Die Sonne geht unter. Ich packe meine Ausrüstung zusammen. Zieh mir meinen Mantel an, setze die Gasmaske auf und packe den Rucksack auf meinen Rücken. Er wird von Tag zu Tag leichter. Der gleiche Weg wie gestern. Die gleiche Uhrzeit. Seit der Apocalypse wird es im Winter später dunkler. 21:00. Die gleichen Graffitis im Tunnel. Die gleiche Stille.Der gleiche Wind zieht durch meine Jacke. Ich spür die kälte in meinen Venen. Nein. Die Elektronik hat meinen Körper noch nicht übernommen und das wird sie auch nicht. Irgendwann werde ich die Regierung stoppen. Aber das hat noch Zeit. Die Dogtags, die durch den Wind anfangen zu klappern und mutierte Hunde anlocken,erinnern mich an das Vergangene. Wie jedes mal. Der erste von links. Der zweite von rechts. Beide mit einem gekonnten Hieb in zwei geteilt. Immer noch Blut. Aber komisches Blut. Dunkleres Blut. Fast schon schwarz. Die Blutlache von gestern getrocknet, die von heute frisch. Heute die Machete. Morgen der Sportbogen? Gute Idee. Zu viel Auswahl. Zu viele Waffen.Egal welche Waffe ich töte alles. Egal wo. Egal wann. 21:30. Es dämmert. Ich streife durch die leere U-Bahn Station. Totenstille. Verweste Raben auf den Böden. Alte Werbung an den halb abgerissenen Wänden. Offene Decke. Ich bewege mich Schritt für Schritt durch die U-Bahn. Streife mit den Handschuhen über das kalte, alte, rostige, verstrahlte Metall. Es fühlt sich wie Zuhause an. Wie damals als wir jeden morgen mit der U-Bahn zur Universität gefahren sind und Mittags zurück. Die gefillterte Luft tut gut. Nicht so stickig wie in den Bezirken. 22:00. Ich mache mich auf den Weg zur universität. Jetzt ist es komplett dunkel. Langsam schiebe ich die knarrende Tür auf. Die Schrift darüber ist schon teils abgeblättert. Man erkennt nur noch ein "Oc anside Sch ol of Busine s nd Tech ol gy" Die Computerräume besitzen teils zerstörte, alte Computer. Ich war seit 5 Jahren nicht mehr hier. Die Apocalpyse ist ein Jahr her. Die Zeit vergeht schnell. Es verändert sich viel. Ich schaue mich ein bissschen im Schulgebäude um. Bringe den Wissentschaftlern ein paar Büchsen mit zum Untersuchen. Die Regierung verbat mir hier hin zu gehen, die Wissenschaftler wissen es aber nicht.Es gibt hier keine Überwachung mehr. Hier ist man frei und dennoch eingeschränkt. 22:30. Das erste mal nach der Apokalypse betrete ich seine Wohnung. Er müsste hier noch liegen. Ich betrete die Küche. Das pure Chaos wie immer. Ich erriner mich an die schönen Zeiten mit ihm. Wie wir zusammengekocht haben und seine Mutter fast ausgerastet ist. Dann öffne ich die quietschende Stahltür zu seinem Zimmer. Er liegt auf seinem Bett. Ich geh zu ihm. Nehme seine VR-Brille ab. Streife durch seine Haare. Er muss vor kurzen erst gestorben sein. Der Bunker hat die Strahlung lange abgehalten. Er wird sich eingeschlossen haben. Er wusste das es mit ihm zu Ende war. Deswegen hat er sich die VR-Brille aufgesetzt. Ich nahm ihm seine Dogtags ab. Ich bin zu spät. Es tut mir leid. Ich konnte das versprechen nicht einhalten. Knieend nahm ich seine Hand. Tränen in und auf meiner Gasmaske. Die Dogtags in der anderen Hand. Unser Versprechen. Bei einer Apokalypse an der Seite des anderen zu kämpfen. Sich gegenseitig beschützen. Der zweite Verlust. Die Regierung wird es bereuen. Ich band mir seine Dogtags die zu meinen passten um den Hals und setze ihm die VR-Brille wieder auf. Auf seinem Schrank stand immer noch das Bild von uns. Damals waren wir 13. Ohne Sorgen. Ohne Ängste. Von den Gedanken getrieben bewegten sich meine Beine mechanisch zu unserm Lieblingsspielplatz. Alles zerstört. Ein Rascheln. Nicht auf dem Radar. Keine Kontaktperson. ich hörte ein Zischen. Keine Sicht. Rascheln. Schmerzen. Starke Griffe. Erst nach einem Lachen erwachte ich aus meinem Tagtraum. Die Sicht wurde besser. Daniel rüttelte mich und schrie mich an wieso ich hier sei. Er war vom G Block. Wir kannten uns flüchtig. Er wusste das mir dieses Gebiet verboten wurde. "Ich wusste ja nicht das du es bist. Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen. Dachte du wärst einer von den Mutierten." "hm..ja alles gut." Ich schaute nervös um mich. "Ich sag niemandem was keine Sorge. Komm wir gehen wieder zum Tower. Gleich ist Schichtende." Er nahm meinen Arm und ich nickte ihm zu. Scheiße. Riesen große Scheiße. Nicht nur das er weiss das ich hier war. Ich hab Schwäche gezeigt. Ich hätte ihn einfach erledigen sollen. Wieso hing ich so in gedanken fest?! scheiße scheiße scheiße. Ihm vertrauen? Ich vertraue niemandem mehr seit den vorfällen. Ihn jetzt umlegen?Nein schlechter Zeitpunkt. Aber das wird er aufjedenfall bereuen. Niemand legt sich mit mir an. Niemand stört mich wenn ich unterwegs bin. Schon gar nicht dieser möchtegern Junge. 01:00. Wir laufen an der alten Tankstelle vorbei. Ich war damals da sehr viel...Vorallendiengen mit Max und Jack. Wir fuhren immer mit dem alten Geländewagen her und kauften Bier. Ob die beiden noch lebten? Max wird bestimmt eine der Rebellenanführerin sein und Jack macht sicher sein eigenes Ding. Ich werd den beiden bestimmt eines Tages wieder begegnen. Ich fing an zu lächeln aber dies verging mir sofort als ich die Explosion hinter mir hörte und Daniel meine Hand griff und mit mir los rannte. Im Augenwinkel sah ich wie ein Rebell mit der Sniper in meine und Daniels Richtung zielte. Dann kam die Kugel. Dann das Blut. Ich nahm mir meine Waffe von Daniels Leiche wieder und rannte..Das waren locker 15 Rebellen und ich hab für heute echt genug. Aber wenigstens macht Daniel mir keine Probleme mehr. Ein Problem weniger. Ich schüttelte die Rebellen nach ca 2 Stunde Parcour-Lauf und ein paar Toten ab und fand meinen Weg zurück zur Mauer und meinem Tower. Ich legte meinen Ausweis auf den Scanner vor einem weiblichen Cyborg und wurde direkt mit den mechanischen Worten: " Wilkommen zurück Cathrine, ich hoffe ihre Arbeit war erfolgreich." begrüßt. Ich hasse diese Cyborgs. Sie sehen zwar gut aus und sie seien bestimmt hilfsvoll aber sie sind nervig und unmenschlich. Ich setzte ein gespieltes Lächeln auf und nickte nur. Das Tor öffnete sich und ich bewegte meine Beine in Richtung D-Block. Ich lief durch die etlichen Schleusen und kletterte die Leitern zu meinem Apartment hoch. Die erste Schleuse scannte mich von oben bis unten und dann ging die zweite Schleuse auf. Ich kam in meinen Ausrüstungsraum sortierte alles wieder ein und machte meine etlichen Bildschirme an. Durch die nächste Schleuse kam ich in meine Privaträume. Auf meinem kleinen Herd machte ich mir ne Dose Ravioli fertig und schob ne alte DVD in den alten DVD-Player. Die Regierung bat mir so viele neumodischen Dinge an aber ich lehnte das meiste ab. Dosen Ravioli halten sich bei nahe ewig und solange sie noch gut sind liebe ich sie. So viele alte Erinnerungen. So gute Zeiten. Das Bett auf dem ich jetzt saß war relativ bequem und ich genoss meinen Film und meine Ravioli. 5:00 Ich stehe in der Dusche und das Wasser prasselt meine Schultern runter. Es ist jedes mal herrlich die enge Ausrüstung auszuziehen und einfach nur zu fühlen wie das Wasser durch die Haare, übers Gesicht und dann den Oberkörper und den Rest runter gleitet. Das einzige was stört ist die Elektronik die teilweise in meinem Körper verbaut ist. NAch der Dusche lege ich mich in mein Bett, schließe die Kabel an und schreibe mein Logbuch 364...
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THE TAKEOVER
Science Fiction2086 - Die amerikanische Regierung hat mit chemischen Waffen die atomare Apokalypse ausgelöst und ihre eigenen Soldaten, die die restlichen Überlebenden töten sollen los geschickt. Es gibt die Armee, die für die Regierung kämpfen und die Rebellen, d...