Mein Wecker klingelte um sechs Uhr. Ich war total fertig weil ich am Abend nicht einschlafen konnte,da mir einfach zu viel durch den Kopf ging. Es half nichts, also stand ich auf und ging duschen. Als ich in den Spiegel schaute, war ich nicht zufrieden mit mir. Ich hatte Augenringe, meine Lippen waren aufgesprungen und ich fand mich einfach nicht schön. Die Mädchen in der Schule waren alle so hübsch und haben eine perfekte Figur. Ich habe dicke Backen,zottelige Haare und dicke Oberschenkel.
Nach dem Duschen ging ich nach unten um zu frühstücken und traf auf meinen Vater, der auf dem Sofa saß und Zeitung las. Morgens ist manchmal die einzige Zeit des Tages, an der ich ihn treffe, oder er nicht gestresst ist. Ich schmierte mir ein Brot mit Marmelade und setzte mich an den Tisch und nahm die Zeitung, die mir mein Vater gab. Immer das Gleiche; Krieg, Flüchtlinge, Skandale. Was ist nur aus der Welt geworden? Nachdem ich meine Tasse Milch getrunken habe ging ich wieder nach oben und wusch mich und putze mir die Zähne und ging in mein Zimmer, schaltete die Musik ein und legte mich auf mein Bett. Ich liebe die Musik. Sie ist meine einzige Flucht vor dem Alltag, wo ich einfach loslassen konnte und mich entspannen konnte. Während ich mein Lieblingslied mitsummte ging ich zum Kleiderschrank und zog meine Lieblingshose und meinen Lieblingspulli heraus und zog mich an. Meine Mutter meint immer,dass ich mal andere Sachen anziehen sollte, da die Leute das in der Schule sehen und dann denken, dass ich nichts Anderes habe und es ekelig finden würden. Dabei trage ich oft andere Sachen und die Leute in der Schule waren genau wie ich. Mal wieder eine Überreaktion meiner Mutter, wie so oft....Dann packte ich meinen Rucksack und ging nach unten in die Küche, wo meine Mutter saß, mit diesem herablassenden Blick den sie immer hat. Ich begrüßte sie und sie murmelte zurück, was mal wieder zeigte, dass sie uninteressiert war, oder einfach mal keinen Bock hatte zu reden. Ich verabschiedete mich wieder und wieder das Gleiche.
An der Schule angekommen hatte ich schon keinen Bock mehr auf Nichts. Der Schultag war wie immer trocken und langweilig, genauso wie die Lehrer. Dann hatten wir Mathe. Ich habe immer Angst vor Mathe, da wir eine sehr strenge Lehrerin haben, die einem Nichts durchgehen lässt. Zum Glück war meine Freundin da, die immer so eine Ruhe ausstrahlte und einen einfach damit ansteckt. Nach Mathe hatten wir Englisch und bekamen unsere Klausuren wieder, bei der ich kein gutes Gefühl hatte. Ich bekam eine drei plus und war zufrieden und fuhr mit guter Laune nun (die ich meiner anderen Freundin zu verdanken hatte) nach hause.
Als ich in die Küche kam guckte meine Mutter schon wieder so genervt und fragte mich wie mein Tag war, worauf ich meinte, dass er wie immer war. Dann erzählte ich ihr zufrieden von meiner Klausur, woraus sie nur ein selbstgefälliges Geräusch von sich gab und nichts anderes. Sie macht das immer, einfach immer wenn ich ihr sowas sage. Es ist einfach deprimierend wenn ein Elternteil einen nicht mal lobt für so eine Note. Damit hatte meine Stimmung mal wieder den Tiefpunkt erreicht. Naja, sann ging ich nach oben und machte meine Hausaufgaben.
Am Abend hatte ich Sport, also ging ich in den Keller und packte meine Sporttasche und stellte sie kurz auf das Bügelbrett un meine Handtücher aus dem Schrank zu nehmen, als meine Mutter in den Keller kam und mich promt anschrie, dass ich verdammt nochmal meine Tasche nicht auf das Bügelbrett stellen sollte. Ich wollte ihr sagen,dass ich es nur sehr kurz draufgestelllt habe, aber sie ließ mich nicht zu Wort kommen. Damit sank meine Stimmung noch mehr in den Keller.
Beim Sport fühlt eich mich irgendwie verloren und auch etwas ausgeschlossen, da unsere Mannschaft sich in zwei Gruppen teilte und ich irgendwie in keine so richtig reinpasste. Als wir fertig waren gingen wir alle duschen und als ich fertig war wartete ich darauf, dass mein Vater mich abholte und dachte über alles nach, bis mich eines der Mädchen fragte, ob alles okay bei mir sei und ich bejahte. Mal jemand der es bemerkte und mich fragte, wie es mir geht. Dann kam mein Vater und brachte mich nach hause, wo ich zu Abend aß und dann schlafen ging, wo ich nachdachte. Mein Vater ist fast nie da und wenn er da ist, ist er meistens sehr gestresst, aber ich liebe ihn so sehr. Meine Mutter hingegen ist oft mies gelaunt und regt sich oft über unnötige Dinge auf und meistens über mich, obwohl ich nichts getan habe und das mach mich einfach traurig. Außerdem vermisste ich meine beiden Brüder, die mir einfach fehlten, das sie nur alle zwei Wochen am Wochenende da waren, wodurch ich mich noch einsamer fühlte. Nach kurzer Zeit schlief ich ein und freute mich auf den kommenden Tag, da ich zu meiner Freundin gehen werde.
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Teen FictionDie 16 Jährige Jo lebt zusammen mit ihren Eltern in einer kleinen Stadt, in der nicht viel los ist. Sie langweilt sich oft, da sie nicht viele Freunde hat und ihre Eltern fast nie etwas mit ihr unternehmen. Ihr Vater ist fast nie da und ihre Mutter...