Be my valentine

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Als die Frau aufwachte, war um sie herum alles dunkel. In welchem Raum auch immer sie war, hier gab es kein Fenster, nicht mal einen kleinen Spalt durch den Licht dringen könnte. Mit einem Stöhnen setzte sie sich auf. Wo war sie? Und wie war sie hier her gekommen? Warum lag sie an den Händen gefesselt und über dem Mund ein Pflaster klebend, in diesem stockdunklen Raum?
Sie versuchte sich an irgendetwas zu erinnern, doch es wollte ihr einfach nicht ganz gelingen. Nur einzelne Bilder tauchten in ihrem Kopf auf. Ein großes, altes Backsteinhaus mit blauen Dachziegeln.. eine Terrasse... ein Garten.. IHR Garten!
Doch das war auch schon das einzige, was ihr einfiel. Sie musste schlucken und hustete ihr Mund war trocken und ihr Hals fühlte sich rau an.
Sie musste hier raus!
Plötzlich waren draußen Schritte zu vernehmen; vor ihrer Tür blieben sie stehen und die Frau konnte hören,wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Wer auch immer das war,würde er ihr helfen? Würde er sie befreien?
"Mpf", sie versuchte, auf sich aufmerksam zu machen und tatsächlich sah sie nun die Umrisse eines großen Mannes auf sie zu kommen. "mmpf!" machte sie wieder. "Halt dein Maul!" kam es prompt zurück. "mhh" sie wollte zurückweichen, doch sie saß bereits mit dem Rücken zur Wand. Schon hob der Mann seine Hand und schlug ihr mitten ins Gesicht. Sie wimmerte leise und merkte,wie ihr die Tränen kamen. "Still!" zischte er. Also befreit er mich nicht, dachte sie noch als im gleichen Moment ein großer Gegenstand auf sie nieder sauste und sie das Bewusstsein erneut verlor.

*

Niemand verstand ihn,natürlich nicht. Wahrscheinlich liebten andere Mütter ihre Kinder abgöttisch. Seine hatte es nie getan, seine Mutter hatte ihn wie ein Stück Vieh behandelt. Zum Glück war er sie jetzt endlich los geworden. Dennoch,der Schmerz und die Erinnerungen saßen immer noch tief. Auch jetzt musste er wieder einmal fest stellen, wie sehr er sie hasste. Die Frau im Keller seines zweiten Hauses musste noch heute sterben, er hielt es einfach nicht länger aus!
In einer Woche würde Valentinstag sein, wie sehr er doch diesen gottverdammten Tag hasste! Wofür war der überhaupt gut? Für so ein Scheusal wie seine Mutter es war? Wie alle Frauen es waren?
Er ging die hell erleuchtete Straße entlang, bis er endlich die Bar erreichte, die sein Ziel war.
Er ging durch die breite Flügeltür und setzte sich direkt an den Tresen. "Einen Whiskey bitte!" rief er dem Barkeeper zu, dann drehte er sich um und ließ seinen Blick durch den Raum über die Gäste schweifen.
An einer Frau, vielleicht Ende 30 mit dunkelbraunen Haaren blieb sein Blick hängen. Wie ähnlich sie doch seiner Mutter auf den ersten Blick war. Zu ähnlich. Nachdem er sein Glas geleert hatte, stand er auf und ging betont langsam zu dem Tisch, an dem die Frau saß. "Darf ich mich zu Ihnen setzen?" fragte er und ein freundliches Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Aber gerne doch". Die Frau lächelte ebenfalls und er ließ sich zufrieden auf den Stuhl neben ihr fallen.
"Ach, verzeihen Sie doch bitte, ich habe ja ganz vergessen, mich vor zu stellen. Mein Name ist Lukas" sagte er dann und lehnte sich ein wenig vor. Die Frau lächelte erneut, nickte und erwiderte: "und ich bin Sabine, oder auch einfach Bine wenn Sie so wollen."

Gegen 23.40 Uhr verließ Lukas Nierhamer zufrieden lächelnd die Bar, er hatte das, was er haben wollte: die Telefonnummer und Adresse dieser Sabine. Bald würde er sich wieder mit ihr verabreden und dann.. dann würde sie ihn richtig kennen lernen! Er musste sich an seiner Mutter rächen.

*

Als er an seinem Versteck angekommen war, ging er sofort in den Keller herunter. Er hatte dort ja noch ein "Problem zu erledigen".
Leise öffnete er die Tür;nichts regte sich. Er ging auf die am Boden liegende Frau zu. Sie schlief und somit hatte er freie Bahn. Er holte eine Plastiktüte hervor, stülpte sie über ihren Kopf und band noch ein Gummi drum herum. Er spürte, wie sie wach wurde von der zunehmend weniger werdenen Luft.
Sie riss die Augen auf und keuchte erschrocken. Ihre Beine begannen unter ihm durch die Luft zu wirbeln, ihr ganzer Körper zuckte. Sie wandt sich unter seinem Körper,doch er drückte sie weiterhin nach unten. Ihr Atem ging schneller, rasselte, und dann bewegte sich plötzlich nichts mehr unter ihm.
Er hatte in der letzten Zeit so oft auf verschiedene Arten getötet, doch diese gehörte zu seinen Favoriten. Er lächelte, als er das Deckenlicht anschaltete und sein Blick auf die tote Frau fiel. Dunkelbraune Haare umrahmten ihr Gesicht,sie war ungefähr Ende 30 und ihr Name war Saskia gewesen.

*
Valentinstag

Lukas war in der letzten Woche regelrecht abgestumpft. Drei Frauen hatte er zuletzt getötet; Saskia, Sabine und Susanne. Alle waren Ende 30 gewesen, mit dunkelbraunen Haaren. Wie sehr er doch seine Mutter hasste!
Die letzten Tage hatte er wie in Trance erlebt; er wollte es endlich beenden.
Heute wollte er noch einmal töten und dann...
Er stieg in sein Auto und fuhr zu dem Haus seiner Tante. Zu der Zwillingsschwester seiner Mutter.
Als er dort ankam und klingelte wurde er auch sofort hoch erfreut begrüßt von Tante Serafin.
Im Haus duftete es nach frischem Kuchen. "Erwartest du jemanden,Tante?" fragte Lukas prompt. "Aber nein, Luki, ich hatte einfach Lust zu backen!" "Ähm.. ich geh mich eben frisch machen, bin gleich wieder da!"
Er eilte zum Bad und zog seine Pistole unter dem Mantel hervor. Dieses Mal musste es schnell gehen. Er ging ins Wohnzimmer und richtete seine Pistole auf Serafin. Sie sah ihn entsetzt an und öffnete den Mund zu einem Schrei. Doch da steckte bereits die Kugel in ihrer Stirn und sie sackte stumm zusammen.
Sein Blick war ausdruckslos, als er die Pistole an seine eigene Schläfe drückte. "Ich hasse dich Mama!" flüsterte er, dann drückte er ab.

Die Standuhr schlug 4 Uhr am Nachmittag.
Es war Valentinstag.

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