Vanessa Jackson

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"Vanessa, Schatz iss doch etwas!", die Stimme ihrer Mutter klang halb entschuldigend, halb verzweifelnd. Vanessa hob ihren Kopf und schüttelte ihre Haare, ein klares "Nein".

Sie hielt sich an ihrer Stuhllehne fest, tastete sich wie jeden Morgen am Küchentisch entlang und verschwand in ihrem Zimmer. Seufzend ging ihre Mutter ihr nach.

"Hör mal, du wolltest doch unbedingt auf eine normale Schule, aber damit du auch mit kommst ist Nachhilfe nun mal notwendig... Harry hat sogar einen Kurs heraus gesucht, in dem nur Schüler sind..." in Vanessas Innerem brodelte es. "Verschwinde!", fauchte sie, so, dass sie ihre Mutter seufzen und dann mit leisen Schritte gehen hörte.

Als es still um sie herum geworden war ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Kein Wunder... der schnöselige und super reiche Freund ihrer Mutter hatte ihr das eingebrockt! Sie hasste diesen Kerl! Er verstand einfach nicht, dass sie keine extra Wurst brauchte oder wollte. Er behandelte sie immer wie jemand Unterbelichteten, wie ein Kleinkind.

Sie drehte sich auf die Seite und kuschelte sich in die Decke, von der sie wusste, dass sie schwarz war. Zum tausendsten Mal fragte sie sich, wie schwarz wohl aussah... oder wie sehen überhaupt war.

Sie konnte extrem gut hören und sich hervorragend durch Tasten in ihrer Umgebung orientieren. Aber sie würde immer anders als andere behandelt werden und auch immer anders sein.

Nach einiger Zeit hörte sie wieder Schritte, dieses Mal waren sie schwerer. Dann quietschte ihre Zimmertür. Genervt richtete sie sich auf und ließ sich schweigend von Harry zu seinem Auto führen. Ihre Mutter wollte nicht, dass sie alleine zur Schule ging, auch wenn sie nicht weit entfernt war. Also musste sie jeden Morgen in das riesige, nach Kunststoff stinkende Auto ihres Stiefvaters steigen und sich rumkutschieren lassen.

Sie stieg aus, ohne sich zu verabschieden und lief zum Treffpunkt, wo ihre Klassensprecher sie abholten. Vanessa wusste genau, dass die beiden dies nur auf geheiß der Lehrer hin machten, oder bestenfalls Mitleid mit ihr hatten. "Morgen", grummelte sie und folgte ihnen dann zum Klassenraum.

Es war genau wie jeden Tag schwierig dem Unterricht zu folgen, besonders wenn der Lehrer irgendwas anschrieb, aber sie versuchte sich zu konzentrieren. Das läuten der Klingel erlöste die Schüler.

Vorsichtig fuhr sie mit der Hand die Wände entlang, als sie mit jemanden zusammen stoß. "Hast du keine Augen im Kopf?!" hörte sie eine gereizte Stimme in ihre Richtung brüllen. "Doch, aber die funktionieren nicht!",gab sie schnippisch zurück. Die Stimme erwiderte nichts, sondern blieb stumm. Na toll, noch mehr Mitleid. Genervt ging Vanessa weiter und stieß alle aus dem Weg, die gerade vor ihr standen.

Am Abend lag sie wieder auf ihrem Bett und hörte Musik. Sie setzte ihre Kopfhörer ab, als sie das Klicken des Türschlosses vernahm. Ihre Mutter und Harry begrüßten sich und flüsterten leise miteinander. "Ich mache mir Sorgen... vielleicht ist eine normale Schule nichts für sie...", gab ihre Mutter zu bedenken. "Wenn sie durch die Nachhilfe nicht besser wird, schicken wir sie auf eine, die für Kinder wie sie geeignet ist, so geht das nicht weiter!"

Vanessa konnte ihren Ohren nicht trauen. Was hatte dieser Schnösel da gerade gesagt?! Das einzige, was sie nicht wollte, war wie ein Kleinkind behandelt zu werden, das war tausend Mal schlimmer, als sich jeden Tag gegen Pöbeleien wehren zu müssen. Oh, sie würde besser werden und dann würde sie allen zeigen, dass sie nicht so bedürftig war, wie alle dachten! Wütend knallte sie ihre Zimmertür zu.

Darknisser ich hoffe, es war alles ok so, und dass es dir gefällt. Wenn nicht, oder wenn ich irgendwas ändern soll, sag bescheid.

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