Komm zurück!

Die Sterne strahl'n die Wahrheit aus!

Es ist eine kalte Winternacht. Sanft fallen die Schneeflocken zu Boden und hüllen die Erde in ein weißes Kleid. Der Schnee lässt die Welt so unschuldig und rein wirken. Ebenso sanft wie die Schneeflocken erklingt eine leise Melodie. Kaum zu hören und dennoch da. Es scheint als würden die Flocken nur für diese Melodie fallen. In ihrem Rhythmus fangen spielen. An vereinzelten Stellen kann man die Sterne sehen. Alles scheint so schön als wäre es ein Traum. Es wirkt so unecht. Der Wind weht auf. Bringt die Schneeflocken zum Springen. Lässt sie um eine Gestalt fliegen, als würden sie diese Gestalt umhüllen. Eine Gestalt die nicht real wirkte und dennoch war sie es.

Die 16. jährige Mika spielte liebend gern auf der Violine. In den Jahren ist dieses Instrument zu ihrem Leben geworden. Ein Leben was niemals ewig halten wird. Das Mädchen liebte es einfach zu spielen und alle Gefühle in ihr Spiel zu stecken. Noch nie hat sie bei Wettbewerben gespielt um zu gewinnen. Mika will einfach die Menschen erreichen. Mit ihrem ganzen Herzen.

Als der letzte Ton verklingt lässt sie die Violine sinken. Schaut hinauf in den Himmel und betrachtet die wenigen Sterne, welche man erkennen kann. Ihr braunes Haar weht im Wind. Ein schwaches und zugleich trauriges Lächeln liegt auf den Lippen des Mädchens. Nichts erinnert an das sonst so fröhliche Mädchen, welches sie vorgibt zu sein. Nicht in diesem Moment. Hier und jetzt zeigt Mika ihr wahres Ich. Einsam, traurig, verletzt und am Boden zerstört. Niemand würde sie jetzt erkennen als das Mädchen, welches sie normalerweise ist.

Das Licht zeigt dir den reinen Weg!

Das Klingeln des Weckers holt die 16 Jährige aus dem Schlaf. Sie schaltet ihn aus und begibt sich zu täglichen Routine ins Badezimmer. Nachdem sie duschen war und ihre Schuluniform an hat, steht Mika vor dem Spiegel. Blassblaue Augen funkeln ihr unsicher entgegen. Die braunen Haare liegen über ihren Schultern. Mit einem Seufzen kämmt sie ihre Haare und putzt sich die Zähne. Anschließend geht die Braunhaarige nach unten in die Küche. „Guten Morgen Mika." sagt ihre Mutter liebevoll. „Morgen." antwortet die Jüngere fröhlich. Schnell packt sie sich etwas zu Essen und Trinken ein und geht in den Flur. Dort zieht Mika ihre Schuhe und Jacke an. Bevor sie das Haus verlässt nimmt sie noch ihren Violinenkoffer.

Die Straßen sind wie immer schon reichlich belebt. Überall sieht man fröhliche Menschen. Menschen die ihr Leben noch vor sich haben. Gedankenverloren folgt Mika den Weg zu Schule. Was bringt einem das Leben? Kann man selbst entscheiden was es einen bringt? Nein. Man kann vielleicht Entscheidungen treffen. Aber das Leben bestimmt selbst was passieren wird. Wann es beginnt und wann es enden wird. Wie es wird und wem man in seinem Leben noch alles begegnet. Alles was man machen kann ist die Situation so zu nehmen wie sie kommt und daraus das Beste zu machen. Ein Seufzen verlässt die Lippen des Mädchens. „Ohayō [1] Mika!" ertönt plötzlich eine Stimme. Nur leicht dreht Mika ihren Kopf nach hinten. „Ohayō Haru." antwortet sie mit einem fröhlichen Lächeln. „Wie geht es dir?" fragt der Junge seine beste Freundin. „Super und dir?" antwortet Mika. Ihr Blick liegt auf ihrem besten Freund. Schwarze Haare und eisblaue Augen. Die beiden kennen sich seit sie klein sind. Seitdem Mika Violine spielt und er Piano sind sie meist des anderem Begleiter. Durch die Schule mussten sie ein Instrument lernen. Die beiden haben aber so eine große Freude daran gehabt, dass sie nicht aufgehört haben wie die meisten. Im Gegenteil. Mittlerweile gehen sie an eine Schule für klassische Musik. Können oft am Tag üben und das Hauptthema ist einfach die Musik.

Am Schulgebäude treffen die beiden auch auf ihre Freunde. Minako, welche Klarinette spielt, Hino, welche Flöte spielt, Yamato, welcher Trompete spielt und Shin, der sich für das Violoncello

entschieden hat. Jeder passt zu seinem Instrument, weil er es einfach verkörpert. Sie sind eins mit ihrem Instrument und nur das zählt. So können sie es mit ihren eigenen Noten spielen. Das Spiel jedes einzelnen strahlt eine angenehme Wärme aus. Als würde die Melodie alles zu Leuchten bringen. Auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist. Dennoch bleibt es in den Menschen für eine Ewigkeit und verschönert das Leben. Gibt ihm ein reines Licht und lenkt manch unbeholfene Seele auf den richtigen Weg.