'Vergiss nicht dir etwas zu wünschen, bevor du die Kerzen ausblähst, Priscila!'
Meine Mutter muss ja verrückt sein, um zu denken, dass es irgend einen Weg gibt den besten Teil zu vergessen. Ich machte die Augen zu, damit ich mich besser konzentrieren konnte und sagte: 'Ich will zurück nach São Paulo'
Bevor ich sie ausblaste, die Stimme meiner Cousine, die direkt neben mir stand und in meine Gedanken eindringte.
'Och, du dumme. Du darfst den Wunsch nicht laut aussprechen, sonst geht er nicht in Erfüllung.'
Ich wollte gerade antworten, dass der Wunsch, der Kuchen und der Geburtstag alles meins wäre und ich mit ihnen machen konnte was ich tun wollte. Aber meine Tante sprach schneller.
'Marina! Nicht einmal während dem Singen hörst du auf zu provozieren!' Sagte sie, während sie meine Cousine am Arm packte. Das hätte auch ich gerne getan, aber viel fester. Ich liebte Marina, aber manchmal konnte sie einfach nicht still bleiben.
'Marina hat recht', trat meine Mutter ein 'Priscila's Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. Der Grund ist, aber jedoch nicht weil sie ihn laut ausgesprochen hat.' Sie drehte sich zu mir mit einem traurigen und müden Blick und sagte noch dazu: 'Mein Schatz, wir hatten das schon etwa 50 mal diskutiert. Unser Leben geht jetzt hier weiter...'
Schnell hatte ich die Lust am leckeren, grossen Brigadeiro* Kuchen verloren, der vor mir stand. Ohne mich zu interessiern ob ich die Kerzen nun ausgeblast habe oder nicht, stampfte ich Richtung Schlafzimmer. Bevor ich die Tür mit kraft zu schling, schrie ich, dass wenn ich nicht nach São Paulo zurück konnte, ich gar nichts mehr wollte, denn nichts in Belo Horizonte könnte mich glücklich machen.
Ich hörte meine Mutter vom Wohnzimmer aus rufen, dass der Fakt das ich Geburtstag hatte sie nicht abhalten würde mir Hausarrest zu geben, aber mir war das jetzt ziemlich egal. Ich fühlte mich schon so als hätte ich Hausarrest, völlig gefangen in dieser langweiligen Stadt.
Ich lag mich auf dem Bett und fing an mich zu erinnern wie mein letzter Geburtstag gewesen war. Ich lud alle meine Freundinnen ein um bei mir zu hause schwimmen zu kommen, mein Vater grillte uns ein paar Würste und Hamburger, wir hatten alle einen riesen Spass. Der Tag könnte nicht besser gewesen sein.
Wie gerne ich zurück in die Zeit würde...
Ich hörte wie jemand an der Tür klopfte, aber ich sagte einfach der Person sie solle verschwinden. Zwei Sekunden später hörte ich ein 'Wuff', stand schnell auf und machte die Tür auf. Mein Hund Biscoito* kam schwanzwackelnd und total froh rein, aber leider stand hinter ihm meine Cousine Marina. Sie kam rein, machte die Tür hinter sich zu und setzte sich zu mir auf's Bett ohne zu fragen. Ich nahm irgendein Buch und fing darin an zu blättern, ich wollte ihr zeigen, dass ich keine Lust hatte zu reden.
'Pri...' fing sie ganz leise an 'Deine Mutter ist traurig...sie weint fast dort unten.'
Ich tat so als hätte ich es nicht gehört und blätterte weiter.
'Jetzt bist du schon 13, du kannst nicht einfach in dein Zimmer hoch gehen wenn dir etwas nicht passt.'
Das brachte mich dazu, das Buch fest zu zuschlagen und noch wütender zu werden.
'Und du bist schon erwachsen genug um mich zu beraten'', hab ich recht?' sagte ich während ich aufstand 'Wie alt bist du noch mal? 13 und 9 Monate, wenn ich mich noch recht erinnere!'
Sie wurde jetzt einbisschen ungeduldig, liess sich aber jedoch nicht runter kriegen.
'Priscila, eigentlich spielt jetzt das Alter keine Rolle, sondern dass du in diesem schwierigen Moment deiner Mutter helfen solltest! Glaubst du für sie ist es nicht auch sehr schwierig? Sie liess sich gerade von deinem Vater scheiden! Sie leidet sicher sehr deswegen! Sie braucht nicht auch noch eine Tochter die nur an sich denkt und die Situation noch schlimmer macht!'
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Mein so gennantes Leben
Teen FictionStadt wechseln ist immer schwierig, dass aber als Teenager sollte verboten sein. Wie an einem neuen Ort anfangen an dem sich alle schon kennen, an dem sich die Cliquen schon gebildet haben, an dem niemand weiss wer du bist? Am Anfang gefällt Prisci...