"Schatz aufstehen", weckt mich meine Mutter. Ich gähne. Ich hab nicht wirklich gut geschlafen, weil ich die ganze Nacht von Albträumen geplagt wurde. Ich wurde immer in diesen Albträumen gezogen. Es ist nur ein einziges Los unter ganz vielen, probiere ich die Angst von mir wegzuschieben. Meine Geschwister sind bereits aufgestanden. Wie die meisten Familien in unserem Districkt, sind wir eine Groß-Familie. Ich habe 6 Geschwister. Vier von ihnen sind schon über 18. Mein kleiner Bruder ist erst 9 und meine kleine Schwester Kamila ist 11 und meine kleine Schwester Rose ist 4. Wir arbeiten alle in einer Obstplantage und in einem Kräutergarten. Ich gehe nur im Winter und im Frühling zu Schule, da im Sommer und im Herbst bei uns alle arbeiten. Über einem Stuhl hängt mein Erntekleid. Allerdings wasche ich mich ,bevor ich das hellblaue Kleid anziehe, in dem kleinen Bach der an unserer Hütte vorbeigeht. Das Wasser ist kühl und einigermaßen sauber. Ganz sauberes Trinkwasser haben nur die ganz reichen Leute. Aber reiche Leute gibt es in Distrikt 11 so gut wie gar nicht. Nachdem ich sauber bin gehe ich wieder in unsre kleine Hütte und ziehe das Kleid an. Es ist noch ein bisschen zu groß, da es davor das Erntekleid von meiner Schwester war und sie war in meinem Alter größer als ich. Aber bei sechs Kindern kann natürlich nicht jedes Kind eine neues Erntekleid bekommen. Das Kleid ist Knie lang. Mein Mum bindet mir meine schwarzen lockigen Haare in zwei Zöpfen zusammen. Dann gehe ich frühstücken. Es gibt Obst. Aber das Essen ist wie immer knapp. In dem Wohnraum ist bereits meine restliche Familie. Meine große Schwester umarmt mich und flüstert mir ins Ohr:"Keine Angst! Du wirst nicht gezogen, dein Los ist nur eimal dadrin!". Woher weiß sie das ich soviel Angst habe? Nach dem Frühstück gehen wir los. Wir wohnen am Rand von Districkt 11 und deshalb brauchen wir eine Weile, um zum Hauptplatz zu kommen, wo die Ernte statt findet und bei jedem Schritt wird meine Angst größer. Ich würde am liebsten wegrennen, mich auf einen Baum verkriechen und nie wieder hervorkommen. Als wir am Hauptplatz ankommen, umarme ich zu erst meine Geschwister und dann meine Eltern. Danach stelle ich mich nervös in eine Reihe vor einen Tisch, wo sie und ein Tropfen Blut abnehmen. Man spürt es kaum. Langsam gehe ich zu den anderen zwolfjährigen Mädchen. Meine Freundin Nina umarmt mich sofort. Nina wohnt in dem gleichen Ort wie ich. Außerdem gehen wir, wärend dem Winter und dem Frühling, in eine Klasse.
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Die 33. Hungerspiele
FanfictionMein Name ist Lily. Ich wohne mit meiner Familie in Distrikt 11. Ich bin gerade vor einer Woche 12 geworden. Davor habe ich mich immer auf meine Geburtstage gefreut. Aber nicht auf diesen, mein 12. Geburtstag. Ab sofort kann ich bei der Ernte ausgel...