2 - Zustand

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Ich mache mich auf dem Weg zum Krankenzimmer. Ich begegne niemand, dass ist wahrscheinlich auch besser so. Ich nehme mir ein paar Kompressen und Einen Verband und verbinde meinen Arm.
Mein Blick fällt auf meine Hose. So kann ich doch unmöglich in den Unterricht. Was werden die anderen denken?
Sind verlaufene Schminke und rote Augen nicht schon schlimm genug?
Ich durchsuche meine Taschen, aber natürlich habe ich meinen Schlüssel nicht dabei. Warum sollte ich auch?
Es geht also kein Weg dran vorbei, ich muss so wieder in den Unterricht. Mir bleibt die Luft weg.
Ich mache mich auf den Weg. Vor dem Raum nehme ich meinen ganzen Mut zusammen, um nicht umzudrehen und weg zu rennen. Jetzt ist sowieso alles egal. Meine Lehrerin fragt sich sowieso bestimmt schon wo ich bleibe.
Ich klopfe an. Es dauert einige Zeit, dann geht die Tür auf und meine Lehrerin steht vor mir. All mein gesammelter Mut löst sich in Luft auf und ich stehe wie versteinert da. Warum?
Sie blickt mich an, dann fällt ihr Blick auf auf meine Arme und meine Hose.
"Ich hole kurz deine Sachen", sie geht in die Klasse und kommt mit meinen Sachen wieder.
Sie schließt die Tür hinter sich, nimmt mich am Handgelenk und zieht mich hinter ihr her.
Wo will sie mir mir hin?
Wir gehen eine Etage weiter hoch und in Richtung Übergang zu den Naturwissenschaften. Sie schließt eine Tür auf, dahinter kommen zwei weitere Türen zum Vorschein, an die eine klopft sie an und wartet. Nach kurzer Zeit öffnet sich die Tür und eine mir unbekannte Frau steht in der Türöffnung. Meine Lehrerin spricht leise mit ihr, dann wendet sie sich zu mir, verabschiedet sich von mir und verschwindet im Gang. Ich stehe da und weiß nicht was als nächstes passiert, möcht es nicht wissen!

Warum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt