Als ich die Augen aufschlug, blendeten mich die weißen, leeren Wände. Müde rieb ich mir über meine Augen. Dabei setze ich auf die Liste, wie ich mein neues Zimmer gestalten würde, das wenigstens eine Wand farbig werden sollte. Ich krabbelte aus dem Bett und öffnete ein Fenster. Frische, klare Luft strömte in mein kleines Zimmer unter dem Dach. Die Sonne schien für diese frühen Morgenstunden schon recht hell. Es würde ein schöner Tag werden. Doch ein Gedanken trübt meine gute Laune: erster Schultag an der neuen Schule!Als würde es nicht reichen in eine neue Stadt zuziehen, da musste ja auch noch die Schule sein. Wobei der Ausdruck Stadt ziemlich übertrieben ist. Ich würde es eher ein kleines Kaff nennen im Vergleich zu meiner alten Heimat New California. "Ashlyn?", rief meine Mum Vera von unten. "Beeil dich ein bisschen." Aus meinen Gedanken gerissen lief ich ins Badezimmer, duschte, zog mich an und trug ein bisschen Make-up auf. Anschließend rannte ich die Treppe hinunter ins Esszimmer. Meine Mum saß am Tisch und trank ihren morgendlichen Kaffee. Sie sah auf und fragte mich: "Ist dir nicht kalt?" Ich sah an mir herab und musterte mein Tanktop und meine Shorts. "Mum, es ist Sommer, die Sonne scheint!", erwiderte ich. Meine Mum verlässt nur selten das Haus, denn sie ist Autorin und hat deshalb immer etwas zum schreiben dabei. Wenn ich von der Schule nach Hause komme sitzt sie meistens schon Stunden auf der Coach und schreibt mit ihrem Computer ihr, sogenanntes neues Meisterwerk. "Ich geh dann mal", sage ich und Mum nickt nur.
Fast hätte ich den Eingang meiner neuen Schule nicht gefunden, denn die Tür war in dem gleichen, hässlichen Braun gestrichen wie die Außenwände. Doch schließlich fand ich sie auf der Rückseite des Gebäudes. Als ich die Tür öffnete und in den Schulflur eintrat überwältigte mich der Schullärm. Überraschend laut für ein kleines Kaff wie dieses. Nun ja, das scheint in jeder Schule wohl gleich zu sein, ob groß oder klein.
Das Sekretariat fand ich recht schnell. Ich sagte meinen Namen und dass ich die Neue sei. Die Sekretärin gab mir meinen neuen Stundenplan. Ich dankte und verließ eilig das Sekretariat. Erste Stunde Englisch bei Mr. Grumpman in Zimmer 205. Ich sah auf. Ich stand am Ende des Ganges vor Zimmer 203. Ich bog um die Ecke und stieß mit jemandem zusammen, meine Sachen verteilten sich großflächig auf dem Flurboden und ich seufzte. "Schlechter Tag?" Die sanfte, dunkle Stimme riß mich aus meinen Gedanken. Überrascht blickte ich auf. Ein Junge, dessen goldblonde Locken ihm ins Gesicht fielen, sah mich an. Er bückte sich nach unten und sammelte meine Sachen ein. Währendessen musterte ich ihn. Er war braun gebrannt und schien viel zu trainieren, denn sein Körper war muskulös. Sein blaues T-Shirt saß eng an. Als er sich wieder aufrichtete begegneten sich unsere Blicke und er lächelte. Es war ein schiefes, süßes Lächeln.
"Ich bin Ben Harrington, und du?" ,fragte er mich und sein Lächeln verschwand nicht. Ich spürte ein Kribbeln in meinen Bauch und ich antwortete: "Ashlyn Gayheart." Sein Lächeln wurde breiter. "Schöner Name." Dann gongte es zur ersten Stunde. "Wir sehen uns später Ash", und schon war er verschwunden. Ich stürmte in Zimmer 205 und setzte mich auf den letzten freien Platz im hinteren Teil des Klassenraumes. Kurz vor dem zweiten Gong huschte ein Mädchen mit leuchtend rotblondem Haar, das ihr in Locken über die Schultern fiel, in den Klassenraum. Sie ließ sich auf den Stuhl neben mich fallen. "Hey, du musst die Neue sein, oder? Ashlyn, richtig? Ich bin Samantha, aber alle nennen mich Sam." Ihre Stimme klang warm und herzlich, aber leicht schrill. Sie war mir sofort sympathisch." Ja, die bin ich ", sagte ich und lächelte sie an. Da kam Mr. Grumpman ins Zimmer. "Good Morning!" Ein paar gemurmelte Begrüßungen waren die Antworten. Und mein erster Schultag an der St. Marien Highschool begann.
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Eternity - Für alle Ewigkeit
RomanceDie 17-jährige Ashlyn ist mit ihrer Mütter in ein kleines Kaff gezogen. Dort lernt sie in der Schule Ben kennen. Sie fühlt sich magisch zu ihm hingezogen. Als ihr Ben schließlich erzählt was es mit der Kette, die Ashlyn von ihrem verstorbenen Vater...