1. Angst!

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>Es ist vorbei!<
schrie ich meinen Freund an.
<Was ist vorbei?>
>Die Beziehung zwischen uns!<
Ich fang an zu weinen.
>Ich halte das nicht mehr mit Dir aus, ständig schreist Du mich an. Lässt mich schuften und dann vö**lst Du auch noch fremd. Es ist aus! Endgültig.<
Er guckte wütend und holte aus, ich wusste jetzt was kommt, denn es war nicht das erste mal.
Ich hörte ein knall und mir schossen noch mehr Tränen in die Augen, meine Wange fing an zu kribbeln.
>Verschwinde<
zischte ich ihn zwischen meinen Zähnen an.
>Verschwinde, oder ich rufe die Polizei. Du weißt was das bedeutet!<
<Na gut.>
sagte er und guckt verächtlich.
<Du kommst eh nicht ohne mich klar, in ein paar Tagen werde ich wieder eine Nachricht bekommen in der Du um Gnade winselst und Dich entschuldigst und auf den Boden rumkriechst, damit ich wieder zurück komme>
Er hebte seine Hand. Ich hatte Angst, dass er mich wieder schlägt. Die Hand kam dichter und strich mir über meine kribbelnde Wange und durch meine Haare. Ich drehte den Kopf von ihm weg und ging ein paar Schritte zurück.
<Ich warte auf Dich! Schreib micht zu spät, sonst komme ich vielleicht nicht mehr wieder. Du bist, wie du weißt nicht die einzige, die mich haben will>
Er grinste mich an und ging, ich hörte nur noch die Haustür zufallen.
Ich rannte zur Tür und schloss schnell ab. Ich ließ den Schlüssel stecken.

Ich ging in mein Schlafzimmer und packte eine kleine Tasche mit ein paar Klamotten und mein Badzeug.
Ich nahm mein Handy und wählte die Nummer meiner besten Freundin.
<Hallo?>
>Denise<
<Ah, hi Sophie. Was ist los?>
>Denise ? Kann ich vielleicht für ein paar Tage zu Dir kommen ?<
<Was hat er getan?>
>Er ist fremd gegangen und ich habe ihn rausgeschmissen. Er hat mich wieder geschlagen<
gab ich kleinlaut zu.
<Ich bin stolz auf Dich, du hast das richtige getan und natürlich kannst Du her kommen>
>Danke, bis nachher<
<Ja, bis nachher mäuschen>
Ich nahm meine Tasche und ging aus meiner Wohnung.
<Sophie? Was war das denn gerade für ein Krach bei ihnen ?>
>Oh tut mir leid, Frau Möller. Es sollte nicht so laut sein. Ich hatte grad nur eine kleine auseinandersetzung mit neinem Freund, aber es ist alles bestens.<
<Oke, aber dass das nicht noch einmal vorkommt>
>Wird es nicht, versprochen.<
Ich ging weiter die Treppe runter und ging richtung Garage.
Ich nahm noch mein Longboard aus dem Keller.
Ich bin so lange schon nicht mehr gefahren, ob ich es noch kann?
Ich werde die Tage mal mit Denise fahren.
Ich verstaute alles in meinem Kofferraum und setzte mich in mein Auto.
Denise wohnte in Köln und ich wohnte ein paar KM außerhalb. Ich fuhr knapp eine halbe Stunde zu ihr.

Ich klingelte an ihrer Wohnungstür, sie machte die Tür auf und nahm mich wortlos in ihre Arme.
<Ich freu mich das Du hier bist Sophie!>
>Danke, dass du mich so kurzfristig aufnimmst, aber ich halte es jetzt zu Hause nicht aus<
<Ich weiß, ist doch kein Problem. Komm erstmal rein und fühl Dich wie zu Hause>

Ich kannte Denise schon lange, wir haben uns in der 7. Klasse kennengelernt. Sie war für mich eine Beste Freundin, aber ebenfalls auch eine art "Mutterersatz" nachdem sie bei einem Autounfall gestorben war.
Ich stellte meine Tasche in den Flur und das Longboard neben den Garderobenständer.
>Ich habe gedacht, naja...<
Ich fasste mir in den Nacken und guckte runter.
>Also, ich hatte mir gedacht, vielleicht möchtest Du ja mal wieder mit mir fahren.<
Sie fing an zu grinsen.
<Gerne, ich möchte auch total gerne mal wieder fahren.>

Wir redeten sehr viel und als wir auf die Uhr schauten, war es schon 1 Uhr morgens.
<Ich geh dann erstmal schlafen Sophie, Du kannst es dir ja in dem Gästezimmer bequem machen.>
>Mache ich Danke<
Ich wünschte ihr eine Gute Nacht und ging ins Zimmer.
Ich sah alle 5 minuten auf die Uhr, bis ich beschloss kurz raus zu gehen um meinen Kopf frei zu bekommen.
Ich zog mir meine Jacke an und nahm mir den Ersatzschlüssel den Denise mir heute noch gegeben hat.
Ich schloss leise die Tür und schloss ab.

Ich lief schon ein paar Minuten als ich an einer Gruppe halbstarker Männer vorbei lief. Ich hörte wie sie mir hinterherpfiffen, achtete aber nicht sonderlich darauf und ging weiter.
Ich drehte mich reflexartig um, als ich schritte hörte, aber ich sah nichts, also ging ich unbesorgt weiter.
Ein paar Minuten später setze ich mich auf eine Bank. Ich kannte mich nicht gut aus in Köln, aber Denise wollte mir die nächsten Tage ein paar "besondere" stellen zeigen.
Während ich in den gedanken vertieft war, wie schön diese Stadt bei Nacht sein kann, spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter die mich von der Bank riss.
Ich schloss aus reflex meine Augen.
<Was willst du denn hier mein Engel? Ich wusste Doch das Du wieder zurück gekrochen kommst.>
Mein Ex-Freund setzte sich auf meine Hüfte, damit ich nicht wegrennen konnte. Es tat weh, ich war eine relativ zierliche Person und er ist genau das Gegenteil. Er ist ein halber Schrank, hatte ein breites Kreuz und muskulöse Oberarme.
>Geh runter!<
<Wieso sollte ich ? Es fängt gerade erst an spaß zu machen>
>Geh weg! Lass mich in ruhe< schrie ich ihn an.
Er hielt mir mit seiner Linken Hand den Mund zu und brachte mich so zum Schweigen.
Ich versuchte mich zu befreien, aber er war einfach zu Stark, ich konnte mich kaum noch bewegen. Er klammerte seine Beine so um mich, dass ich meine Arme jetzt auch nicht mehr rühren konnte.
Ich fing an zu weinen und schrie so laut ich konnte, aber ich hatte einfach keine Chance.
Er fuhr mit seiner rechten Hand über meine Hüfte, über mein Bauch.
Was wird das ? Will er mich jetzt etwas vergewaltigen.
Ich zappelte noch mehr, es brachte ihn noch nicht mal aus dem gleichgewicht, er blieb einfach still sitzen.
Ich tat so als würde ich es über mich ergehen lassen und hörte auf mich zu wehren.

<Na siehste geht doch, wenn du nichts tust, hast Du doch auch viel mehr spaß dabei>
Er zwinkerte mir zu.
Mir wurde von sekunde zu sekunde immer schlechter.
Ich sah meine Chance, während er sich an meiner Bluse zu schaffen machte und sie einfach zeriss, biss ich ihm in die Hand. Er schrie kurz auf und riss seine Hand hoch.
Während er seine Hand begutachtete, riss ich mein Knie ruckartig hoch und traf ihn mitten im Schritt. Er fiel von mir und krümmte sich.
Ich stand auf und rannte so schnell ich kannte, aber scheinbar habe ich nicht gut genug getroffen.
Er rannte schon hinter mir und kam immer dichter. Ich schrie um Hilfe, irgendeiner muss doch hier sein.
>Hiiilfe<
Ich hört seine Schritte immer nähe kommen. Ich sah eine Gruppe von Menschen die dichter kamen. Hoffentlich hören oder sehen sie mich.
>Hilfe, HIIIILFE!<
Ich schrie so laut ich konnte, plötzlich wurde ich zu Boden gerissen und er stand vor mir.
<Du scheiß Schl**pe, Du willst mich also scheinbar nicht wieder haben. Paaahh... wer will denn so eine H**e wie dich noch haben.>
Er trat mir in den Magen.
Ich schrie auf und fing an zu Husten und zu würgen.
<Ja kotz ruhig, dass geschieht dir vollkommen recht!>
Ich schrie und weinte gleichzeitig.
Er tritt nochmal zu und nochmal und nochmal. Langsam wurde mir schwindelig und mir floß warme Flüssigkeit aus dem Mund.
Er beugte sich zu mir runter.
<Na ? bereust Du es schon mich rausgeschmissen zu haben?>
Er kam immer dichter und ich spuckte ihm ins Gesicht.
>Ich... Ich hasse Dich<
brachte ich gebrochen hervor.
Er zog mich an meinen Haaren hoch.
Ich schrie auf vor schmerz.
Es kam mir vor wie stunden.
Ich sah nach rechts und sah wie die Gruppe schneller auf uns zu kam.
Ich riss mich nochmal zusammen und schrie so laut ich konnte um Hilfe.
Ich sah wie die Gruppe anfing zu rennen.
Er holte noch ein letztes mal aus und schlug mir diesmal mit seiner Faust ins Gesicht. Ich stöhnte auf vor Schmerz.
<Hey, hör auf. Lass das Mädchen in ruhe!>
Hörte ich jemanden aus der Gruppe schreien.
Er rannte weg und versuchte unerkannt zu entkommen.
<Ihr rennt ihm hinter her, Ich kümmere mich um sie>
hörte ich jemanden sagen.

Ich sah nach links und konnte erkennen, wie 4 Männer hinter ihm her rannten, während einer auf mich zu kam.
Ich fing an zu weinen und sah nur noch verschwommen.
<Hey, alles wird gut. Ich verspreche Dir, dass alles gut wird. Ein Rettungswagen ist schon auf dem Weg.>
Er setze sich zu mir, ich versuchte etwas zu erkennen, aber meine Augenlider wurden immer schwerer, je öfter ich blinzelte.
<Wie heißt du?>
>Sophie< brachte ich leise heraus. Mir war wahnsinnig schwindelig.
<Oke, Sophie, der Rettungswagen ist gleich da und dann wird alles gut.>
Irgendwoher kam mir die Stimme so bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.
Die anderen Männer kamen zu uns und sagten noch irgendwas von wegen sie hätten den Mistkerl nicht mehr erwischt.

Das letzte was ich sah waren blaue tanzende Lichter die auf uns zu kamen und wie mir jemand meine Haare aus dem Gesicht strich.

iBlali ~ mein HeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt