Emma und Merle, beide 17 Jahre alt, leben auf einen Bauernhof im schönen Salzburger Land.
Es war ein Tag wie jeder andere auch, ein wolkenloser Himmel, die Sonne schien und die Temperatur im Schatten lag bei heißen 40 Grad. Merle die beste Freundin von Emma kam auf Besuch um die kleinen Minischweine, die die letzte Nacht auf die Welt gekommen waren, anzusehen.
Doch da lernte Merle das wahre Landleben kennen! Emma erklärte ihr, dass das hier so üblich sei, dass die Tiere die bei der Geburt nicht das Wunschgewicht des Bauern hätten, "nicht mehr gebraucht" würden und auf den Müll müssten. Merle traute ihren Ohren nicht. "Die Ferkel können doch nichts dafür!", schrie sie durch den Stall.
Leider war dies nicht nur bei den Ferkeln so. Auch bei den Hühnern wurden die befruchteten Eier vernichtet.
Merle drehte durch als sie sah, wie der Bauer drei Ferkel zum Müll trug. Emma und Merle beschlossen von nun an die Tiere vor dem Tod zu retten. Sie setzten sich zusammen und schmiedeten Pläne. Merle hatte noch zwei Wurfboxen zuhause, die sie für die Kücken brauchten. Am nächsten Tag ging es los. Die beiden trafen sich gegen 6 Uhr morgens und gingen zu den nahe liegenden Bauernhöfen um das Glück der Tiere zu retten.
Eine Woche später hatte sich bereits mächtig was getan. Die beiden suchten sich Hilfe zum bauen der Boxen, Weiden und Auslaufställe für Pferde. Die Hühner hatten sich mittlerweile eingelebt und tänzelten friedlich herum. Die Eltern der beiden waren nicht sehr begeistert von der Rettungsaktion. Sie hatten ständig nur Geld im Kopf. Doch Emma und Merle ließen sich nicht Unterkriegen, im Gegenteil: Es lief immer besser und die beiden hatten immer mehr Ideen.
Emma wollte ein Stadtfest zu organisieren, um an Geld für die Verpflegung der Tiere zu kommen. Sie backten Kuchen und machten Marmelade, Brot, Käse und viele andere Leckereien.
Merle stellte den Tisch auf für das Kinderschminken. Auch eine Tombola und eine große Spenderbox gab es!
Wilhelm, ein Pony welches sie gerettet hatten, wurde noch eingeritten und stand auch für eine Runde im Stall bereit. Emmas Freund Phil kam, um zu helfen. Doch es blieb nicht alles friedlich. Phil hatte seit langem nur wenig Zeit für seine Freundin, doch anstatt zu helfen, hing er ständig an seinem Handy um mit seinen Eltern zu sprechen. Emma fühlte sich wie in einem falschen Film. Hinter ihnen stand die Arbeit. Emma wurde böse, drehte sich um und fing an Brot zu backen. Merle wunderte sich. Sie ging zu Emma und fragte was los sei. Emma schluchzte herzzerreissend vor sich hin und brachte kein Wort raus. Ab dem Moment war klar, da stimmte etwas nicht. Merle bat Phil nachhause zu gehen, den niemand stand hier nutzlos mit dem Handy herum. Auf dem Hof ging es schnell voran und alles lief nach Plan. Kurz darauf kamen Nachbarn rüber um zu Helfen. Tobias, der kleine Nachbarsjunge verfilmte den Hof und das Werk für das Fest. Doch schnell musste Merle klar stellen dass, das Leben kein Zuckerschlecken war. Sie ging in die Küche um nach Emma zu sehen. Plötzlich war alles so still. Emma lag regungslos auf dem mit Marmeladen verschmierten Boden. Merle rüttelte an ihr bis sie langsam wieder zu sich kam. "Emma was ist los? Was ist passiert?!", schrie sie. "Merle? Ich ... ich ... ich ... ach egal", sagte Emma und stand auf.
"Jetzt sag schon, du kannst mit mir über alles reden", flüsterte Merle. "Ich .. ich bin Schwanger", antwortete Emma.
Merle reagierte gelassen auf die Nachricht und umarmte Emma. Merle sagte mit beruhigender und sanfter Stimme: Kopf hoch, das ist doch schön, dann bist du nicht mehr so alleine. Das wird unser Baby, das erste wilde Kälber Baby. Die beiden nahmen sich an der Hand und gingen auf den Hof zurück. Emma bat Merle den anderen nichts davon zu sagen bis sie sich ganz sicher sei. Emma machte sich am nächsten Tag auf den Weg in die Apotheke, um sich einen Test zu kaufen. Merle schlief die Nacht bei ihrer Freundin Emma um ihr morgens bei zu stehen.
Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr morgens: Die beiden Freundinnen konnten kaum schlafen vor Aufregung. Emma ging auf die Toilette um den Test zu machen. Merle zählte die Minuten und hört wie Emma leise am weinen sei. POSITIV, ich bekomme ein Baby! schrie Emma
Am Hof lief alles planmässig gut und sie waren auch schon weit gekommen. Emma rief Phil an, doch ohne Erfolg. Bei ihm war wie immer besetzt. Emma wurde wütend und verstand die Welt nicht mehr. Merle und Emma gingen raus um bei den Vorbereitungen zu helfen. Tobias der kleine Filmemacher war fleißig am drehen, Nathalie und Daline ebenso Freunde von Merle backten fleißig Brot und Kuchen. Sogar die schwer kranken Kinder aus dem KBZ (Kids Behinderten Zentrum) kamen und halfen mit viel Freude.
Die Betreuer der Kids waren mehr als begeistert von der Rettungsaktion. Plötzlich passierte etwas, was Merle und Emma sich nie hätten vorstellen können.
Der Direktor Victor Schmidinger vom KBZ kam mit einem Check um die Ecke. Merle, Emma und die anderen Helfer waren erstaunt. "Frau Berger? Frau Seefeld? Darf ich ihnen diesen Check überreichen?". Emma und Merle trauten ihren Augen nicht. Einen Check im Wert von 5.000$. Herr Schmidinger sprach:"Ich kenne niemanden, die es nicht eher verdient hätten als ihr". Ihr leistet wertvolle Arbeit und rettet Leben. Die Kinder aus dem KBZ drückten Tränen. Amelie, ein 6 Jähriges Mädchen mit Down Syndrom trat hervor und rief: "Das ist der schönste Tag meines Lebens. Los, retten wir die Tiere!" Applaus! Emma begann vor Freude zu weinen und alle machten sich mit großer Motivation weiter an die Arbeit. Mit 5000$ würden sie das erste halbe Jahr locker auskommen, deshalb brachten alle das Fest voran um noch mehr Spenden und vielleicht sogar Paten für die Tiere zu finden. Jäckchen, Mützchen und Handschuhe wurden auch gestrickt, bald konnte das Fest beginnen.
Es war der Tag gekommen. Alles stand bereit, und die ersten gäste warteten vor der Tür. Emma fühlte sich heute viel besser und sah positiv in die Zukunft. Sie nahm sich vor nach dem Fest mit ihrem Freund Phil zu reden, falls er nicht wieder am Handy klebte.
Einlass: Die Menschenmenge betrat den Hof und schaute sich freudig um. Die Kinder streichelten und spielten mit den Tieren. Hunde waren Herzlich Willkommen! Kaum war das Tor auf, stürmten die ersten zum Büffet und zu den Marmeladengläsern. Orangemarmelade, Erdbeer, Marillen,Himbeer und Brombeermarmeladen standen zur Auswahl. Eine Familie mit einem Katzenkorb kam näher und bat Merle und Emma um hilfe. "Frau Berger, bitte helfen Sie uns, wir sind gerade auf den Korb gestoßen mit 6 Katzenbabys". Emma fragte die Familie erstmal aus bevor sie den Korb annahm. Merle flüsterte Emma ins Ohr: "Hihi da kannst du ja schon einmal vor üben, Fläschchen zu geben!" Emma lachte und brachte die kleinen ins Haus. Sie rief erstmal den Tierarzt an, damit er alles nötige vorbei bringen konnte. Er kam 30 Minuten später und brachte eine gewaltige Überraschung mit. Einen weiteren Check mit 2500$. Emma versuchte inzwischen ihren Freund Phil zu erreichen, doch ohne Erfolg.
Das Fest ging dem Ende zu. Alle waren müde und erschöpft, aber auch sehr glücklich. Der Tag hatte sich richtig gelohnt. Die Spenden und die Einnahmen reichten für weitere 2 Jahre Verpflegung der Tiere.
Am Ende des Tages vielen Emma und Merle erschöpft auf die Couch. Sie redeten nicht mehr viel und saßen schweigend da und ließen den Tag noch einmal vor den Augen abspielen. Alles war so gelaufen wie sie es geplant hatten. Emma musste kurz an ihre Schwangerschaft und ihren Freund denken. Sie hatte zwar ein mulmiges Gefühl, war sich aber dennoch sicher es würde alles gut werden.
Zufrieden glitt sie in den Schlaf...
