Reasons.

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'We all need something

this can't be over now

If I could hold you

I swear I'd never put you down'



"Na, endlich."

"Toll, dass du auch endlich kommst."

Helen und ich haben bestimmt seit 10 Minuten auf Sandra gewartet. Dass sie immer zu spät kommt, war allerdings nichts Neues für uns. Nicht mal für sie, sonst würde sie sich auch mal beeilen.

Sie lachte, als sie uns auf einer Bank sitzend sah und meinte "Seid ihr schon so alt geworden, dass ihr nicht mal für ein paar Minuten stehen könnt?"

"Klar können wir das, jedoch nicht für 5 Lichtjahre, Sasi."

Helen's Antworten sind immer die besten, egal was.

Wir drei fingen an zu lachen, bis Helen's Handy klingelte, woraufhin sie leicht genervt auflegte.

"Heiratet bloß nie. Das ist so kompliziert, ich habe das Gefühl, ich würde bald in dem ganzen Chaos ersticken."

"Und Niall? Hilft der dir nicht?", fragte ich.

Helen seufzte. "Als mein Verlobter sollte er wahrscheinlich mehr machen, als 2 mal die Woche in Konditoreien hundert verschiedene Kuchenarten zu probieren. Du hast Recht, Ame."

Wieder mussten wir lachen, als wir ein zweites Mal unterbrochen wurden. Diesmal war es nicht halb so angenehm wie ein Anruf, der dich erinnert, dass du deine Hochzeit planen musst.

Es war hundertprozentig schlimmer.  Es war James.

Ich sah ihn am Tor unserer Schule stehen, wie er leicht lächelte. Mein Lächeln erstarb allerdings.

Meine beiden Freundinnen bemerkten dies und auf ihre Frage hin zeigte ich unbemerkt auf das Schultor, wobei ich wusste, dass James jede meiner Bewegungen genau beobachtete.

Sandra's Augen wurden größer und sie wollte was sagen, wozu sie nicht kam, da Helen wieder einen Anruf bekam, genervt ranging, schnell auflegte, sich von uns verabschiedete und durch das zweite Tor ging ohne sich noch ein mal umzudrehen.

Für einen Moment wünschte ich mir genau das auch machen zu können. Einfach weggehen. Aber er würde mich nicht einfach gehen lassen. Sonst wäre er nicht hergekommen.

Mir fiel mit Bedauern auf, dass Sandra und ich die einzigen auf dem Schulgelände waren, außer ein paar Schülerinnen, die gerade alleine aus dem Schultor. Okay, das war's. Wir waren die einzigen.

"Hey, Ame."

"Hm?"

"Schau mich mal an, Ame."

Erschrocken stellte ich fest, dass ich die ganze Zeit über, seit Helen gegangen war, auf das Schultor geschaut habe. Und zwar nicht auf das, durch das Heli vor wenigen Augenblick durchgeschritten ist.

Ich schüttelte meinen Kopf und blickte Sasi an.

"Ich bleibe hier bei dir, wenn du willst. OK?"

Ich wollte ihr um den Hals fallen, doch ihre Freund Mello tauchte aus dem Nichts auf und endschuldigt sich, aber sie müssten jetzt zum Arzt.

Verdammt, Sasi. ging es mir durch den Kopf. Wieso musst du die jüngste sein und kein Auto besitzen, damit du länger hierbleiben kannst. Oder wieso musst du einen Freund besitzen. Oder eher: wieso muss ich eine Ex-Freund besitzen, denn ich eventuell noch liebe und der wie die Freiheitsstatue an unserem Schultor steht und uns beobachtet?

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