Manchmal kommt es dir vor ob würde sich das Leben langziehen, ob würde alles langsam gehen, so als ob dir das Leben reichlich Zeit schenken möchte. Aber wenn du plötzlich am Ende eines Lebensabschnittes bist, dann fragst du dich wie schnell das Leben vergeht.
Gestern war die Zeugnisausgabe für die Abiturienten. Es gab ein wunderschönes Abiball.
Die Erinnerung daran, daß damit nun meine ganze Schulzeit, alles was bisher mein leben bestimmt hat, beendet wurde, zerreißt mir schon fast das Herz.
Ich werde bald umziehen müssen, meine Familie verlassen, meine Freunde und Bekannten. Ich werde mein ganzes Leben, das ich bisher gelebt habe, hinter mir lassen.
Ein neues Kapitel beginnt.
Eine neue Geschichte. An die ich mich erst wieder gewöhnen muss.
Aber so ist das Leben. Es geht immer weiter. Es werden neue Menschen und neue Überraschungen auf mich warten, die irgendwann zu meinem Alltag gehören werden.
3 Monate Später
Es ist soweit. Die Uni in Bonn hat mir zugesagt. Mein Vater hat mit mir nach einer WG gesucht, die mich auch aufgenommen hat. Sie besteht aus 3 (mit mir 4) Mädchen. Alles ganz "normale" Leute, also jetzt keine Hippies oder so.
Heute hat neine Familie mich nach Bonn begleitet, sich von mir tränenreich verabschiedet (Papa hat versucht die Tränen zurückzuhalten) und nun betrete ich endgültig mein neues 'Zuhause', was sich im Moment alles andere als wie mein 'Zuhause' anfühlt.
Als ich an die Wohnungstür klopfe macht mir ein kleines Mädchen mit schönen Kurven die Tür auf "Heeey! Sophia ist da!", sagt sie lächelnd und umarmt mich "Wir haben dich schon alle erwartet und freuen uns dich als neues offizielles Mitglied unserer WG Willkommen zu heißen." Ich lächele etwas schüchtern "Danke, ich freue mich auch schon auf die Zeit mit euch."
"Und wir erst. Komm rein."
Sie führt mich in mein neues Zimmer in dem schon meine Möbel stehen, die meine Familie und ich schon vor paar Wochen hier eingerichtet haben. Ich habe keine neuen Möbel gekauft sondern nur mein altes Bett und mein Schreibtisch sowie ein Regal für Klamotten und Bücher mitgebracht. Das müsste reichen. Das Zimmer teile ich mir mit Emily, ein etwas schüchternes Mädchen das Design im 3 Semester studiert. Also eigentlich ist sie mit 20 ja schon eine Frau, aber sie nennen sich hier alle Mädels.
Wir haben uns alle in Emilys und mein neues Zimmer versammelt. Ich muss mich erst an all diese neuen Leute um mir herum und dieser neuen Umgebung gewöhnen. "Du hast ja bei deiner Vorstellung schon was über dich erzählt. Aber das war nur so grob. Also schieß los Sophia. Was magst du? Was nicht? Auf welche Aufgaben hast du gar keine Lust? Also sowas wie Abwasch oder so?", fragt mich Hella, die mir auch die Tür aufgemacht hat."Du darfst ruhig ehrlich sein, wir haben dich schließlich schon bei uns aufgenommen, du hast also nichts zu verlieren."
Das sie mit mir so ehrlich redet ob würde sie mich schon Jahre kennen nimmt mir etwas von meinem Unbehagen ab "Ich mag es wenn, es Nachts ruhig ist und ich in ruhe schlafen kann.", gebe ich zu, auch wenn es wohlmöglich etwas 'uncool' oder langweilig klingt. Die Mädchen gucken sich an "Das könnte etwas schwierig werden Sophia Wir sind nämlich kleine Party-Mäuse, selbst Emily. Aber das werden wir schon hinkriegen." Toll, schon das erste was ich sage passt nicht zu ihnen. "Mach dir darum keine Gedanken Sophia.", beruhigt mich Julia "Wir werden deine Bedürfnisse respektieren. Aber ich wette das du bei uns auch noch zu einer Party-Frau mutierst. Glaub mir, Hella und ich haben einen speziellen Einfluss auf Leute. Emily kann das bestätigen.", Julia grinst Emily an "Das ist wirklich so. Niemand hätte gedacht das ich jemals Nachts um zwei mich betrunken bei einem Fremden Typen begnüge. Wirklich niemand. Ich warne dich jetzt schon mal, die beiden habe einen schlechten Einfluss auf dich.", warnt mich Emily. Alle gucken sie erstaunt an "Du hast was?", fragt Hella verblüfft. Anscheinend wussten die beiden auch noch nichts von ihrer 'kleinen' Affäre. Emily grinst "Tja.", sagt sie nur "Das hättet ihr nicht erwartet."
"Warte mal, wann war das?", fragt Julia.
"Letze Woche Samstag."
"Details.", fordert Hella.
"Ich War betrunken, er War heiß und wir wollten etwas Spaß.", erzählt Emily und scheint sich ein Lachen unterdrücken zu müssen. Alle schauen sie mit großen Augen an "Und wie war?", fragt Hella. Das wird mir ehrlich gesagt etwas zu viel. Plötzlich muss Emily los prusten. "Ernsthaft Emily?", fragt Julia etwas belegt. "Das war doch alles nur spaß.", sagt sie. "So einen schlechten Einfluss haben die beiden nicht. Wir sind keine 'Bad-Girls' falls du das gedacht hast Sophia. Ich bin noch nie bei einem fremde Typen aufgewacht.", verspricht sie mir.
Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie beruhigt es mich zu wissen, das es alles nicht stimmt was Emily erzählt hat. "Das glaube ich auch nicht.", bestätige ich.
"Ich glaube wir haben Sophia etwas abgeschreckt. Aber wir sind wirklich nicht so schlimm.", behauptet Hella ernst "Nur ein bisschen.", erwiedert Julia und zwinkert mir zu. Das war etwas gruselig.
"Ok, du magst es in ruhe schlafen zu können und was magst du nicht?", fragt mich Hella weiter. "Nicht in ruhe schlafen zu können.", antworte ich. "Ernsthaft?", fragt Jumia verdutzt "Das war ein echt mieser Witz.", meint sie. Ich muss trotzdem grinsen "Ich hasse es den Abwasch erledigen zu müssen aber, ich werde es wohl tun müssen. Führt wohl kein Ausweg daran vorbei.", antworte ich diesmal ehrlich. "Ach was, Hella erledigt das gerne.", tröstet mich Emily. Hella guckt sie mit einer gespielt entsetzten Miene an "Waass? Du hast sie wohl nicht mehr alle. Du kannst das gerne für die nächsten Wochen selber übernehmen und würdest uns dreien damit eine schwere Last von den Schultern nehmen, liebe Emily."
"Das kriegen wir schon hin, wir teilen uns die Aufgaben und nehmen es auch nicht so streng wenn, man mal besseres als Abwaschen oder Müllrausbringen zu tun hat. Das kriegen wir relativ gut hin.", klärt mich diesmal Julia auf während Emily und Hella währenddessen Beispiele nennen wer sich in der Wg mehr um den Haushalt kümmert.
Wir unterhalten uns noch eine Weile bis Hella und Julia das Zimmer verlassen und mir Zeit für mich geben, mich in mein neuem Zimmer einzurichten und es mir versuche so gemütlich wie möglich zu machen.
Das Zimmer ist in einem hellen Babyblau gestrichen. An Emilys Wand hängen Fotos, Sprüche und eine Lichterkette ist um ihr Bett gewickelt. Ihre Ecke sieht wirklich sehr gemütlich aus im Gegensatz zu meiner noch kahlen Wand und meinem eintönigen Bettbezug. Emily ist nicht da, sie ist mit irgendwem in die Stadt gefahren , deshalb habe ich das ganze Zimmer für mich.
Ich falte meine Klamotten und lege sie ordentlich ins Regal. Oben die Oberteile und unten die Hosen. In einer Kiste lege ich meine Unterwäsche zusammen und auch Socken und Gürtel staue ich in einer anderen Kiste zusammen. Die andere Hälfte des Regals fülle ich mit Büchern, CD's und ein paar DVD's.
Ich wickle mein Bettzeugs mit einem rosé farben Bettbezug ein auf dem blaue Herzchen gedruckt sind, etwas kindisch, ich weiß. Auf der Rückseite des Bettbezugs sind Mickey Maus und Minnie Maus gedruckt die eng aneinander umschlungen sind und hinter ihnen die Sonne untergeht und all dass von einem riesigen blauen Herz umrahmt. Ich liebe diese Bettwäsche, sie gibt mir das Gefühl in meinem 'Kinderzimmer' Zuhause zu sein. Ich lege auf meinem Bett noch ein paar kleinere Kissen und eine dünner weiße Kuscheldecke am anderen Ende des Bettes. Auf meinem kleinen Tisch neben meinem Bett (eine alternative zur Kommode) stelle ich zwei Duftkerzen, ein in weiß die nach Vanille duftet und eine in rosé die nach Rosen duften soll.
Auf meinem Schreibtisch stelle ich eine Tischlampe und meine Stifte in einer Art Vase.
Auf dem Regal stelle ich noch einpaar Fotorahmen mit Fotos von meiner Familie auf und die Blumen die Mama mir heute zum Abschied geschenkt hat.
Meine Schuhe stelle ich geordnet an der Wand, an der Heizung am fenster hänge ich meine paar Taschen fest. So, das wars dann.
Ich schaue meine Zimmerhälfte an und es sieht wirklich schon etwas gemütlicher aus, aber gleichzeitig steigt ein unwohles Gefühl in mit auf. Es sind alles meine alten Sachen die ich mitgenommen habe, aber es ist komisch sie an einem neuen Ort einzurichten. Es ist irgendwie nicht das selbe wie Zuhause bei Mama und Papa und meinem kleinen Bruder Joel.
Ich lege mich auf mein Bett. Es war ein anstrengender Tag. Soviel neues ist auf mich zugekommen. Soviel neues wird noch auf mich zu kommen. Ich habe etwas Angst davor nun alleine die Verantwortung für mich tragen zu müssen, aber ich freue mich auch schon auf die neuen Aufgaben und Überraschungen die auf mich zukommen werden. Aber für heute solls erstmal gewesen sein. Ich schließe die Augen und versuche etwas zu schlafen.
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Stay
Teen Fiction"Siehst du. Das ist was ich meine. Ich habe keine Lust Dinge zu tun die mir oder dir Schaden antun könnten" Manchmal erscheint mir Noa sehr vernünftig. Nein, es scheint nicht nur so, es ist so. Wir gehen duch die Brücke entlang und er zerrt mich sch...