Der Wolfsdämon und die Menschen

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Zu einer anderen Zeit, in einer anderen Welt lebte einst ein junger Wolfsdämon. Der Name des jungen Mannes war Ookami. Augenscheinlich unterschied ihn nur wenige Sachen. Wohl der größte Unterschied waren seine in Rot-Schwarz schimmernde Ohren und Schwanz eines Wolfs. Seine jüngere Schwester Usagi, ausgestattet mit weisen Hasenohren hatte zwar im Gegensatz zu ihrem Bruder einen schwachen Körper doch war stets eine froh Natur.

Die beiden Geschwister lebten weit abgeschieden von den Menschen, einen guten Tages-Marsch vom nächsten Menschendorf. Ihr Leben war zwar bescheiden doch immer von Glück begleitet. Eines Tages in einem harten Winter wurde Usagi schwer krank. Ihr Fieber grenzte sogar für Normale Verhältnisse an Lebensgefahr. „Halte nur ein wenig durch kleine Schwester, ich werde ganz sicher Medizin für dich besorgen" waren seine letzten Worte vor seiner Abreise.

Ohne zu zögern packte Ookami seine Ausrüstung zusammen und rannte so schnell wie er konnte durch die Nacht. Er rannte die ganze Nacht durch, so erreichte er das Menschendorf bei der Mittagssonne. Überall standen Menschen mit Ständen die ihre Waren präsentierten. Kinder liefen rum und die Erwachsenen unterhielten sich alle samt Lachend. Ookami hatte nie gute Erfahrung mit Menschen gemacht aber so schienen sie fröhlich. Sofort ging er auf eine große Ansammlung von Menschen zu. Doch anstatt die wie erwartete Hilfe auf seine Bitte zu bekommen Straften ihn die Menschen böse Blicke, beschimpften und bewarfen ihn mit Sachen. Ookami rannte schnell in Sicherheit um sich eine neue Taktik zu überlegen. Langsam wurde sein Herz von Hass übermannt. „Was für wieder wertige Wesen. Sie mögen mich hassen doch wieso Usagi? Na wartet, das werdet ihr mir Büßen" dachte sich Ookami im Stillen, bereit das ganze Dorf in Schutt und Asche zu legen. Doch plötzlich griff eine dünne knochige Hand nach seiner Schulter. „Sträube dich nicht junger Wolf. Die Menschen mögen dir mit Hass entgegen treten aber bitte Hasse sie nicht. Sie verstehen fremde Dinge nicht, sie sehen nicht was wirklich in dir steckt". Ruckartig drehte sich Ookami und packte die Person am Kragen. „Wer denkst du bist das, das du dir erlaubst mir..." unterbrach er langsam seine Rage als er das Gesicht der Person betrachtete. Es war eine alte Blinde Frau aber obwohl ihre Augen nichts mehr wahr nahmen konnte sie sehen was wirklich ist. Er ließ das Mütterchen runter und entschuldigte sich aufrichtig, doch die ältere Dame machte sich nichts da raus. Sie erzählte Ookami von einer Lösung für Usagi. Gerührt durch die Netten und herzlichen Worte der alten Frau war er den Tränen nah doch dies durfte ihn jetzt nicht zurück halten. Er bedankte sich geschwind und rannte wieder los, abseits der Menschen. Das Mütterchen riet ihm der Berg nördlich aufzusuchen, auf dem sollte eine Gütige Berggöttin leben. Sie würde Usagi heilen können, nur leider gab es ein Problem. Die Spitze des Bergs war zwar höher als sein Blick es ihm erlaubte aber gerade im Winter grenze es an ein Wunder ihn zu erklimmen. Für Ookami gab es aber keine Ausflüchte, er dachte nur an Usagi und machte sich an den Aufstieg. Er kletterte 3 Tage und Nächte, die Quittung dafür war das er auf der Spitze des Berges zusammenbrach im Schnee, bereit seinem Erfrier Tod zu sterben.

Als er wieder zu Bewusstsein kam erkannte er eine Silhouette doch sie wirkte nicht wie die eines Menschen. Die Ohren standen aufrecht auf dem Kopf, genau wie bei ihm. Ebenfalls sah er einen Buschigen Schwanz. Zuerst dachte er das dies nur eine Illusion wäre doch das Mädchen das hinter dieser Silhouette verbirgte. Mit ihr verband Ookami seine Schlimmste Erfahrung zu Menschen.

Vor langer Zeit als Ookami noch jung war spielte er immer mit einem Menschenmädchen, sie sah ihn nicht als Missgeburt oder Monster wie die anderen Menschen. Für sie war er einfach ein normaler Junge. Doch als sie sich eines Tages wieder zum Spielen treffen wollten kam sie nicht. Ookami rannte ins Dorf weil er nicht wusste was los war. Im Dorf war ein riesiger Schrein aufgebaut, ihn herum standen nur Erwachsene bis auf eine Ausnahme, Ookami's Spielgefährtin. Die Menschen schrien sie an, schlugen sie. Das Mädchen wollte anfangen zu weinen aber dann traf ihr Blick Ookami. Er war vollkommen bleich, verängstigt denn er verstand nicht was dies Bedeutet. Das Mädchen schenkte ihm ihr wärmstes Lächeln und bildete mit ihren Lippen die Worte renn weg. Ookami tat wie ihm geraten und rannte. Hinter ihm kam das Rauschende Geräusch von Feuer her. Die Menschen schrien etwas ihm Chor doch er verstand nur „Oh bitte große Götter, nehmt dieses Mädchen als Opfergabe dafür das sie mit einem Dämon verkehrte, Möge sie als eine Reinkarnation eurer wiederauferstehen".

Für ein Kind war dies nicht zu begreifen aber ab da fing Ookami an seine Gefühle zu realisieren. Er erblickte wieder die Augen des Mädchens, obwohl ihre Augen eine scharfe Pupille hatten war das eisblau in ihnen sehr deutlich. Dies war wirklich das einzigste Mädchen das Ookami je liebte.

Die Göttin kam ihm immer näher. So erkannte er dass der Schwanz und die Ohren zu einer Katze gehörten. Ookami verschlug es komplett die Sprache.

„Ah du bist auf gewacht, wie schön. Ich dachte beinah du wärst da draußen umgekommen. Dabei musst du doch die Medizin für deine Schwester holen". Der wiedererweckte verstand nichts, woher wusste sie von Usagi? Die Göttin kicherte nur beherzt auf das entstellte Gesicht Ookami's. „Tut mir Leid, mein Name ist Übrigens Neko, ich bin die Göttin die du gesucht hast. Durch meine Magie hab ich erfahren für was du diesen schweren Weg auf dich genommen hast. Deine Wunden habe ich versorgt und die Medizin steht ebenfalls schon bereit. Wenn du möchtest kannst du sofort abreisen". Auf dieses warme Lächeln konnte Ookami nur einfach nicken, ihn überrannten die Ereignisse vollkommen. Dies konnte er sich aber nicht anmerken lassen. Er packte seine Sachen und machte sich auf den Rückweg.

Neko verabschiedete sich von Ookami der sich alle Mühe gab die Tränen zuzuhalten. Niemals würde er die Chance bekommen mit dem Mädchen das er liebte zusammen zu sein.

Wenige Tage später erreichte er wieder sein schlichtes Heim, Usagi's Stirn fühlte sich noch wesentlich heißer an. Wenn sie nicht sofort die Medizin bekäme wäre es das für sie. Er verabreichte ihr die Medizin und ließ sie weiter schlafen. Er selbst jedoch fand in der darauffolgenden Nacht keinen Schlaf.

Am darauffolgenden Morgen sprang Usagi quietschfidel aus dem Bett, gesund wie eh und je. Ookami stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Er nahm Usagi fest ihn den Arm, doch dann liefen ihm die Tränen das Gesicht herunter. Usagi fragte verwirrt „Warum weinst du denn Onii-chan?". „Ach einfach nur so, ich bin froh das es dir gut geht" erwiderte Ookami und nahm Usagi noch fester in den Arm während er im Stillen an Neko dachte.

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