Kapitel 2

142 7 0
                                    

Harry verstand nicht was mit ihm passiert war. Der Kommentar "Wenn du weiter machst so welche engen Hosen zu tragen, dann wird das einzige Problem das wir haben werden, in unseren Hosen sein."... Wieso hat er das gesagt!? Wieso hat er mit seinem Babysitter geflirtet? Und wieso bekam er Louis nicht aus dem Kopf? Er war die ganze Nacht wach und dachte über meeresblaue Augen und haselnussbraune Haare nach. Es war seltsam, Harry kannte ihn kaum doch trotzdem wurde ihm heiß und seine Wangen färbten sich rot wenn er zu viel an ihn dachte. Harry brauchte Ablenkung. Er durfte nicht mehr an seinen Babysitter denken und schon gar nicht über unangebrachte Sachen, die mit ihm zu tun hatten. Also stieg er aus seinem warmen Bett aus und ging hinüber zu seiner Sockenschublade, wie er schon so viele Male davor getan hatte. Er schob seine Socken zur Seite, und holte eine allzu bekannte schwarze Box raus. Er öffnete den Deckel und seine Augen hellten sich auf, als er ihren Inhalt sah. Er lächelte, als er an das dachte, was bald über ihn kommen würde. Befreiung. Er nahm seine Waffe raus, eine schöne, neue, strahlende Klinge. Er schloss den Deckel und versteckte die Box wieder, wie all die anderen Male zuvor, und schloss die Schublade leise. Er wusste Louis war vor langer Zeit gegangen, nur er und seine Mutter waren zu Hause, sein Stiefvater ist wahrscheinlich noch arbeiten aber er wollte nicht erwischt werden.

Harry schlich wieder in sein Bett. Er presste seinen nackten Rücken gegen die Kopfstütze seines Bettes und zog die Decke von seinen Beinen weg, um seine Oberschenkel zu entblößen. Seine aufgeschnittenen Oberschenkel. Genau, Harry hatte ein Geheimnis. Er ritze sich. Er schnitt hart und tief. Wieso? Es hatte viele Gründe. Er hasste seine Familie; am meisten seinen Vater dafür, dass er ihn verlassen hat und der Mann der ihn ersetzt hatte. Er hasste, dass Gemma ihn auch verlassen hatte. Er hasste seine Schule, und dass die Lehrer so viel von ihm erwarteten. Er hasste die Aufmerksamkeit, die er von allen Mädchen bekam, oder der Fakt, dass er der "beliebteste Junge der Schule war". Nein. Harry würde es bevorzugen in einer Bücherei zu sitzen mit einem guten Buch an statt die jüngeren Schüler zu mobben, aber das war nunmal sein Leben. Sein Leben bestand dadrin sich wie ein Mobber zu verhalten, wie ein Player, ein Arschloch. Er hasste es. Er hasste, dass er sein Leben nicht mehr kontrollieren konnte. Er hatte einen abfälligen Kommentar zu einem jüngeren Schüler abgegeben und plötzlich war er in der Gruppe der "beliebten" akzeptiert und er musste handeln, wie ihm befohlen wurde.

Das ist, wieso Harry sich ritzte. Nicht nur wegen seineer Familie und seinem Schulleben, aber auch weil es die einzigste Sache in seinem Leben ist, die er kontrollieren kann. Er kann entscheiden wie tief er die Klinge in seine Haut drückt. Wie lange er sie dort lässt. Wie lang er sie über seine Haut zieht. Wie viele Male er das wieder und wieder tut. Er kann sich kontrollieren wenn er sich ritzt. Er fühlt sich dann mächtig. Er fühlte sich, wie der Junge, der er früher gewesen war. Der Junge, der sich selber mochte. Der Junge der sich mit seinem zwei besten Freunden Liam Payne und Niall Horan nach der Schule traf. Nicht der, der jetzt seine zwei Ex beste Freunde mobbte, weil sie zusammen waren. Weil sie schwul sind. Natürlich wussten seine "Freunde" auf der Schule nicht, dass Harry auch schwul war. Er war nicht so offen damit. Und er plante auch nicht, damit offen umzugehen, nach dem er gesehen hatte was mit den schwulen Kids an der Schule passierte. Was sie mit Liam und Niall gemacht hatten. Nein, das wollte Harry nicht. So lange, wie er sich wie ein Arschloch benahm, war er sicher.

Harry drehte die kühle Klinge zwischen seinen Fingern. Bewunderte den Schein auf der Spitze, als der Mondschein drauf schien, der leicht durch seine Vorhänge fiel. Harrys Augen suchten nach einer unverwundeten Stelle auf seinen Oberschenkeln, er lächelte als er eine fand. Seine Hände bewegten sich auf die blasse Haut zu und stoppten für eine Sekunde, bevor sie die Klinge in seine Haut pressten. Er drückte härter und dann zog er sie in einer dünnen Linie über seinen Oberschenkel. Das Blut bahnte sich ihren Weg durch den Schnitt bis an die Klinge, als er weiter machte. Drücken, ziehen, anschauen, wiederholen. Er tat dies vier weitere Male, bevor sein Körper in eine friedliche Glückseligkeit fiel. Er sah, wie sein Blut über seine Haut und seine Narben floss. Und dann lachte Harry ein echtes Lächeln. Niemand sah jemals Harrys echtes Lächeln. Er fakte es immer mit einem frechen Grinsen um die Mädchen zu beeindrucken und seine "Freunde" zu behalten.

Als Harry weiter machte seinem Blut beim fließen zu zu sehen, wanderten seine Gedanken zu Louis, und fragte sich was er wohl gerade tat. Wahrscheinlich lag er schlafend im Bett. 

Aber Harry war nur teilweise richtig. Ja, Louis war im Bett, aber er schlief nicht. Nein, Louis war zu beschäftigt mit denken, über Schokoladen Locken und ein freches Lächeln. Louis bekam ihn nicht uas dem Kopf. Die Art wie er sprach. Wie seine Lippen sich bewegen, mit jedem Wort, was seinen Mund verließ. Wie sehr er diese Zunge in seiner Zunge verwickelt spüren wollte- Louis verfluchte sich, dass er so welche Dinge über so einen jungen Jungen dachte, aber er konnte nicht anders. Er war ein Mann, er hatte auch seine Bedürfnisse!

Louis stöhnte, als er sich zum siebten Mal in seinem Bett umdrehte. Seine Gedanken wanderten und hinderten ihn daran einzuschlafen. Also stand Louis von seinem Bett auf, nach dem er feststellte, dass er so schnell nicht einschlafen würde. Er ging leise den Flur runter, und achtete darauf nicht seinen Mitbewohner Zayn zu wecken, als er zu seinem Studio ging. 

Er betrat den dunklen Raum und suchte den Lichtschalter an der Wand. Ein Klick und der Raum erhellte sich und zeigte Louis' Arbeiten. Die Wände waren bedeckt mit Skizzen und Gemälden auch ein paar Skulpturen waren dabei, die er selber entworfen hatte. Die Regale waren gefüllt mit verschiedenen Größen an Pinseln, Flaschen voller Farbe und Kisten mit verschiedenen Malutensilien. Es gab eine Staffelei in der Ecke, direkt neben dem kleinen Fenster, woraus man über die ganze Stadt gucken konnte. Lichter leuchteten in dem Dunkel der Nacht.

Louis durchquerte den Raum und setzte sich auf den Stuhl vor der Staffelei. Seine Augen fuhren über die verschiedenen Typen von Pinseln und Stiften. Viele davon hatte er von seiner Mutter an letztem Weihnachten bekommen.

Man siehts, malen, zeichnen... Kunst, das war Louis' Hobby. Würde er alles malen können, was er sah, er würde es sofort tun. Deswegen trug er meistens ein Skizzenbuch mit sich herum, es könnte ja sein dass ihm spontan ein Einfall kam oder dass er etwas sah was er sofort malen musste. Da seine Gedanken sehr beschäftigt waren, wusste er sofort was er zu tun hatte.

Louis nahm einen Stift und fing an einen Umriss von Locken zu zeichnen. Als er den Umriss fertig hatte, stand er auf und nahm Farbe vom Regal, und setzte sich wieder hin. Er balancierte die pallete auf seinem Knie als er verschiedene Farben drauf spritzte. Er nahm einen Pinsel und fing an ihn über die Leinwand Oberfläche zu schwingen. Er blinzelte mit seinen Augen als er Details von dem Gesicht des jüngeren Jungens hinzufügte. Er saß dort Stunden und malte. Er leerte seine Gedanken auf die Leinwand die vor ihm stand. Und das Endergebnis war unglaublich. Louis lächelte stolz zu sich selbst, als er fertig war. 

Louis hatte Harry Styles gemalt, und es war perfekt. 

The Babysitter - LARRY STYLINSONWhere stories live. Discover now