mich auf den Arm. Khan wirbelte mich herum und setzte mich auf das Brett. Er schob mich in die Wellen. Hielt mich und das Brett fest und schaukelte ein wenig hin und her.
Seit diesem Tag konnte man mich nicht mehr vom Brett trennen.
*
Ich spüre, wie das Wasser mich erstickt. Weitere Bilder kommen hoch. Mein erster Wettkampf und meine stolze Niederlage. Khan war so stolz, obwohl ich während des Wettkampfes einen totalen Blackout gehabt hatte und beinahe ertrunken war.
Unzählige Wettbewerbe, die alle zu einer Masse verschwinden.
Mein erster erster Platz auf dem Treppchen.
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass Khan sagte:
"Du hättest Mum und Dad unglaublich stolz gemacht!"

Ich versuche, verzweifelt, zu atmen. Aber das Wasser ist überall. Ich weiß nicht, wo oben und unten ist. Ich schwebe in vollkommener, erdrückender Schwärze.
Und dann gebe ich auf und ergebe mich den Wassermassen.

Alles ist hell, aber ich sehe nur Schwärze. Es ist warm und doch kalt. Ich kann atmen, aber es fühlt sich komisch an. Dann merke ich es. Ich schnappe nicht hastig nach Luft, als ob ich gerade ertrunken wäre. Ich atme ruhig und gleichmäßig, als würde ich schlafen.
Und jetzt fällt es mir wieder ein.
Wie ich und Khan die Kinder retten, wie wir die kleinen in den Bunker schieben, wie wir die Alten dorthin geleiten. Wie wir nach anderen Personen Ausschau halten. Wie Khan mein Gesicht umfasste, mich auf die Stirn küsste und "Ich liebe dich, Kleines! Vergiss das nicht, ja?" sagt. Wie er ging um anderen zu helfen.
Wie ich mich umdrehte und diese Wasserwand vor mir sah und wie ich wusste, dass es bald zu Ende gehen würde.
Ich öffne die Augen, obwohl ich mich nicht daran erinnern kann, sie geschlossen zu haben.
Ich stehe in einem Zimmer.
Da ist eine Tür. Unter ihr dringt ein Streifen warmes Licht durch. Langsam nähere ich mich ihr und stoße sie auf.
Ich komme in einem Flur raus.
Eine freundliche weiße Frau mit einem Lächeln auf den Gesicht begrüßt mich. Irgendwas ist hier falsch...
Dann erkenne ich, dass die Frau lindgrüne Flügel hat.
Nur mühevoll unterdrücke ich einen kleinen Schrei.
"Willkommen im dritten Himmel! Du bist Kathleen, habe ich recht?"

****
A/N :
Ich weiß, ich weiß. Es ist viel zu kurz...
Tut mit leid, es sind bloß läppische 500 Wörter, aber mehr konnte ich nicht schreiben...
Wie gefällt euch die Idee?
Schreibt's in die Kommentare!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 26, 2015 ⏰

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