Kapitel 2

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Nachdem Sarah, wie schonin der vorherigen Nacht stundenlang in der Ecke gesessen undunzählige Tränen vergossen hatte, fiel eine erdrückende Müdigkeitüber sie. Eigentlich wollte sie nicht schlafen, zu große war dieAngst vor dem morgigen Tag. Jedoch spürte sie, dass nicht mehr langedagegen ankämpfen konnte und so fielen ihr die Augen schließlichzu...


Ein seltsames Geräuscherklang. Blitzartig öffnete das Mädchen die Augen und war wiederhellwach. Sie richtete sich auf und sah sich in der Scheune um. Dochda war nichts. Die Tür war noch immer verschlossen und vor ihrtürmten sich immer noch Unmengen an Stroh. Wahrscheinlich hatte sienur geträumt.

Ein Blick aus demwinzigen, runden Fenster verriet ihr, dass es immer noch dunkel war.Wie spät genau wusste sie nicht aber sie hoffte, dass der Morgennoch in weiter Ferne lag.


Seufzend nahm sie wiederin ihrer vertrauten Ecke platz und zog die Beine fest an ihrenKörper. Es war unglaublich kalt hier drin. Fast wie in einer eisigenWinternacht, doch es war April. Sich noch immer über diese plötzlichaufkommende Kälte wundernd, vernahm Sarah, wie schon in der Nachtzuvor, diesen eigenartigen Geruch. So schnell es ging war sie wiederauf den Beinen. Ihr Herz begann zu rasen und die feinen Härchen inihrem Nacken stellten sich auf. Sie kannte diesen Duft.


„Guten Abend meineLiebe.", sagte auf einmal eine tiefe Stimme und Sarah wusste nur zugut, wem sie gehörte. Erschrocken fuhr sie herum und sah in dieblauen Augen des seltsamen Fremden.


„Wobei...Eigentlichmüsste man ja eher guten Morgen sagen.", sprach er mit einemspöttischen Grinsen und kam langsam auf sie zu.

Sarah war wie bei ihrerersten Begegnung völlig eingeschüchtert und konnte sich nicht vonder Stelle rühren. Auch wenn sie das liebend gern getan hätte.


„Guten Abend...",erwiderte sie leise.

Direkt vor ihr kam er zumStehen und betrachtete sie innig.


„Oh sieh an,du hastdeine Stimme also noch. Ich hatte schon befürchtet du hättest sieverloren." Er hob seine Hand und legte sie behutsam auf ihre Wange.Ganz zärtlich strichen seine Finger über ihre weiche Haut. Sarahhielt den Atem an. Sie wollte nicht, dass er sie berührte, siefürchtete sich vor ihm. Dieses seltsame Lächeln, dass sie aufseinen Lippen feststellen konnte, verhieß nichts gutes.


„Ich bin mir sicher, duerinnerst dich an mich."


„Natürlich erinnere ichmich an Euch. Ihr...Seit der Mann der mir gestern geholfen hat."


Er hob eine Braue. Alleindas, zeigte schon wieder seine unausstehliche Arroganz.


„Ach hab ich das?" Erließ von ihr ab.

Sarah nickte.


„Und dennoch sehe ichdich erneut hier sitzen. Allein,verzweifelt, hilflos..."  Er machtesich keine Mühe, den Spott in seiner Stimme zu verbergen.

Sarah presste die Lippenaufeinander, als sie seine Worte hörte. Sie wurde wütend.


„Ich bin nichthilflos!", fauchte sie ihn an, spürte wie die Angst langsamverschwand und dem temperamentvollen Wesen, welches sie von ihrerMutter geerbt hatte, platz machte.


„Ach nein? Wieso hast dudann nicht schon längst angefangen, dieses Stroh zu Gold zuspinnen?"

Auf diese Frage wussteSarah nicht zu antworten. Sie sah, wie er auf sie zukam. Bis erwieder direkt vor ihr stand. Plötzlich legte sich seine große,kalte Hand um ihren Hals und drückte fest zu. Er stieß ihren Körperschmerzhaft gegen die Wand und presste sie dann mit aller Kraftdagegen, sodass sie nicht entkommen konnte.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 28, 2016 ⏰

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