1. Kapitel

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Langsam schlug ich die Augen auf. Ich spürte die weiche Decke, welche meine Beine bedeckte und das gepolsterte Kissen, auf dem mein Kopf ruhte. Beides hatte einen roten Überzug. Und beides gehörte zu Gideon's Bett.
Lächelnd drehte ich mich um und blickte in zwei strahlende, grüne Augen, welche ganz zufällig (Ironie lässt grüßen ^^) meinem Freund gehörten. "Guten Morgen", sagte er mit rauer Stimme und zog mich an sich. "Morgen" , antwortete ich lächelnd und küsste ihn kurz auf den Mund, bevor ich aufstand und meine Sachen, die ich, besser gesagt Gideon gestern ausgezogen hatte.
Als ich mir gerade meine Socken überstreifte, fiel mein Blick auf den Wecker, der neben Gideon's Bettseite stand. Und ja ich bezeichnete die andere Betthälfte seines Bettes als offiziell meine Seite. Mittlerweile schlief ich fünf Tage die Woche auf dieser Bettseite. Oft genug, um es als meine Seite zu bezeichnen.
Der Wecker zeigte 09:32. Ja, auch ich hatte endlich eine große Phase in meinem Leben abgeschlossen. Die Schule. Seit 4 Monaten musste ich nun nicht mehr früh aufstehen und den Nachmittag mit lernen und Hausaufgaben verbringen. Zur Zeit lief mein Tagesablauf ziemlich jeden Tag so ab: ich stand auf, ich frühstückte zusammen mit Gideon, der kurz danach in die Uni musste, danach verbrachte ich die Zeit bis Gideon zurück kam in seiner Wohnung oder besser gesagt unserer Wohnung, wie ich sie inoffiziell nannte. Gegen vier kam Gideon dann schließlich zurück und wir fuhren zusammen zum Elapsieren in die Loge. Neuerdings verbrachte Charlotte allerdings jeden Tag in der Loge um Gideon anzugaffen. Sie wollte einfach nicht verstehen, dass er nichts von ihr wollte. Hoffte ich zumindest.
Die Wochenenden verbrachte ich mit meiner reizenden Familie im Haus vom Lady Arista. Zu meinem Bedauern ohne Gideon. Mum, oder Grace hatte darauf bestanden, dass ich wenigstens die zwei Tage Ihnen widmen solle, was ich auch tat. Allerdings nicht ohne die ganze Zeit an ihn denken zu müssen. Ja, ich glaube ich war Gideon süchtig.
Nach ein paar Minuten war Gideon nun auch aufgestanden, hatte sich angezogen und war in die Küche gestampft um unser gemeinsames Frühstück vorzubereiten. Wie jeden Tag. Als ich fertig war, schlenderte auch ich in die große Wohnküche und setzte mich auf einen Barhocker. Amüsiert schaute ich Gideon dabei zu, wie er geschickt einen Pfannkuchen wendete, in dem er ihn in die Luft warf und wieder auffing. "Du wirst immer besser", kommentierte ich belustig und schenkte mir ein Glas Orangensaft aus einem Krug ein, der auf der Theke rechts von mir stand. "Danke", sagte er lachend und stellte ein paar Minuten später einen Teller mit duftenden Pfannkuchen vor mir ab. Er erntete wie jeden Morgen einen dankbaren Kuss von mir, ehe er sich neben mich setzte und ich ihm auch ein Glas einschenkte. So hatte ich mir immer mein perfektes Leben vorgestellt. Und heute begann ein weiterer perfekter Tag mit Gideon. Dachte ich.

13 ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt