Ich saß mal wieder in unserer staubigen Bibliothek, die mich aus irgendeinem unerfindlichen Grund faszinierte und versuchte angestrengt dieses blöde ellenlange Gedicht auswendig zu lernen. Ich hatte heute im Theorieunterricht mal wieder nicht aufgepasst, weshalb Hodge-mein Mentor-mir meiner Meinung nach viel zu viele Hausaufgaben aufgegeben hatte. Ich war kurz davor diesen dicken Schinken vom obersten Stockwerk der Bibliothek aus dem prachtvollen Buntglasfenster zu werfen, als mich jemand von hinten antippte. "Hey, hast du Lust mit mir und Izzy ein paar Dämonen abzuschlachten oder bist du anderweitig beschäftigt?", fragte mich Alec mit seinem hämischsten Grinsen im Gesicht. "Eigentlich wollte ich diesen fetten Wälzer aus dem Fenster zu werfen, aber du hast ihm gerade sein erbärmliches Leben gerettet.", erwiderte ich amüsiert. "Gut, ich glaube nämlich, dass du beim Abschlachten von Dämonen besser deine Aggressionen abbauen kannst, als wenn Hodge dir eine Standpauke hält, warum man keine wertvollen Exemplare wichtiger Ersterscheinungen aus dem 19. Jahrhundert so mir nichts dir nichts aus dem Fenster wirft. Zumal du eben diese Aggressionen sowieso nur wegen diesem scheiß Buch hast" Izzy stürmte in einem bodenlangen weißen Kleid die Bibliothek und meckerte mit genervten Miene: "Jungs, wo bleibt ihr denn? Seid ihr immer noch nicht fertig? Ich will heute noch los, nicht morgen oder in einer Woche." Sie drehte sich elegant auf dem Absatz um und eilte aus der Bibliothek. Bevor sie ganz verschwunden war hörte ich sie noch "Und da heißt es Mädchen labern viel" murmeln. Ich musste grinsen.
Nachdem Alec und ich es endlich schafften unsere komplette Kampfmontur anzulegen und die Waffen aus der Waffenkammer zu holen, hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Wie immer hätten wir die U-Bahn verpasst, könnten wir nicht als Schattenjäger schneller laufen als die normalen Sterblichen.
Nachdem wir zweimal falsch umgestiegen waren, da Alec sich immer noch nicht in New York auskannte, obwohl selbst Izzy den Dreh langsam raushatte und die beiden natürlich nie auf mich hörten, erreichten wir endlich das Pandemonium, unseren Lieblingsclub. Schnell trugen wir uns allen Zauberglanzrunen auf und schoben uns an der langen Warteschlange sowie dem seltsamen Türsteher vorbei, der grade einen blauhaarigen Typen bequatschte. Auf den zweiten Blick erkannte ich allerdings sofort dass dieser hochnäsige Blauschopf ein Dämon sein musste. Allein sein Gang: Das nannte man wohl provokante Lässigkeit. "Hey, Jace", flüsterte Izzy mir ins Ohr. Sie hatte den Typ wohl auch bemerkt. "Findest du nicht, dass die Gangart dieses Dämons deiner Wenigkeit erschreckend ähnelt?" Meine Kinnlade klappte für einen kurzen Moment herunter und ich konnte nicht anders als sie anzustarren. Doch nach wenigen Sekunden hatte ich mich wieder im Griff und grinste sie hochnäsig an."Ahh, so denkst du also von mir. Gut zu wissen. Aber mal ganz unter uns: Wer ist hier der Mädchenschwarm: Er oder Ich?" Jetzt war es an Izzy mich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen anzustarren, doch bevor ich ein weiteres Kommentar auf ihre Kosten abgeben konnte ging Alec dazwischen: "Wenn ihr euer kleines Wortgefecht samt Anstarrwettbewerb für einen winzigen Moment unterbrechen könntet, der Dämon entwischt uns gerade, aber das ist ja nur Nebensache", diesmal starrten wir ihn beide an. Doch ich erkannte sofort, dass auch seine Mundwinkel leicht zuckten. Er unterdrückte angestrengt einen Lacher, war allerdings kurz davor losszuprusten. Was wiederum mich zum Lachen brachte. "Hey, Leute, lasst uns jetzt in den Club gehen, der Dämon ist schon fast nicht mehr zu sehen." , Izzy klang mittlerweile richtig genervt. Sie hatte heute echt schlechte Laune, was eventuell an dem miesen Frühstück liegen könnte, welches sie allerdings selbst zu bereitet hatte. Oder es lag daran, dass Alec und ich eine halbe Stunde gebraucht hatten um uns fertig zu machen. Eine kühle Briese strich mir über die Wange weshalb ich einen Schritt in den warmen Club machte. "Also gut, lasst die Jagd beginnen"
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Chroniken des Jace Wayland
FanfictionGutaussehend, düster und sexy. Das ist Jace. Es sollte ein ganz normaler Abend in New York City werden, doch als er mit seinen Freunden im Pandemonium-Club auf Dämonenjagd war, lief alles anders als geplant. Wer hätte gedacht, dass diese unwerfend s...