Kapitel 18

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Joanna Beth Harvelle


Da stand der Vater des Mädchens in der Tür, dessen Schloss herausgerissen war.

"Was ist denn hier lo-", wollte er verärgert seine Tochter anschreien. Doch dann sah er sie, sie war verängstigt. Das lag nicht an den drei Teenagern, die sich in ihrem Zimmer befanden, sondern an der Leiche, die geköpft da lag.

"Komm her, Emmchen!", forderte er sie auf. Seine Stimme war plötzlich viel ruhiger.

Das Mädchen lief auf ihren Vater zu, während ihr die Tränen die Wange hinunter liefen.

Melissa gesellte sich also zu ihren Freunden, die sich noch versuchten zu entspannen - der Nachzehrer war überraschend stark gewesen.

Doch der Nachzehrer war auch überraschend hartnäckig: hinter den drei Jägern rappelte er sich unbemerkt auf. Wortwörtlich kopflos streckte er die Arme nach ihnen aus.

Melissa spürte, dass irgendetwas ihren Rücken berührte. Als sie feststellte, dass Draco jedoch nicht hinter ihr stand und es somit nicht sein konnte, griff sie nach dem Etwas und sah über ihre eigene Schulter. Nur schemenhaft sah sie die Gestalt und stieß sie mit dem Ellbogen von sich.

Dann konnte sie sich umdrehen, schnell zum Bett von Emma Ermel flitzen und sich die Decke nehmen.

Erst jetzt bemerkte der Rest, was sich abspielte.

Mit dem Satz: "Hör doch mal auf zu nerven!", fing sie den Körper ein. Draco kam ihr zu Hilfe und saß auch kurz danach auf dem, sich immer noch wehrenden, Nachzehrer, der nun in eine Decke eingewickelt war. Melissa hatte ihm einen lebendigen Boxsack geschenkt.

Sehr aufmerksam, freute sich der Junge und schlug noch ein-zweimal auf die Leiche ein.

Ina trennte die Tochter etwas unsanft von ihrem Vater und drückte Herr Ermel an den Schultern an die Wand.

"Sie werden mir jetzt genau zuhören, denn ich werde mich nicht wiederholen", zischte sie. Sie fuhr bedrohlich fort, immer lauter werdend: "Wir wissen genau, dass Sie für das hier verantwortlich sind. Also werden Sie mir erklären, was es damit auf sich hat und wessen Leiche Sie zum Leben erweckt haben!"

Seinem Blick zu urteilen war er eingeschüchtert.

"Nicht nur meine Tochter hat sie gesehen, Annemarie. Sie war die beste Mutter und Frau, die man sich hätte wünschen können."

Ina drückte ihn noch ein wenig fester an die Wand, löste dann jedoch ihren Griff.

"Der Geist ihrer Frau ist bei Ihnen aufgetaucht?"

"Ja. Um sich zu verabschieden. Ich habe sie gefragt, wer ihr das angetan hat. Es war dieser Bastard Heinrich Meier. Ich brauchte Vergeltung, ich wollte Rache. Und als mir so ein Fremder dieses Buch angedreht hat, stand da die Lösung."

"Sie haben ein Monster erschaffen!", schrie Ina ihm ins Gesicht. Melissa stellte sich neben sie. Draco bewachte den Fast-Toten und seinen reglosen Kopf.

"Es sollte doch nur die Meiers töten!", winselte er.

Dann stieß Ina ihn wieder unsanft an die Wand: "Wessen Leiche ist das!?", fauchte sie.

"Holbrecht Meiers", schuldbewusst verzog er das Gesicht.

Ina ließ ihn endgültig los und ging zum Bett der kleinen Emma. Dann entfernte sie den Kopfkissenbezug und trat den Kopf in diesen hinein.

Melissa näherte sich Herrn Ermel: "Was für ein Buch hat man Ihnen gegeben?", hauchte sie neugierig.

"Ich hole es!", antwortete er, immer noch aufgebracht.

Carry On 4 - Age of Gommorha (SPN-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt