Prolog

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Düsternis.
Dunkelheit.
Angst.
Ich kannte diesen Ort.
Plötzlich hörte ich ein Kreischen.
Vor Schreck zuckte ich zusammen.
Leise und vorsichtig tastete ich mich an der Wand entlang.Als ich fand, was ich suchte, drückte ich den Lichtschalter.
Ein Licht flackerte auf.
Ich stand in einem Flur.
Im Flur meines Zuhauses.
Vorsichtig ging ich die Treppe hoch und fand mich in unserem Wohnzimmer wieder.
Der Boden bebte unter meinen Füßen, als ich wieder aus dem Zimmer hastete und zu unserem Keller lief.
Eine Explosion erschütterte die Treppe und ich strauchelte.
Halb lief, halb stolperte ich die Treppe hinunter.
Da sah ich sie, ihre aufgerissenen Augen, die mich mit leerem Blick anblickten, den letzten Atemzug ausstoßend.
„Nein!", schrie ich.„Mum,du darfst nicht sterben!"
Meine Mutter lächelte nur gequält.
„Pass auf dich auf,meine Süße", sagte sie und...und starb vor meinen Augen.
Ich unterdrückte eine Träne, die sich einen Weg über meine Wange bahnen wollte.
Vorsichtig beugte ich mich über sie und kontrollierte ihren Puls.Doch ich fand keinen.
Meine Mutter war tot.
Schnell hastete ich weiter durch den Gang,der zu unserem Keller führte,wo ich meinen Vater vermutete.
Und ich fand ihn.
Er lag unter Trümmern begraben am Boden.
Ich keuchte auf,sie waren solch herzensgute Menschen,sie hatten das nicht verdient!
Ein Schreck fuhr durch meinen Körper.
Mein Bruder!
Hastig stieg,nein,ich rannte die Treppe hoch,ins Zimmer meines fünf Jahre alten Bruder Richard.
Die Holztür vor dem Zimmer hing lose in den Angeln.Als ich sie öffnete,ließ sie ein leises Quietschen verlauten.
Das Zimmer lag in vollkommener Dunkelheit.Vorsichtig trat ich ein und suchte nach dem Lichtschalter.
Sobald ich ihn fand,seufzte ich erleichtert auf,doch was ich dann sah,ließ mein Blut in den Adern gefrieren.
Um das Kinderbett meines Bruders standen vier Menschen!
„Was machen sie da? „Gehen sie weg!",schrie ich und versuchte die Personen wegzuschubsen.
Nachdem ich mir einen Weg zu dem Bett meines Bruders gebahnt hatte,brach ich in Tränen aus.
„Was haben sie getan!",schrie ich verzweifelt,obwohl mir klar war,dass diese Menschen höchstwahrscheinlich nicht den Gesteinsbrocken ausgelöst hatten,der nun auf der Brust meines kleinen,unschuldigen Bruders lag und ihn so zum Verstummen gebracht hatte.
Doch irgendwen musste ich doch verdammt nochmal dafür verantwortlich machen,dass er tot war!
„Wir konnten nichts mehr für ihn tun",sagte eine der Gestalten,während es um mich herum immer dunkler wurde.
Ich hörte nur noch eine gedämpfte Stimme,die irgendwas von einer Prophezeiung murmelte,bevor ich in die erlösende Schwärze glitt,nur um für wenigstens eine kurze Zeitspanne allem Schmerz der Welt zu entfliehen.

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Die Geschichte der Bella Moonlight  ^pausiert^Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt