Früh morgens, wie immer, stand Taylor, ein 15-jähriger Junge, auf, um sich, wie jeden Tag auf die Schule vorzubereiten. Und wie immer hatte er gar keine Lust auf Schule und auch Angst hatte er. Angst davor, dass das passierte, was jeden Tag passierte: Geschlagen, getreten, gemobbt und misshandelt zu werden. Das war in de letzten 5 Jahren Alltag für ihn geworden.
Taylor lief in das Bad, putzte sich die Zähne und sah paar Sekunden lang auf sein Spiegelbild, bevor er volle Wucht gegen den Spiegel haute und sich auf den Boden sinken lies. --Bin ich wirklich so schrecklich, dass ausgerechnet ICH das Ganze durchmachen muss?! Was habe ich denen getan? Was habe ich ALLEN getan, dass ich so leiden muss?!--, sagte Taylor zu sich selbst. Mit zittrigen Knien stand er wieder auf und machte sich für den Schultag fertig.
Seine Eltern schliefen noch, als er das Haus verließ, um zur Schule zu gehen. Wie befürchtet warteten Jungs aus seiner Klassenstufe vor dem Haupteingang auf ihn und starrten ihn feindselig an, bevor sie ihn gegen die Wand pressten und einer sagte: "Hey! Dein Geld!" Und wie immer antwortete Taylor: "I-Ich habe kein Geld..." Ein anderer filmte das Ganze auf seinem Handy. Wieder sagte der eine: "Kein Wunder! So, wie du aussiehst! Haha. Die Klamotten sind sicher aus 'nem Altkleiderhaufen. Oder hast du die auf der Straße gefunden? Hahaha! Hör zu!", wurde der Junge, der Taylor gegen die Wand presste ernst und schaute ihn mit bissigem Blick an. "Morgen hast du das Geld, oder das Video landet im Internet! Kapiert?!" "J-Ja...", brachte Taylor nur raus. Die Jungs nahmen ihm den Schulranzen ab, schmissen alle Materialien durch die Gegend und prügelten auf Taylor ein, bevor sie in das Schulgebäude gingen. Und das passierte jeden Morgen. Jedes Mal aufs Neue. Langsam rappelte sich Taylor wieder auf und sammelte seine ganzen Schulsachen wieder ein, bevor er auch im Gebäude verschwand. Es läutete gerade zur ersten Stunde und die Lehrerin war schon da, als Taylor in das Klassenzimmer kam. Sofort meinte die Lehrerin: "Ach, schaut mal wer da wieder einmal zu spät kommt. Unser kleiner Träumer Taylor. Na? Wieder zu spät ins Bett abends? Man könnte dich ja halb 8 ins Bett stecken, aber ich denke, das ist schon zu spät für dich! Also, hock dich jetzt auf deinen Arsch und sieh zu, dass du im Unterricht aufpasst, weil deine Noten sind ja nicht wirklich gerade berauschend." Sofort fing die ganze Klasse an zu lachen. Alle. Kein einziger, der nicht lachte. Mit starren Blick setzte sich Taylor an seinen Platz, der sich ziemlich in der Mitte vom Klassenzimmer befand. Ein Junge aus der letzten Reihe, Fabian, knüllte ein Blatt Papier zu einer Kugel zusammen und schmiss ihn nach der Lehrerin. "Wer war das?!", sagte sie wütend und blickte eine Runde durch die Klasse. Fabian meldete sich sofort zu Wort: "Es war Taylor! Ich habe es genau gesehen!" Sofort stimmten ihm alle zu. Taylor sah auf und meinte: "Was? Nein, so etwas..." Doch die Lehrerin unterbrach ihn: "Ach, Taylor mal wieder. Was soll aus dir nur noch werden? Du taugst doch zu nichts und jetzt schmeißt du auch noch mit Papierkugeln nach Lehrern..." Daraufhin stand Taylor abrupt auf und stürmte aus dem Klassenzimmer. Er knallte die Tür zu und schloss sich auf der Toilette ein. Ihm liefen Tränen über die Wangen. Ein Junge war nebenan in einer Kabine und rief: "Heul mal leiser du Idiot!" Taylor stand auf, stürmte auch aus der Toilette und rief noch: "F*ckt euch doch alle!!!" Er rannte die Gänge entlang und brach schließlich zusammen. Er bekam kaum noch Luft. Menschen liefen an ihm vorbei, sahen ihn leiden, schenkten ihm aber so gut wie gar keine Beachtung. -Wieso?-, fragte sich Taylor weinend in Gedanken. -Wieso?-
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Einen Schritt weiter
Teen Fiction---Was dient das Leben noch, wenn alle gegen mich sind? Wenn mich niemand liebt und niemand mag? Wenn ich nur verstoßen und ausgeschlossen werde? - Das fragte sich der 15-jährige Taylor jeden Tag, 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 56 Wochen im Jahr...Er...