Nacht 6 - Riven

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"Wir sind hier im Placidium, die Hauptstadt Ionias." erklärte Yasuo und deutete auf das Gebäude hinter sich. Der Weg vor ihnen führte den Berg hinab, über weitere unendlich viele Brücken.

"Unten ist der Städtische Teil vom Placidium, dort leben die Ionier und dort treffe ich auch einen alten Freund wieder." Riven runzelte die Stirn. Sie hatte im Unterricht einiges gelernt über die Teile Ionias, es gehörte einfach dazu, Valorans Länder zu kennen. Aber über das Fest zum bevorstehenden Blutmond wusste sie nicht allzu viel.

"Das Fest fängt hier bald an, was wird es zu sehen geben?" fragte sie ihn und sah sich um. Ein Mann stand auf einer Leiter neben einem kleinen, weiß gestrichenen Haus und hing runde Lampions auf. Je weiter sie hinab stiegen, desto mehr Menschen begegneten sie, die ihre Häuser schmückten und sich aufgeregt unterhielten.

"Im großen Sirenengarten wird zusammen ein großes Feuerwerk veranstaltet und es gibt essen, es wird getanzt und ein paar alte Traditionen gepflegt. Ich selbst habe nur einen Blutmond bisher sehen können, aber ich war sehr jung und mein Bruder hat mich die ganze Zeit an der Hand gehalten..." Bei der Erinnerung musste Yasuo lächeln. Sein großer Bruder Yone hatte ihn breit angegrinst und zum Himmel gezeigt. Zahlreiche farbige Feuerwerke hatten das dunkel erhellt und ihn sehr beeindruckt. Nun war es knapp 20 Jahre später und er kam nur zufällig her. Riven freute sich insgeheim schon sehr, an den Feierlichkeiten teilzunehmen, auch wenn sie vielleicht nicht die richtige Person dafür war. Sie war aus dem Noxus, das dunkle Land mit den Kriegern die sowieso alle angriffen, oder? Das erzählte man über ihren Heimatort.

"Komm, es ist nur noch ein kleines Stück, dann kann ich dir mein liebstes Gasthaus zeigen. Das letzte Mal hier ist schon einiges her.

"Was gibt es denn noch hier zu sehen?" fragte sie Yasuo, sie war sehr neugierig über diesen hellen Ort voller freundlicher und freudiger Menschen.

"Oben im Schloss, oder wie man es nennen kann hast du ja schon einiges gesehen. Nun, es gibt noch den Ort der Buße für die Mönche, das Shojin-Kloster. Den benannten Sirenengarten wirst du noch zu sehen bekommen.sonst würden mir nur noch die Trainingsplätze und die Schmieden einfallen." Riven nahm jede Information auf und ordente sie innerlich. Wann sonst würde sie die Gelegenheit haben, jemals wieder herzukommen? Drei kleine Mädchen liefen ihnen vor die Füße.

"Hier, nimm auch einen Blumenkranz!" sagte die Kleine im grünen Kleid. In ihren Händen hatte sie einen Kranz mit rose farbenen Blumenkranz. Riven beugte sich ein wenig herab, sodass sie ihr de Blumen auf den Kopf setzen konnte. Das Mädchen grinste breit und zeigte ihre Zahnlücke.

"Ein schönes Blutmondfest!" rief sie im Weglaufen ihr zu. Lächelnd winkte sie den dreien.

"Steht dir!" lachte Yasuo und ging weiter. Ein wenig kam es ihr vor, als ob er sich lustig machte über ihre Freundlichkeit, aber es schien ehrlich gemeint zu sein. Ein Paar Minuten Fußweg weiter standen sie vor einem Gasthaus, die Tür war etwas zerkratzt und wurde mit rießigen Eisenscharnieren gehalten. Yasuo ging vor und lief einfach gerade aus zur Theke. Etwas eingeschüchtert folgte sie ihm in das Halbdunkel, sah sich um und entdeckte einige seltsame Gestalten an den Tischen ihre Mahlzeiten oder Getränke einnehmen. Ihre Begleitung unterhielt sich mit einem Mann, etwa so groß wie er und einer langen Narbe auf der Wange. Von dem Spirituellen an Ionia spürte sie nichts mehr, sondern nur die vielen Blicke der anderen, die sie musterten. Schnell lief sie an die breite Theke.

"Dankeschön, dafür schulde ich dir was." Der Mann winkte nur. "Das ist schon okay, du hast mir viele Male geholfen, da ist diese kleine Information nicht sehr wichtig." Die beiden verabschiedeten sich freundschaftlich, dann gingen sie wieder ins Freie.

Mondblüten (League of Legends FF) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt