Der Bus ist voll. Bei jeder Station steigen mehr Leute ein und immer weniger Leute steigen aus. Ich hätte auf Eric hören sollen und einen Bus früher nehmen sollen.
Ich greife in meine Jackentasche, holte meine Kopfhörer und meinen iPod heraus und fange an meine Playlist durchzugehen.
Ich stöpselte mir die Hörer in die Ohren und ich kann die Gespräche der anderen nicht mehr hören. Ich seufze erleichtert.
Während ich meine Stirn an die kalte Scheibe lehne, versuche ich so wenig wie möglich über die nächsten Stunden nachzudenken.
Innerlich zähle ich schon die Zeit runter bis ich wieder zu Hause sein konnte.In der Schule angekommen sollen sich zunächst alle Schüler meiner Stufe in der Aula versammeln.
160 Schüler strömen in die Aula hinein. Und ich ging als letztes rein. Ich will nicht mitten in der Menge stehen bleiben und zerquetscht werden.
Als ich drinnen bin, durchsuche ich sofort den Raum nach Eric und finde ihn.
Mir wird nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie ihm. Auf mich kommt keiner zugerannt um mir zu sagen, wie sehr man mich in den Ferien vermisste. Aber mir macht das nichts aus.
Ich freute mich, dass Eric Freunde hat und sich wohl fühlt.
Ich suche mir einen Platz in der Mitte und lächele die Person neben mir an.
Sie schaut mich kurz an und dann wieder weg.
Ich denke mir nichts bei, lege meine Tasche ab und ziehe meine Winterjacke aus.Zehn Minuten vergehen und nichts hat sich großartig geändert.
Grüppchen von Freunden werden größer und lauter und ich schließe meine Augen, nur um sie wieder aufzumachen um zu überprüfen ob ein Lehrer gekommen ist.Die Tür zum Eingang der Aula öffnet sich und drei Lehrer treten hinein. Sie lächeln uns an und winken sogar ein paar Schülern zu.
Sie stellen sich auf die Bühne und fangen an zu reden. Ich höre nur mit halbem Ohr zu, da der wichtigste Teil eh am Ende erwähnt wird, damit er allen auch im Gedächtnis bleibt.„ ... nicht zufrieden seid oder Kurse wechseln wollt, habt ihr nur die ersten beiden Wochen Zeit, da die Notenverteilung irgendwann auch stattfinden muss. Nun kommen wir zum Ende! Wir verteilen die Stundenpläne nach dem Alphabet also von A bis H, I bis P...", während sie auf die einzelnen Lehrer zeigt packe ich schon einmal meine Sachen zusammen und will aufstehen.
„Bitte bleibt noch einen Moment sitzen!", ich seufze einmal und setze mich wieder, „Ich lasse diesen Zettel rumgeben, wo ihr bitte alle unterschreiben sollt, dass wir die Schulordnung durchgegangen sind und besprochen haben."
Ich machte mir nicht große Sorgen, da sich die Schulordnung eh nie ändert und wir sie letztes Jahr schon besprochen haben.
Ich unterschreibe unter dem Zettel, der rumging, und schon so aussah als hätten ihn Tausende von Menschen angefasst.
Ich fange also nochmal an meine Sachen zusammen zu suchen, da ich meinen Stundenplan sehen will und ich wissen will wer meine Lehrer sind und was ich jetzt für ein Fach habe.
Ich gehe zu der Lehrerin mit dem Stapel I bis P und stelle mich an.
Als ich dran bin, schaut sie mich an, flüstert „Killian" vor sich hin und durchsucht ihren Stapel.
Nach einer gefühlten Stunde und peinlicher Stille, streckt sie mir einen Zettel hin und lächelt mich an. Ich bedankte mich und nehme den Zettel. Ich stelle mich in eine ruhige Ecke der Aula, da alle laut werden, nachdem sie ihren Stundenplan bekommen.
Ich öffne meinen und bin auf den ersten Blick zufrieden zufrieden.
Da der Unterricht inoffiziell heute erst zur dritten Stunde beginnt, heißt es, dass ich noch ungefähr 20 Minuten hab um mich auszuruhen bevor ich... Biologie habe.
Ich laufe aus der sich langsam leerenden Aula und laufe schnurstracks auf den Glasgang hinzu.
Während ich mich langsam aber sicher von der Menge die sich vor der Aula versammelt hatte entferne, stöpselte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren.Zwanzig Minuten gehen schnell um und ehe ich mich versehe, steht eine kleine Gruppe von ungefähr 30 Leuten vor dem Biologie Raum. Ich schaute mich um ob ich jemanden von dem Kurs kenne, oder leiden kann, doch kein Gesicht scheint mir bekannt oder freundlich genug um mich dazu zustellen.
Der Lehrer kommt und wir verteilen uns auf die Plätze.
In weniger als einer Minute, haben sich alle auf Plätze verteilt und angefangen zu reden.
Es blieben nur noch zwei Plätze ganz hinten in der letzten Reihe.
Ich seufze und setze mich hin. Ich kann mich schonmal mental darauf vorbereiten in jedem Kurs alleine zu sitzen.
Der Lehrer fängt an sich vorzustellen und fängt an über die Regeln im naturwissenschaftlichen Trakt zu reden. Er redet darüber wie wir uns in Verschiedenen Situationen wie zum Beispiel Feuerwehralarme, Amokläufe und freigesetzten Giftstoffen verhalten sollen.
Doch ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemals irgendwas an unserer Schule passieren würde.
Ungefähr zehn Minuten nachdem der Lehrer angefangen hatte zu reden, wird heftig an der Tür geklopft.
Als diese geöffnet wird, schaute ich auf um zu sehen wer die Ehre hatte sich neben mir zu setzen.Ich war froh sie zu sehen, anstatt jemand anderes.
Sie war das totale Gegenteil von mir. Beliebt, laut, lustig und sie konnte sich mit jedem anfreunden.
Sie entschuldigte sich bei dem Lehrer, schaute kurz in den Kurs um nach einem freien Platz zu gucken und sah mich und neben mir den leeren Stuhl.
Sie kommt lächelnd auf mich zu und ich setze mich automatisch aufrechter hin.„Der ist frei, oder?", fragt sie mich, immer noch lächelnd.
Ich nicke kurz und sie setzt sich.„Und wie geht's dir so?", fragt sie mich während der Lehrer vorne über die Themen redet die wir dieses Jahr behandeln werden.
„Ganz gut. Dir?"
„Auch gut. Das ist richtig peinlich direkt am ersten Tag zu spät zu kommen. Ich musste mir noch bei den Lehrern mein Stundenplan abholen und ich hab voll verschlafen weil ich letzte Nacht nur vier Stunden Schlaf hatte. Und dann hab ich meinen Bus verpasst. Die Ferien waren echt zu kurz."
Sie redet wie ein Wasserfall, doch mir macht das nichts aus, da ich im Unterricht sonst immer sitze und nichts sage.
Es überrascht mich doch ein bisschen, da wir eigentlich noch nie geredet haben und wenn, haben wir uns nur auf dem Gang begrüßt.
„Amelia. Kannst du meine Frage bitte beantworten?", ruft der Lehrer auffordernd.
Sie zuckt neben mir vor Schreck zusammen, da sie immer noch dabei war mir zu erzählen was sie in den Ferien alles getan hat.
Sie guckt verwirrt und der Lehrer verschränkte seine Arme und ein triumphierendes Lächeln umspielt seine Lippen.
Ich wusste dass sie nicht aufgepasst hat, der Lehrer wusste das und der Kurs auch.
„Der Patient würde bei einer zu hohen Temperatur sterben, da das Hämoglobin bei mehr als 40°C unstabil wird."
Ich war überrascht, das hätte ich nicht erwartet. Jetzt lächelt sie triumphierend und der Lehrer macht mit seinem Unterricht weiter während die anderen des Kurses sie stolz anlächeln.
Sie öffnet ihr Heft, kritzelt ein paar Wörter auf ein Blatt, schiebt es zu mir rüber und folgt konzentriert dem Unterricht.
Ich schiebe das Heft noch ein wenig in meine Richtung und zwischen kleinen Zeichnungen steht in verwackelten Buchstaben: dieses Jahr wird voller Überraschungen sein.
DU LIEST GERADE
Das große schwarze Loch
Teen FictionJenna war schon immer anders, zu still, zu laut, zu ernst oder zu kindisch. Anders als ihr Bruder Eric plant sie alles bis ins kleinste Detail. Jenna hat das Gefühl, das Eric jeden Moment zerplatzen könnte, vor Wut und Frustration. Doch wenn dies pa...