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Ich ging die Treppen nach unten und entdeckte Mary mit dem Servierwagen. Mary war eine schon etwas ältere Frau, die von unserem Waisenhaus mit hier her kommen durfte. "Darf ich helfen?" Fragte ich sie. Sie sah recht verzweifelt aus. "Ja bitte. Hol doch bitte noch den anderen Wagen aus der Küche. Das ist nett, danke." Sagte sie und ging weiter in den Essensraum. Ich holte also den weiteren Wagen und stellte ihn neben den ersten. Ich ging wieder nach draußen, da jetzt erst die ganz kleinen Essen. Ich habe bis gerade noch mit ihnen gespielt und nutze die Chance jetzt um Sophie zu fragen, ob ich zu Harry darf. Ich klopfte an ihre Tür. Sie bat mich herein und lächelte mich an als sie mich erblickte. "Hallo. Ähm. Ich wollte mal fragen, ob ich mal nachmittags zu einem Freund kann." Fragte ich. "Natürlich. Da musst du doch nicht fragen. Ach du bis bestimmt eine von den neuen, richtig?" Ich nickte. "Du darfst bleiben so lange du willst. Also bist 20 Uhr. Wenn du länger bleiben willst, muss das jemand melden damit wir uns keine Sorgen machen." Sagte sie. "Oh gut. Da bin ich ja beruhigt. Dort wo ich zuerst war durften wir gar nicht erst nach der Schule irgendwo anders hin." Antwortete ich erleichtert. Ich verabschiedete mich und ging wieder nach oben. Gleich, nach dem Abendessen, müssen die kleinen Kinder ins Bett. Ich spielte immer mit den kleinen 3-7 Jährigen Kindern in unserem Heim. Das hab ich im alten auch schon gemacht. Die ganz kleinen, die Säuglinge und Kleinkinder nennen sie die kleine Gruppe. Ich spiele mit der Mittelgruppe und ich bin dann die große Gruppe. Die Mittelgruppe besteht derzeit aus 5 Kindern. Mia, Greg, Ophia, Daniel und Leyla. Als die 5 mit ihrer Erzieherin Kaitlyn wieder nach oben kamen, half ich ihr die Kinder ins Bett zu bringen.

Am nächsten Tag

"Jess!" Hörte ich Maddy rufen, als ich das Klassenzimmer betrat. Lächelnd setzte ich mich neben sie und bereitete mich zusammen mit ihr auf den Unterricht vor. Ich war recht gut in der Schule und möchte später unbedingt mal aufs College gehen. Ich möchte nicht so werden und meinen Kindern später mal nichts bieten können, wie meine Eltern warscheinlich. Sie denken, dass meine Eltern mich zu einer anonymen Adoption freigegeben hatten, weil sie mich warscheinlich nicht hätten ernähren können.

In der Pause kam ein anderes Mädchen auf uns zu und frage uns zwei, Maddy und mich, ob sie und eine Freundin später in der Mittagspause zu uns setzten darf. Ich wollte nichts entscheiden und so ließ ich Maddy entscheiden. Sie nickte.

Das Mädchen hieß Claire Richards und ihre Freundin Lily. Den Nachnamen hab ich mir nicht gemerkt. Wir unterhielten uns viel während Claire und Lily aßen. Maddy hatte bloß ihren Salat und ich aß mein Brot. "Ladies!" Hörten wir jemanden rufen und Harry und Ian kamen auf uns zu. "Hey Babe. Wir sitzen dort hinten. Hast du uns nicht gesehen?" Fragte Ian Maddy und küsste sie. Sie schüttelte den Kopf, da sie gerade eine Gabel mit Salat in den Mund schob. "Hey, Ähm ich hab mal meine Mom gefragt. Sie hätte nichts dagegen, wenn ich mal jemanden mitbringe. Hast du schon gefragt?" "Ja. In dem Heim ist so einiges anders als in meinem alten. Wie wäre es mit Freitag?" Fragte ich Harry. Er nickte lächelnd und wollte noch was sagen aber Ian zog ihn wieder zurück. Ich drehte mich wieder zu den Mädchen. Alle drei wackelten mit den Augenbrauen und sagten Gleichzeitig: "Uuuh." Ich verdrehte jedoch nur lachend meine Augen.

Freitag

Maddy und ich wurden innerhalb einer Woche zu besten Freunden. Sie wich mir wirklich gar nicht mehr von der Seite. Daher, dass sie sowie ich Einzelgänger sind, passten wir eigentlich perfekt zueinander. Auf den Gang nach draußen traf ich auf Harry, der sagte, dass wir zu ihm nach Hause laufen können. Ich verabschiedete mich von Maddy, die Händchenhaltend mit Ian verschwand. Wir liefen an dem Straßenrand entlang, bis wir vor einem Reihenhaus standen. Es sah nicht anders aus, als die anderen. An der Klingel stand Styles. Harry klingelte und eine Junge Frau öffnete die Tür. Sie verschwand sofort wieder und Harry atmete geräuschvoll aus und bat mich nach drinnen. Es wirkte alles sehr ordentlich. Ich sah durch eine Tür links, wo die selbe Frau auf dem Sofa saß und Fernsah. Sie nach hinten zu mir und lächelte mich an. Ich lächelte verlegen zurück. "Das ist Gemma." Flüsterte Harry neben mir und ich erschrak mich fürchterlich. Er lachte bloß. "Ist das das Mädchen? Deine Freundin?" Fragte nun eine andere Frau, die gerade die Treppe runter kam. "Mom!" Entrüstete er sich und ich fing an zu lachen. "Anne. Na lass mal gucken." Sie hielt mir ihre Hand hin und besah mich kritisch, zwinkerte mir aber zu. "Mein Name ist Jessica. Aber ich habe es lieber wenn man mich Jess nennt." "Ich heiße Gemma." Stellte sich das Mädchen von eben vor. "Harrys Schwester." Fügte sie noch hinzu. Ich stellte mich ebenfalls vor aber Harry wirkte plötzlich ganz hektisch und schob mich die Treppe hoch. Oben angekommen zeigte er mir eine Tür links wo ich reinging und meine Schuhe auszog. Harry tat es mir gleich und zeigte mir wo ich meine Jacke hin hängen kann. Dann setzten wir uns auf sein Bett. Eine bedrückende stille entstand. Keiner wusste was er sagen sollte. Also ergriff ich die Initiative und holte meinen Chemie Hefter raus. Harry räusperte sich und holte seinen auch hervor. Dann begannen wir uns gegenseitig abzufragen und machten Hausaufgaben. Die Stimmung wurde allmählich lockerer und am ende konnten wir sogar richtig viel lachen. Ich lag zusammengekugelt auf dem Boden und hielt mir den Bauch während Harry seinen Kopf in einem Kissen vergraben hatte und in das Kissen hinein lachte. Unser Gelächter wurde unterbrochen als unten jemand Harrys Namen rief. Danach hörten wir noch das Word "Essen!" Und mein Gelächter erstarb. "Wie spät ist es?" Fragte ich panisch, als ich bemerkte, dass sie damit das Abendessen meinte. Auch Harry hörte auf zu lachen aber sein Grinsen blieb. Man konnte seine süßen Grübchen sehen. Ich räusperte much und stellte meine Frage erneut. Er sah auf sein Handy und antwortete, dass es 19:34 wäre. Erschrocken Keuchte ich auf. "Ich hab noch 26 Minuten!" Entfuhr es mir. "Mach dir mal keinen Kopf. Wir essen in ruhe und meine Mom fährt dich dann nach Hause. Oder... wohin du auch musst." Fügte er nich schnell hinten dran, als er bemerkte, dass ich ja eigentlich kein Zuhause habe. Ergeben seufzte ich und folgte ihm nach unten, wo Gemma sowie Anne am Tisch saßen und Spaghetti aßen. Anschließend fuhr mich Anne und Harry wirklich zurück ins Heim.

Chancen #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt