The Legend of Nevora

Der Tod eines Königs und Zerfall eines Reiches

Dies war 40 Jahre her, als der König an diesem Morgen erwachte. Nun war er 74 Jahre alt und hatte wirklich keine Kinder gezeugt, was er mit sehr vielen Frauen versucht hatte. Die anderen Ritter und die ganzen Knappen, die bei der Verbrennung anwesend waren, sind alle innerhalb von zwei Wochen nach der Hinrichtung der Hexe gestorben. Der alte Mann erhob sich aus seinem Bett und ließ sich von seinen Kammerdienern angezogen. An diesem Tag war eine wichtige Versammlung der Oberhäupter der großen Familien von Nevora. Diese Versammlung würde sicherlich wieder schwierig werden, da es immer noch Feindseligkeiten zwischen den Borgardh und den Corume gibt. Beim letzten Mal mussten sie wegen einer Schlägerei von den anderen Lords auseinander gebracht werden.

Die Borgardh und die Corume waren vor der Zusammenführung des Königs seit Jahrhunderten im Krieg. Er konnte diesen Krieg ein wenig beruhigen, dass sie, wenn auch widerwillig, zusammen an einem Tisch sitzen und ihn als König ansehen können. Es wird aber nicht mehr lange so gehen, da er alt geworden ist und keine Nachkommen hat, die für ihn die beiden beruhigen können. Seit langem macht er sich Gedanken, wie er seinen Nachfolger bestimmen will und wer alles in der Auswahl sein wird. Da seine Geschwister schon längst tot waren und die Neffen waren nicht gerade diszipliniert. Jedoch wird es sicher ein Streit geben, wenn er dann tot ist. Wahrscheinlich wird er eine der kleinen Familien zur Königsfamilie machen, wobei die Corume nicht einverstanden wären. Der König hofft aber, dass die Borgardh und die Varataur diese Familie klein halten können. Diese Zeiten wurden immer schwerer für ihn.

Als der König in den kleinen Raum mit dem großen runden Tisch in der Mitte, in dem sie immer ihre Treffen abhielten, kam, saßen bereits Tyren Corume und Jers Varataur an ihren Plätzen nebeneinander. Sie unterbrachen ihr Gespräch, als der König in den Raum trat. Beide waren nur halb so alt wie er, aber nicht ganz so groß. Direkt nach Kerth, der König, betrat Henwig Berenia den Raum, welcher den König mit einer Verbeugung begrüßte und sich an seinem Platz setzte. Nun setzte sich auch der König an seinen Platz neben Henwig. Danach sah er zu den beiden leeren Plätzen zu seiner Linken, wo normalerweise Balgon Borgardh und Dornan Halona saßen. Diese betraten einige Zeit später gemeinsam den Raum, wobei Balgon zum König sprach:" Entschuldigt unsere Verspätung, wir haben ein wenig die Zeit vergessen beim Frühstück." Der alte Mann nickte nur und sah in die Runde. Nun saßen alle beisammen und er wollte seine Gedanken zu seinem Nachfolger äußern, als sich plötzlich hinter ihm eine schwarze Gestalt aus dem Schatten des Königs aufbaute. Man sah in der Gestalt an, dass dieser eine Kapuze trug. Unter dieser sah man zwei spitze Hörner, die unter der Kapuze herausragten. Mehr von seinem Gesicht konnte man nicht erkennen, dafür war sie zu dunkel und der Mantel zu schwarz. Dieses Wesen legte ein Messer mit dunkler Klinge an die Kehle des Königs und durchschnitt diese. Dabei sprang Balgon auf und zog sein Schwert. Nun griff er die Gestalt an, welche den Schwerthieb mit dem Messer abwehrte. Diese schritt rückwärts zur dunklen Ecke und verschwand in der Dunkelheit. Das letzte, was man von dieser sah, waren die leuchtend gelben Augen und das Grinsen, welches unter der Kapuze hervor stach. Der Borgardh nahm eine Fackel und ging schnell in diese Ecke, wo aber nichts mehr war. Verwundert und aus Sorge sah er wieder zum König. Henwig stand auf und hielt seine Hand an die Kehle des Verwundeten. Ebenso standen die übrigen drei und sahen entsetzt zum König. Balgon rief nach dem Heiler, welcher nur noch den Tod von Kerth bestätigte. In diesem Moment setzte sich Tyren wieder hin und blickte zu den anderen, als er sprach:" Wir sollten einen neuen König bestimmen." Nun setzte sich Jers wieder und nickte. Das Oberhaupt der Borgardh schlug auf den Tisch und zischte zum Oberhaupt der Corume:" Ich weiß, dass Ihr daran Schuld seid, dass unser König nun tot ist. Er hatte nie vor Euch den Thron zu überlassen, weshalb ihr ihn aus dem Weg haben wolltet. Ihr werdet nie den Thron bekommen und dafür werde ich sorgen." Sofort griff der Südländer zu seinem Schwert und sprang auf den Tisch. Danach griff er den Nordmann an, welcher den Angriff mit dem gezogenen Schwert abblockte und versuchte seinem Gegenüber die Beine wegzuziehen. Tyren sprang über diesen Hieb und Dornan zog Balgon von dem Tisch weg. Jers beruhigte Tyren ein wenig. Seit diesem Tag herrschte erneut Krieg zwischen den Familien Borgardh und Corume. Jedoch wurde Tyren von Jers unterstützt und Balgon von den Halona. Die Berenia hielten sich da raus und beobachten diesen Krieg nur und schrieben die Geschehnisse nieder. Unter den kleinen Familien im Gebiet des ehemaligen Königs entfachte ebenfalls ein Krieg, da einige sich Tyren und die anderen Balgon als neuen König wünschten.