Das Lachen

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Das Café "lupo" war ein ganz besonderer Ort.
Als Mischung aus Buchladen  und Café mauserte sich das Café schnell an die Spitze der Berliner Szene Cafés.
Es war so gut wie immer bis auf den letzten Platz gefüllt.
So das es im Café nie ruhig war, was für die meisten leseratten ein Störfaktor war war für mich das reinste Paradies.
Ich saß dort nun jeden zweiten Tag .
mein Stammplatz immer extra für mich reserviert.
Ein Buch und ein heiße Tasse Tee erwarten mich immer schon wenn ich durch die grüne Eingangstür komme.
Maya die Tochter des Besitzers die dort für Ihr Studien Geld kellnerte kümmerte sich immer gut um mich und sorgte dafür das ich auch immer alles hatte was ich brauchte.
Tja das sind wohl die Vorteile wenn man schon seit Eröffnung fast täglich reinschaut.

Heute war das Treiben besonders heiter.
Das Geplapper besonders laut und die Stimmung gut.
Ich genoss es in mitten alledem zu sitzen.
So viele Leute auf einmal sprechen zu hören lässt mich immer wieder vergessen das ich es selbst nicht kann.
Klar es gibt schlimmere Sachen als nicht reden zu können,
Manchen Menschen wünscht man sogar das sie einfach ihre Stimme verlieren würden so das sie zumindest für kurz die Klappe halten.
Doch wie gesagt, nur für kurz.
Auf Dauer  ist  das fehlen von zum sprechen nötiger Stimmbänder schon belastend.
Und auch wenn es mich wie Maya es ausdrückt mysteriös wirken lässt, hätte ich die Wahl hätte ich lieber Stimmbänder.

Naja wie dem auch sei.
Da saß ich nun an nem Mittwoch um sechzehn Uhr siebenunzwanzig im Café lupo den Kopf in den Nacken gelegt ein Buch im Schoß und gab mich einfach der Geräuschkulisse hin und lauschte.
"Alles okay bei dir?" Fragte mich eine vertraute Stimme, Maya.
Mit einem breiten Grinsen wante ich mich ihr zu und nickte.
Maya war sehr hübsch sie hatte wilde schwarze Locken die sie in einem Zopf bändigte. Lippen die so voll waren und nur danach schrien geküsst zu werden und unglaublich große warme dunkle Augen die umrahmt von schier unendlich langen schwarzen Wimpern ihre Schönheit perfekt machten.
"Dann ist ja gut" lächelte sie zurück.
Neben Maya fühlte ich mich immer noch kleiner und bedeutungsloser als sonst einfach eingeschüchtert von ihrer Ausstrahlung "willst du noch Tee?" Fragte sie freundlich.
Wieder nickte ich und Maya nickte zurück.
Als sie mir eingoss beugte sie sich zu mir runter.
"Na schon irgend ein Drama entdeckt?" Sie wusste worauf ich beim lauschen aus war.
Zum Leidwesen von uns beiden hatte ich jedoch noch nichts aufgeschnappt was in jeglicher Form interessant sein könnte.
Also schüttelte ich den Kopf.
Maya seufzte leise "schade... Naja du rufst mich wenn du eins hast nicht !?"
Mit wilder Entschlossenheit nickte ich überschwinglich, ich würde sie rufen,so laut ich nur konnte.
Maya lachte hinter vorgehaltener Hand.
Und das war etwas das schätze ich an Maya mit am meisten, ihr Lachen.
Denn ganz hingegen ihres Auftretens und ihrer Ausstrahlung war ihr Lachen sehr derb.
Sie grunzte sogar wenn man sie dolle zum Lachen brachte. jedes Mal wenn ich Maya Lachen hörte  fragte ich mich wie wohl mein Lachen klingen würde hätte ich Stimmbänder ... Wie wohl meine Stimme Klinge würde...
So auch jetzt und so driftete ich wie schon so oft in Gedanken ab die ich alle schon einmal gedacht habe.
Ich merkte garnicht wie Maya den Tisch verliß um andere Gäste zu bedienen.
Milde lächelnd saß ich einfach nur da und dachte über meine Stimme nach.
Und so viel mir auch genau so wenig wie Mayas Abwesenheit  auf das ich seit gut zehn Minuten beobachtet wurde.
Auf der anderen seite des Cafés inmitten einer schwatzenden Gruppe Teenager saß er.
Dort sah er mich das erste Mal.
Und dort beschloss er das das an diesem Mittwoch nachmittag ganz sicher nicht das letze mal sein mag.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 14, 2016 ⏰

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