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  Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen und habt schön gefeiert :)
Diesen klitzekleinen Oneshot hab ich vor wenigen Tagen geschrieben und dachte ich teil ihn mal mit euch. Viel Spaß :)

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Alles war anders. Seit diesem Tag vor zwei Wochen. Dem 21. November.
Das Datum schien in Klaas' Schädel eingebrannt zu sein, es schwebte wie ein Schatten vor seinem inneren Auge.
Ein Schatten, der ihn seit diesem Tag von der Außenwelt trennte. Der ihn von der Realität abschirmte, weil diese zu grausam war.
Es war nur zwei Wochen her.
Vor zwei Wochen hatte er noch mit Joko am Tisch gesessen. Es schien wie eine unbedeutende Erinnerung.
Ein Abend wie viele andere, ein Bier, wie immer, Gespräche, wie immer.
Ein Abschied mit einer kurzen Umarmung und einem Handschlag. Wie immer.
Nur das Wiedersehen war nicht wie immer.
Eigentlich war gar nichts mehr wie immer.
Wie früher.
Und Klaas wusste das es auch nie wieder so werden würde. Etwas - nein jemand, würde immer fehlen.
Joko hatte sich verändert in den letzten Wochen.
Er hatte keine gute Zeit, das wusste Klaas. Aber er hatte nicht geahnt, wie zerrissen Joko in Wahrheit war. Nur manchmal, da merkte er das etwas anders war.
Anders als immer. Das Lachen ein wenig zu laut, Der Blick einen Moment zu kurz und die Augen ein bisschen zu traurig.
Klaas rauchte.
Er hatte die Zigaretten nicht gezählt. Es waren zu viele.
Hatte er Joko vernachlässigt?
Hätte er nicht da sein müssen?
Der Rauch stieg in die dunkle Dezembernacht und schien eine weitere, betäubende Wolke um Klaas zu bilden.
Hauptsache betäubt. Nicht zu viel nachdenken.
Nicht zu viel reden.
Klaas war still geworden, stiller als je zuvor.
Denn da fehlte jemand der seine Sätze beenden konnte. Er hatte nichts mehr zu meckern.
Er hatte nichts mehr zu sagen.
Alles war gesagt.
Er hatte das Gefùhl sein Leben war gelebt und er hätte es zeitgleich mit seinem besten Freund verloren.
Sein Handy hatte er auf lautlos gestellt. So viele Leute riefen an. Fùr seinen Geschmack zu viele.
Klaas wollte nicht reden. Er überlegte nicht, ob es weh tat. Er wusste, dass es nicht so war.
Es war Nacht in Berlin. Der eisige Wind pfiff durch die beleuchteten Straßen, die Klaas unter sich erkennen konnte.
Die Zigarette war aufgeraucht. Er warf sie achtlos neben sich auf das Dach.
Er dachte an den 21. November und an seinen besten Freund.
An sein Lieblingsessen, an seine Augen und sein Lachen.
Augen die nie wieder leuchten und Lachen das nie wieder durch den Raum schallen würde.
Klaas trat einen Schritt vorwärts. Dachte an Joko Winterscheidt und lächelte während er fiel.
Es war Dezember.
Es schneite.  


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 02, 2016 ⏰

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