"Emma du weißt was du machen musst" sagt er mir. Ich blicke auf den grauen kalten Boden , und sehe vom Augenwinkel die weißen kleinen Kugeln auf die Fensterscheibe knallen. Hagel. Draußen ist es kalt doch ich glühe. Meine Hände schwitzen bereits und ich kann nichts machen. Ich bin wie eingefroren. Versteht mich nicht falsch, mir ist warm, doch die Angst lässt mich als Menschliche Eisskulptur erfrieren. Mein Gesichtsausdruck ist kalt und emotionslos. Man könnte meinen ich hätte keine Gefühle, was teilweise auch stimmt. Ich fühle keine Liebe, keine Freude, kein Glück. Als mein Vater noch da war, waren wir eine glückliche Familie. Doch das Schicksal ruiniert alles. Ach Papa wärst du nur hier sage ich stumm in mich hinein. Mit Mama habe ich versucht zu reden doch sie hört mir nicht zu. Sie will nicht hören. "Mama ich mag meinen neuen Papa nicht." Sage ich leise. Sie blickt zu mir runter "wieso denn mein Schatz?" fragt sie ebenso leise. "Er macht schlimme Sachen mit mir. Er will dass ich sachen für ihn mache die ich gar nicht machen will. Ich will doch nur da-" ein ziehender Schmerz macht sich auf meiner rechten Gesichtshälfte breit. "Wärst du nicht da dann hätte er mich",schreit sie ,"Ich wünschte du wärst weg. Ich hasse dich!" sagt sie leise und weint. Obwohl sie mich geschlagen hat. Weine ich um ihre Tränen. Andere Mädchen würden zurückschlagen oder die Polizei rufen. Doch ich mache nichts. Verzeihe ihr ohne eine Entschuldigung zu erwarten. Da ich weiß dass es ihr leid tut. Meine Hand liegt auf meiner rechten Wange und die Tränen steigen in meine Augen "Na mach schon. Zieh dich aus und geh auf die Knie" sagt eine Männerstimme und zieht mich aus den Gedanken. "Nein" flüstere ich.
"Was?" Sagt er streng "Nein! Nein! Ich mach sowas nie wieder!" Ich drehe mich um und laufe. Laufe weg von allem. Hier in London gibt es viele Plätze wo ich mich verstecken kann. Ich laufe gefühlte 3 Stunden lang und komme am Strand an. Ich wünschte du wärst weg. Die Wörter meiner Mama summen in meinem Kopf und ich falle auf die Knie. "Es tut mir leid." Flüstere ich und fange lauthals an zu weinen.Nun sind jedoch 5 Jahre vergangen und ich sitze immernoch am Strand und schaue auf den weiten Ozean. Ich schaue mir gerne die glücklichen Familien an die an mir vorbeigehen und mich anlächeln. Mir sogar was zu essen , und mir eine Decke zum warmhalten geben.
Ich habe das Gefühl als würde Mama garnicht nach mir suchen was auch einerseits gut ist. Ich will da nie wieder zurück. Ich hoffe es geht ihr gut und Antonio, mein Stiefvater, tut ihr nichts.
Außerdem kann ich nicht mehr in die Schule da meine Eltern die Rechnung nicht mehr bezahlen. Ich habe also auch meine Freunde verloren. Versteht es nicht falsch ich hab sie verlassen. Ich habe sie zuerst verletzt bevor sie die Möglichkeit hatten mich zu verletzen. Man muss den Gefahren aus dem Weg gehen. Vorallem in dieser Zeit wo alle nur an sich selbst denken. Ich stehe auf und wische den Sand von meiner Kleidung ab.
Ich gehe zur Bäckerei um Brotreste zu kriegen, ich bekomme sie immer umsonst, ich sage es sei für die Vögel am Strand.
Doch ich selbst ernähre mich auch damit. "Naa kleines?" Sagt die nette Dame und beugt sich zu mir rüber "i-ich bin da u-m.."
Sie nickt: "ich habe schon alles eingepackt. Sag mal du bist schon seit Jahren hier und ich weiß nicht mal wie alt du bist." Sagt sie und ich laufe rot an "ich bin 17 aber übermorgen dann werde ich schon 18" sage ich aufgeregt. Dann kann ich endlich arbeiten gehen. Ich warte schon 5 jahre auf meinen 18. Geburdstag. Ich habe das Gefühl dass dann alles positiver wird. "Das ist aber schön" sagt sie froh ihre Mundwinkel gehen nach Oben und ihre Augen werden zu kleinen Schlitzen. "Dann bis morgen liebes" sagt sie. Ich nicke und gehe. Am Strand setzte ich mich hin und esse das Brot.
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Sky
RomanceEmma ist ein 18 Jähriges Mädchen, dass von ihrer Familie mit 12 wegrennt. Ihre Mutter kümmert sich nicht um sie und ihr Stiefvater Misshandelt und stellt Nacktfotos von ihr ins Netz. Ihren echten Vater hat sie bei einem Autounfall verloren. Sie muss...