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Vor mir steht der Junge, den ich seit fast vier Jahren anhimmle, aber nie von ihm beachtet wurde. "Oh hey. Tut mir leid. Alles gut bei dir?", fragt Jacob fürsorglich. "Äh ja... eigentlich schon", stotter ich. Das ist ja so peinlich. Ich schaue weiterhin in seine braunen Augen. Plötzlich zieht er sich seine schwarze Stoffjacke aus und hält sie mir hin. Verwundert schaue ich ihn an. "Los nimm sie, obwohl dein blauer BH mit den Punkten sehr sexy aussieht." Erst jetzt registriere ich, dass man wegen den Getränken immernoch die Sachen unter meinem Kleid sehen kann. Peinlich berührt nehme ich dankend seine Jacke entgegen und verschließen sie sofort.
"Wie ist eigentlich dein Name?", will der Braunhaarige ein Gespräch starten.
"Ehm....", stotter ich " Also mein Name ist Lilly. " " Lilly ist ein schöner Name und er steht dir", dabei steckt er eine lose Strähne hinter mein Ohr. War das ein Kompliment?

Ich habe mir all die Jahre nichts sehnlicher gewünscht und jetzt ist es einfach passiert. Ich versuche nicht vor ihm einen Freudentanz zu veranstalten und gebe stattdessen nur ein schüchternes 'Danke' von mir.
"Man muss doch solchen Schönheiten wie die auch Komplimente geben. Das gehört sich so", dabei verbeugt er sich und spricht daraufhin weiter" ich bin ja so unhöflich. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Jacob Baker." Ich muss lächeln. "Ja das weiß ich doch", gebe ich immernoch schüchtern zurück. "Aber die Prinzessin muss doch nicht schüchtern sein." Ab dem Moment, als diese bezaubernden Worte seine Lippen verlassen haben, ist mein Herz endgültig zu flüssigem Wachs dahin geschmolzen. Da ich noch nie gut mit Komplimenten umgehen konnte, senke ich wieder meinen Blick Richtung Sandboden. Kurze Zeit später wird mein Kinn durch zwei Finger wieder angehoben und Jacob lächelt mir zu.
"Das ist so süß, wenn ein Mädchen wie du nicht mit Komplimenten klar kommt und dann am liebsten im Erdboden versinken möchte."
Das alles ist ganz und gar nicht süß protestiert mein Inneres.
Nachdem jedoch Jacob dies gesagt hat, gibt er mir einen kurzen Kuss auf die Wange, danach bewegen sich seine Lippen Richtung Ohr und er flüstert mir zu:"Komm mit! Ich will dir etwas zeigen." Daraufhin nimmt er meine Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. Ich bin viel zu betäubt durch seine Berührungen, deshalb nicke ich ihm, als Bestätigung, nur kurz zu. Gemeinsam laufen wir zum Wasser. Nachdem wir dieses erreicht haben, entfernen wir uns von der Partymenge. Schweigend gehen wir der Sonne entgegen und ich zitter leicht vor Aufregung. Was wird er mir wohl zeigen wollen?

Jacobs P.o.v.

Oh man. Was man alles doch macht für so eine blöde Wette. Ich wäre jetzt echt lieber auf der Party und hätte mit irgendwelchen vollgelaufenen Weibern rumgemacht. Aber stattdessen laufe ich jetzt mit solch einer Niete hier Rum. Ich hoffe mal Sie wird nicht all zu schwierig, denn dann ist das ein Problem für mich. Die Wette gilt bis zur nächsten Party in einer Woche. Bis dahin muss ich dieses Mädchen, wo ich den Namen schon wieder vergessen habe, vor versammelter Mannschaft küssen. Das wird vermutlich nicht schwierig, doch der zweite Teil heißt: Schlaf mit ihr! Ich kenne sie zwar nicht, aber trotzdem macht sie so einen Anschein, dass sie ein Mädchen der schwierigen Sorte ist.
Aber mein Motto lautet : Niederlage gehört nicht in meinen Wortschatz!

Lillys P.o.v.

Wir gehen schon seit 15 Minuten am Strand entlang. Rechts der Sand und links das endlose Meer. Die Stille wird immer unerträglicher und ich habe Angst, aber dennoch freue ich mich. Aufeinmal erblicke ich Steine in Sand stehen. Sie sind riesig und überall verteilt. Jacob zieht mich an der Hand mit sich zum erstbesten und wir setzten uns immernoch schweigend dorthin. Warum sagt er nichts? Ich fühle mich unwohl in meiner eigenen Haut. Kurze Zeit später räuspere ich mich. Ich nehme all meinen Mut zusammen und frage ihn:" Was wollen wir hier? Ich dachte du willst mir etwas zeigen? Du wolltest, dass ich mitkomme, denn wenn das Schweigen so weiter geht, kann ich auch wieder zurückgehen und mit meinen Freundinnen feiern." Auf der einen Seite fühle ich mich gut, da ich ihm klipp und klar meine Meinung gesagt habe, aber auf der anderen Seite, bin ich immernoch ängstlich, weil ich mich vielleicht zu sehr aufgeregt habe. Doch zu meinem Glück übernimmt nun Jacob das Reden:"Es tut mir leid, aber schau!", er zeigt mit seiner rechten Hand Richtung Meer. "Die Farben sind so schön und einzigartig wie du!"
Leicht irritiert frage ich ihn:"Und das konntest du mir nicht am Strandteil, wo die Party stattfindet sagen?" "Ja schon, aber ich mag es nicht, wenn so viele Leute dort sind. Ich will mit dir alleine diesen Sonnenuntergang genießen." Immernoch leicht verwundert hake ich weiter nach:"Und warum ausgerechnet mit mir?" Ohne lange zu überlegen antwortet er mir:
"Weil ich dich gerne habe. Seit mehreren Monaten beobachte ich dich täglich in der Schule, wie du redest, wie du lachst, aber auch wie du dasitzt und überlegst. Du bist einzigartig. Du hast mich seit unserer ersten Begegnung verzaubert. Aber auch ich bin schüchtern und habe mich nicht getraut dich anzusprechen. Heute war die beste Gelegenheit dazu, und diese habe ich sofort ergriffen", er dreht sich wieder so, dass er der untergehenden Sonne zuschauen kann.
Das muss ich erstmal verarbeiten. War das eben ein Liebesgeständnis? Ich glaube auf jeden Fall ein halbes. Ich drehe mich zu ihm um und will ihm auch gestehen, wie ich fühle. All die Jahre war es nur in meinen Träumen zu solch einem Moment gekommen, und jetzt wurde ich von der Wirklichkeit überrumpelt.
"Also Jacob. Ich..... Äh. ...", stotter ich. Oh man, wie soll ich denn einen ordentlichen Satz zustande bringen, wenn ich so aufgeregt bin. Ich fange einfach nochmal von vorne an.

Jacobs P.o.v.

Nachdem ich meine 'Ach ich habe dich schon immer geliebt' -Rede beendet habe, schaue ich wieder aufs Meer. Hoffentlich springt sie drauf sofort an, denn zu Mehr habe ich heute eindeutig keine Lust.
Plötzlich stottert das Mädchen, mit meiner Jacke, irgendwelche Worte, aber ich reagiere nicht. Kurze Zeit später sagt sie lauter:"Ich.Ich glaube ich mag dich auch. Also du bist mir auch schon damals aufgefallen, aber ich wusste nie, ob du mich je bemerkt hast." Ist das ihr ernst. Sie mag mich. Oh Gott, so leicht hätte ich mir das nie vorgestellt, denn ich habe sie heute zum ersten mal im Leben gesehen.
"Na ja auf jeden Fall war das heute wohl Schicksal. Du und ich...", spricht sie weiter.
Ich habe keine Kraft mehr ihre Sprüche anzuhören, deshalb lege ich meine Hände auf ihren Hüften ab und bewege meine Lippen Richtung ihrer. Sie schließt ihre Augen. Jackpot! Ich überwinde die letzten Centimeter und unsere Lippen treffen aufeinander.......

*Jungs sind wie Highheels, wir lieben sie, aber trotzdem tun sie uns weh.*

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Ich habe doch noch ein Teil geschafft. 

Wie findet ihr es bis jetzt?
Zu klischeehaft?

Bis bald
Juli_sophie 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 26, 2015 ⏰

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