Welcome back - Teil 1

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Payton - 1

Als sie endlich das Anwesen der Rosewells erblickte, blieb Payton Gram fast das Herz stehen. Sie war seit fast einem Jahr nicht mehr hier gewesen und hatte die vertraute Umgebung so sehr vermisst, dass sie nun nicht mehr atmen konnte.

Das Anwesen hatte sie immer an ein Märchenschloss erinnert. Mit seinem hellen Gestein, der langen etwas steilen Einfahrt, der riesigen Eingangstür und dem perfekt gemähtem Rasen, wirkte hier alles wie aus einem Magazin.

Payton hatte Santa Monica vermisst. In Seattle hatte es andauernd geregnet und das trübe Wetter, hatte ihr immer schlechte Lauen bereitet. Hier aber, schien die meiste Zeit die Sonne. Sie hatte die Touristen in ihren Badehosen und Bikinis vermisst, die mit ihren Kindern hektisch die Straßen überquerten um zum Strand zu kommen. Dabei schleckten ihre Kinder Eis und ihre Eltern schossen tausende von Fotos. Überall herrschte reges Treiben und überall waren bekannte Gesichter. Aber am meisten hatte sie ihre Familie vermisst.

Die Rosewells waren ihr über die Jahre ans Herz gewachsen. Auch wenn sie regelmäßig mit Leanne gesprochen hatte, klopfte ihr Herz nun bei dem Gedanken ihre Stiefmutter wieder zu sehen.

Das Taxi hielt nur wenige Meter vor der Eingangstür an und sofort drehte sich der mürrisch dreinblickende Fahrer zu Payton um und streckte seine große breite Hand aus.

„Fünfzig Dollar, bitte", grummte er und Payton zog ihre Augenbraune hoch. Die Preise sind seit dem letzten Jahr wohl gestiegen. Sie krammte kurz in ihrer Tasche bis sie ihr Portmonee fand und reichte dem Fahrer sein Geld.

„Noch einen schönen Tag, Miss". Er lehnte sich zurück und machte keinen Anstalt aus dem Wagen zu steigen und ihr mit ihren Koffer zu helfen. Payton seufzte leise und öffnete die Beifahrertür.

„Gleichfalls", sagte sie und packte ihre Handtasche etwas fester. Draußen wurde sie sofort von der Sonne geblendet. Sie zog schnell ihre Sonnenbrille runter und öffnete die Hintertür um ihren kleinen Koffer heraus zu holen.

Als sie die Tür wieder zugeschlagen hatte, gab der Fahrer Gas und fuhr schneller als erlaubt davon. Payton blickte ihm kopfschüttelnd nach und packte ihren Koffer, eher sie sich umdrehte.

Die schwarze Marmortür war fest verriegelt und sie müsste klingeln, da sie ihre Schlüssel Leanne zurück gegeben hat, als sie sich entschieden hatte nach Seattle zu ziehen.

Mit schnellen Schritten lief Payton auf die Eingangstür zu und ohne noch einmal drüber nachzudenken, drückte sie auf die goldene Klingel neben dem Namen "Rosewell". Der bekannte Geruch von Lavendeln breitete sich aus und Payton wusste sofort das Leanne die Tür aufmachen würde. Ihre Stiefmutter liebte Blumen und verwendete immer Lavendeldüfte. Als Kind hatte sie diesen Geruch verabscheut, doch sie hatte es lieben gelernt und jetzt würde es für sie immer als Erinnerung an Leanne dienen. Bevor die Tür aufgerissen wurde, stellte Payton ihren Koffer ab, den sie wusste was kommen würde. Leanne hatte schon immer eine Gabe dafür gehabt den Leuten ihre Liebe möglichst deutlich zu zeigen. Und Payton konnte sich nicht vorstellen das diese Gabe in einem Jahr verschwunden wäre.

„Payton meine Liebe!", stieß sie, noch bevor die Tür vollkommen geöffnet war, hervor und warf sich ihr förmlich in die Arme. Lächelnd umarmte Payton ihre Stiefmutter und versuchte dabei irgendwie Luft zu bekommen. Leanne war vielleicht eine zierliche Person, doch umarmen konnte sie einen sehr fest.

„Ich bin doch so froh das du wieder da bist! Zuhause, wo du auch hin gehörst", schluchzte sie und verbarg ihr Gesicht in Paytons Halsbeuge. Sie schniefte noch einwenig, doch dann ließ sie von ihr ab und betrachtete sie. Ihr spektischer Blick analysierte alles und sie machte sich im Kopf bestimmt schon eifrig Notizen.

End of the TrailWhere stories live. Discover now