Es war dunkel, tiefste Nacht als ich plötzlich helle Lichtblitze über den Himmel schnellen sah. Ein tiefe Erschütterung des Bodens folgte, dann stille... Kurz darauf ertönten die schrillenden töne, der Grenzsicherung. Auf einmal rannten Grenzsoldaten durch die Straßen, sie schrien durch die Straßen: „Artilleriefeuer im Anflug! Alle in die Luftschutzbunker!" Daraufhin fielen schon die ersten Artillerieschläge. Sie vielen direkt in die Kasernen. Menschen schrien. Und Iích stand regungslos auf der Straße. Weiter Schüsse fielen, ein Mann rannte zu mir und schrie mich an: „ Lauf um dein Leben! Die Deutschen kommen!" Erst ab diesem Zeitpunkt verstand ich den Ernst der Lage. Ich dachte an meine Familie und wollte nach Hause rennen. Weit kam ich jedoch nicht, denn der Wohnblock war abgesperrt. Ein Soldat kam mit schnellem Schritte auf mich zu, sein Gesicht war nur schwach unter den Straßenlaternen zu sehen, doch sein Gesicht schien mir irgendwie bekannt, doch er schrie mich mit angestrengter Stimme an: „Dieser Wohnblock wird jeden Moment bombardiert, renn' zu den Bun..." In diesem Moment fielen weitere Artillerie Schüsse, vielleicht 100 Meter von uns, in die Wohnblöcke ein. Durch die Druckwelle wurden wir mit voller Wucht über die Straße geschleudert. Betonblöcke flogen durch die Luft. Und plötzlich sah ich nur noch schwarz.
Irgendwann erwachte ich zwischen zwei komplett zerstörten Wohnblöcken mit dem Soldaten. Er bemerkte sofort, dass ich erwacht war. Er sprach zu mir, in die ferne schauend: „Wieso bist du nicht beim Wehrdienst, Witold?" Ich blickte zu ihm, jedoch konnte ich ihn nur von hinten erkennen. Woher kannte er meinen Namen und woher wusste er, dass ich mich der Wehrpflicht weigerte? Ich rief zu ihm hinüber: „Wer bist du?" Er drehte sich um und ein schwarzes, vernarbtes mit Blut überströmtes Gesicht blickte zu mir. Ich erkannte ihn auf den ersten Blick, es war Adam, ein alter Freund von mir. Ich kenne ihn noch aus meiner alten Siedlung vor dem Krieg, wir haben früher oft zusammen gespielt. Plötzlich rief er zu mir: „Geh in Deckung!" Er sprang von seinem Betonvorsprung neben mich. Wir legten uns in eine komplett zerstörte Ruine, so dass man uns nicht sehen konnte. Kurz darauf fing der Boden an gefährlich zu beben, gefolgt von einem tiefen Ton und knackendem Asphalt. Das Geräusch kam immer näher bis ein Panzer vorfuhr. Ich schaute Adam an der genau so wie ich vor Angst zitterte. Plötzlich verstummte alles; totenstille machte sich Breit. Auf einmal hörten wir Schritte, mir wurde immer mulmiger. Die Schritte fühlten sich an als würde derjenige auf mir herum treten. Um jeden Schritt, schlug mein Herz schneller. Ich spürte schon, dass er gleich in die Ruine schaut und mich erschießt. Dann wieder Stille und kurz darauf rief die Person: „Luft ist rein, Oberst Lamprecht!". An seiner Stimme erkannte ich sofort, dass er ein Deutscher war. Er schritt wieder nach draußen. Wieder bebte der Boden und der Panzer fuhr weiter. Ich konnte wieder aufatmen genau so wie Adam. Wir standen auf und musterten uns erst einmal. Dann Umarmten wir uns. Wir hatten uns solch Lange Jahre nicht mehr gesehen. „Ich dachte ich werde dich nie wieder sehen!" „Ich bin froh dich zu sehen." „Was tun wir jetzt?" „Wir können hier nicht bleiben, es ist zu Gefährlich. Du bist nicht beim Militär angemeldet, du wirst kein großes Problem haben von hier zu verschwinden. Lauf nach Deutschland und versuche dort unter die Deutschen Soldaten zu kommen. Da hast du eine größere Chance ", Ich war ganz und gar nicht einverstanden. „Ich schaffe das alleine nicht. Und wie soll ich mich unter die Soldaten mischen? „Ich kann das nicht, Adam. Ich kann nicht gegen meine eigene Familie, Freunde und mein Land kämpfen!", erwiderte ich ihm. „Ich kann hier nicht weg, wenn ich verschwinde, werden die nach mir suchen und mich umbringen." „Nicht wenn du bereits tot bist..." „Wie meinst du das? Willst du mich etwa umbringen?" „Nein natürlich nicht, aber deine Dienstmarke sagt doch darüber aus, ob du tot oder lebendig bist." „Das stimmt, was willst du denn machen?" „Wir müssen deine Marke einem toten Soldaten anhängen."
Kurz darauf begaben wir uns auf die Suche nach einem toten Soldaten. Wir liefen durch die Straßen, sahen aber weit und breit keine Leichen. Grade wollte ich Adam auf die Schulter tippen und ihm sagen, dass es keinen Sinn hat nach toten Soldaten zu suchen, rief plötzlich eine deutsche Stimme: „Stehen bleiben! Polizei!" Wir rannten so schnell wir konnten, mit dem Wunsch den Deutschen abzuschütteln, in den Wald. Er verfolgte uns und schrie: „Haltet sie auf!" Auf einmal ertönte ein Schuss und zwischen uns zischte eine Kugel. In dem Moment stolperte ich und der Soldat stürzte sich auf mich und er drückte mir sein P-38 Walther an den Kopf und band mir währenddessen meine Hände zusammen. Als er mich grade an einen Baum fesseln wollte, schlich sich Adam an ihn von hinten an und schlug ihm mit einem Stein auf den Kopf. Der Deutsche kippte stumpf zur Seite, und seine Waffe fiel ebenfalls zu Boden. Dann Band mich Adam los und wir nahmen die Walther an uns. „Du hattest großes Glück, er hätte dich erschießen können.", sprach er zu mir, mit einer belehrenden Stimme. „Komm! Wir müssen weiter." Offenbar hatte der Schuss Aufsehen erweckt, denn wir hörten um uns herum Deutsche laufen. „Wir müssen uns eingraben, Witold." Sofort begannen wir, uns hin und gruben uns in die herabgefallenen Blättern der Eichen einzugraben. Kurze Zeit darauf schlief ich ein. Auch Adam muss eingeschlafen sein, als ich erwachte deutete alles darauf hin, dass ich hier schon ziemlich lange hier liegen muss, denn die Sonne ging allmählich unter. Ich grub mich aus dem Laub aus und tastete den Boden nach Adam ab, jedoch war keine Spur von ihm zu finden. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, was sollte ich tun wenn Adam verschleppt wurde oder gar tot ist?